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Der verschollene Roggen aus dem Elbtal


Der Pirnaer Roggen ist eine verschollene Getreidesorte. Bis kurz nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Pirnaer Roggen angebaut in unserer Region angebaut. Danach verliert sich die Spur. Gezüchtet wurde er damals von der Pirnaer Saatzuchtgenossenschaft.

Das Besondere, der Pirnaer Roggen wurde in einer Weltausstellung 1900 in Paris mit einer Goldmedaille ausgezeichnet. Zu dieser Zeit wurde Roggen auf über 40 % der landwirtschaftlichen Flächen angebaut. Roggen ist vergleichsweise zu Weizen und Dinkel anspruchsloser und kann auch auf leichten und mittleren Böden problemlos angebaut werden.

Im Jahr 1897 wurden laut der Reichsstatistik 6,9 Millionen Tonnen Roggen zu vergleichsweise insgesamt 3,3 Millionen Tonnen Weizen und Dinkel in Deutschland angebaut. Heute sieht die Gewichtung im Jahr 2022 ganz anders aus. 22,1 Millionen Tonnen Weizen und Dinkel wurden angebaut. Der Roggen bleibt bei 3,1 Millionen Tonnen.

Welche Eigenschaften oder Besonderheiten zeichnen den Pirnaer Roggen aus?

  • es ist eine alte Getreidesorte aus unserer Heimat
  • die Sorte ist sehr ertragreich für die Strohproduktion,
    denn der Roggen wächst ca. 2 m hoch
  • sie ist Resistenz gegenüber kalten klimatischen Bedingungen
  • der Roggen wird nach erneuter Kultivierung Bio Zertifiziert sein
  • Gemeinsam mit unseren Bauern aus der Region, werden wir ihn anbauen
    und in der Rätze Mühle vermahlen lassen

Die Suche nach dem Roggen

Bei einem Stammtischbesuch der Slow Food Organisation, ein Verein welcher sich weltweit sozial und ökologisch für die biokulturelle Vielfalt und Tierwohl einsetzt, erfuhr Erik Spiegelhauer beiläufig vom Pirnaer Roggen. Sofort wurde er hellhörig und überlegte, diese Sorte erneut zu kultivieren. In Internetforen, bei Getreide-Datenbanken oder im Saatgutbundesamt fragte er an, leider erfolglos. Erst durch einen Hinweis vom Demeter Bauern Steinert, ein langjähriger Partner, kam der entscheidende Tipp. Eine Anfrage bei einer Saatgutdatenbank in Thüringenfolgte und kurze Zeit später erhielt Erik Post. 1000 Körner zwar große Zahl, jedoch reicht diese Anzahl lediglich, um ein einziges Brot zu backen. Um aus diesen umgerechnet exakt 33,68 Gramm Saatgut Brot zu backen, muss der Roggen erneut angebaut werden und immer weiter vermehrt werden. Laut Schätzungen dauert dieser Prozess ca. 6 Jahre, bis eine Menge zustande kommt, welche sich lohnt zu verarbeiten. Seit 2019 würden die ersten 1000 Körner vergraben, je Ernte vervierfachen sich die Erträge, wobei die lediglich die größten Körner wieder angepflanzt werden. Somit wird bewerkstelligt, dass nur die besten Eigenschaften der Pflanze weitergegeben werden.


Was bisher geschah....