Buttrig, fruchtig und dazu so wunderbar süß: Haben Sie sich schon einmal am Osterbrot-Backen versucht? Das traditionelle Hefe-Gebäck ist gar nicht so schwierig herzustellen und bietet dafür eine Fülle an Möglichkeiten. Ob als Krönung zum religiösen Fastenbrechen oder einfach als Leckerbissen beim Kaffeetrinken – probieren Sie es selbst aus. Wir geben Ihnen ein einfaches Rezept samt Tipps und Ideen zum Verfeinern an die Hand. Jetzt weiterlesen!

(K)eine Frage der Religion: Warum wir Osterbrot backen

Tatsächlich ist nicht Weihnachten, sondern Ostern das höchste Fest im Christentum. An diesen Feiertagen gedenken die Gläubigen der Wiederauferstehung Jesu Christus. Darum gibt es hier spezielle Brauchtümer. So wird traditionell Karfreitag Fisch gegessen – eine Speise, die während der Fastenzeit nicht tabu ist. Am Karsamstag darf dann mit dem Verzichten gebrochen werden. Jetzt lassen sich Kirchgänger teilweise sogar spezielle Nahrungsmittel segnen, die dann am Ostersonntag serviert und genossen werden. Darunter häufig auch das Osterbrot.

Auf Holzbrettchen liegen drei goldgelbe Osterbrot, zwischen ihnen bunte Ostereier und einige Tulpen

Foto: © Robert Anasch, Lizenz: Creative Commons CC0 1.0, Quelle: Unsplash

Somit ist das Osterbrot-Backen eine religiöse Tradition. Seine Ursprünge liegen wahrscheinlich sogar im Judentum. Damals aß man sogenannte Matzen, ungesäuerte Teigfladen. Diesen fügten die Menschen im Laufe der Zeit Triebmittel wie Sauerteig oder Hefe hinzu und verfeinerten die Rezeptur durch weitere Zutaten wie Butter, Eier oder Gewürze. In manchen Regionen entwickelten sich auch herzhafte Varianten, etwa mit Zwiebeln und Speck oder Kümmel.

Die vorherrschende Version des Osterbrotes ist aber heutzutage fruchtig-süß, rund und freundlich goldgelb gebacken. Es trägt zudem einen kreuzförmigen Einschnitt. Auch diese Merkmale haben einen religiösen Hintergrund. Das Aussehen feiert zum einen die wiederkehrende Kraft der Sonne und damit symbolisch Jesu Christis. Die im Teig eingebackenen Früchte bitten um eine reiche Ernte. Und die Verzierung ist eine klare Referenz auf das christliche Kreuz.

Ein kunstvoll geflochtener Hefezopf mit Hagelzucker liegt auf einem Holzuntergrund, daneben kleine Hefeteig-Häschen, in die rote Ostereier eingebacken sind

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Seit dem Mittelalter verbreitete sich das Gebäck übrigens im gesamten europäischen Raum. Heutzutage finden sich darum verschiedene weitere Arten des Osterbrotes. Hier einige Beispiele:

  • Osterfladen
  • Aachener Poschweck
  • Osterzopf
  • Osterpinze (v. a. in Österreich, auch Slowenien und Kroatien)
  • Colomba pasquale (Italien)
  • Paska (z. B. Ukraine)
  • Kulitsch (Russland)
  • Tsoureki (Griechenland)
  • Hot Cross Buns (England)

Der Stollen des Frühlings: unser Rezept fürs Osterbrot-Backen

Ein Osterbrot wird also für gewöhnlich entweder schon zum Frühstück oder aber spätestens beim Kaffeetrinken am Ostersonntag vernascht. Es zelebriert das Fastenbrechen nach einer 40 Tage andauernden Zeit des Verzichtens auf Zutaten wie Fleisch, Milch, Butter oder Zucker. Somit darf dieses Gebäck gerne ein bisschen reichhaltiger ausfallen, wie unser Rezeptvorschlag zeigt. Wollen Sie ein veganes Osterbrot backen? Dann nutzen Sie die alternativen Zutaten!

Zutaten

Auf einem Kuchengitter neben einem großen Messer liegen zwei frisch gebackene, goldgelbe und mit Hagelzucker dekorierte Osterbrote zum Abkühlen

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Zubereitung

  1. Erwärmen Sie die Milch bzw. den Pflanzendrink in einem Topf.
  2. Stückeln Sie die Butter oder Margarine und geben Sie sie hinzu.
  3. Vermengen Sie das Dinkelmehl mit dem Rohrohrzucker, Zitronenabrieb und Salz in einer großen Schüssel.
  4. Krümeln Sie dann die frische Hefe hinein.
  5. Geben Sie die lauwarme Flüssigkeit hinzu.
  6. Kneten Sie alles entweder per Hand oder mit der Küchenmaschine zu einem glatten Teig. Er ist fertig, wenn er sich von selbst vom Schüsselrand löst. Dies kann mehrere Minuten dauern.
  7. Arbeiten Sie anschließend die Rosinen und Mandeln in die Masse ein.
  8. Decken Sie den Teig ab und lassen Sie ihn etwa 45 Minuten ruhen.
  9. Bestäuben Sie die Arbeitsfläche leicht mit Mehl.
  10. Kneten Sie den Teig erneut durch und formen Sie ihn dann wieder zu einer Kugel.
  11. Legen Sie diese auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech, decken Sie sie zu und lassen sie weitere 30 Minuten gehen.
  12. Heizen Sie den Backofen auf 180 °C Ober-/Unterhitze vor.
  13. Schneiden Sie die Oberfläche des Teigs kreuzförmig ein.
  14. Verquirlen Sie ein Ei mit der restlichen Milch bzw. die geschmolzene Margarine mit dem Pflanzendrink. Bestreichen Sie mit dieser Mischung dann das Brot.
  15. Bestreuen Sie den Teigling abschließend mit Hagelzucker und Mandelstiften.
  16. Backen Sie das Osterbrot auf der unteren Schiene etwa 30 Minuten lang. Achtung: Wird es an der Oberseite zu dunkel, decken Sie es mit etwas Alufolie ab.
auf einem weißen Tisch liegen verschiedene Backzutaten und -utensilien wie Löffel, Schüsseln, Mehl, Rosinen und Eier

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So kommt Abwechslung hinein: Varianten des Osterbrot-Backens

Die klassische Form ist zwar lecker – aber Sie würden gerne mal etwas Neues an der Ostertafel servieren? Ähnlich wie beim Stollen-Backen können Sie auch das Osterbrot individualisieren und verfeinern. Wir haben hier einige Vorschläge für Sie zusammengestellt:

Idee Umsetzung
Mehr Frucht
Mehr Würze
  • 1 Pck. Vanillezucker oder das Mark von einer Vanilleschote ergänzen
  • Rumaroma oder 2 cl Rum (alternativ: Rosinen ca. 1 h in etwas Rum ziehen lassen)
  • verschiedene Gewürze hinzufügen, z. B. 1 TL Zimt, 1 Msp. Kardamom
Mehr Crunch
  • Erdnusskrokant in den Teig einarbeiten (ca. 100 g)
  • zusätzlich gehackte Nüsse verwenden (Walnuss, Haselnuss)
  • statt Mandeln auch generell auf Cashewkerne gehen
Mehr Süße
  • ca. 100 g Schokotröpfchen Zartbitter in Teig geben
  • mit Honig oder Aprikosenmarmelade bestreichen statt mit Ei-Milch-Mischung

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Von Anfang bis Ende eine sichere Sache: Tipps zum Osterbrot-Backen

Nicht jeder mag Hefeteige. Bei einigen sind sie sogar als schwierig verschrien. Doch mit den richtigen Handgriffen gelingt das Backen eines solchen eigentlich ohne große Probleme. Das A und O ist auf jeden Fall: Lassen Sie dem Ganzen seine Zeit. Wenn Sie Gehzeiten einhalten oder sogar etwas mehr einräumen, werden die Backwaren am Ende meist gleich viel luftiger!

Auf einem Holzbrettchen liegt ein goldgelbes Osterbrot mit Mandelsplittern und Rosinen dekoriert halb von einem Tuch abgedeckt

Foto: © eatde, Lizenz: Creative Commons CC0 1.0, Quelle: pixabay

Während des Backens …

Zuvor müssen Sie aber das Formen des Teiges bewältigen. In unserem Blogbeitrag übers Teig-Kneten haben wir Ihnen bereits viele wertvolle Tipps dazu gegeben. Beim Osterbrot-Backen hat es sich aber bewährt, den Teig bei der finalen Runde wie folgt zu bearbeiten:

  1. Drücken Sie die Masse zu einem Fladen (ca. 22 cm Durchmesser) platt.
  2. Falten Sie dann vom Rand etwas Teig zur Mitte hin.
  3. Drehen Sie den Fladen ein wenig und wiederholen diesen Vorgang rundum.
  4. Wenden Sie die entstandene Kugel nun, sodass die gefalteten Stellen zu unterst liegen.
  5. Drücken Sie anschließend seitlich den Teig immer weiter fest und formen ihn zu einem runden Laib.

Jetzt ist das Osterbrot bereit für das letzte Ruhen vor dem Backen. Ehe es aber in den Ofen wandern kann, müssen Sie es noch fertig dekorieren. Ganz wichtig: Damit es nicht unkontrolliert einreißt, ritzen Sie die Oberfläche unbedingt ein. Achten Sie hier aber darauf, nicht tiefer als maximal 0,5 cm zu schneiden. Tragen Sie dann mit einem Pinsel die Ei-Milch-Mischung auf. Bestreichen Sie aber nur die entstandenen Ecken, nicht die Einschnitte! So bildet sich an diesen Stellen keine so feste Kruste und das Brot geht besser auf. Dann noch Hagelzucker, Mandelstifte oder was Ihnen gefällt aufstreuen.

Noch mehr Tipps zum Thema Brot einschneiden finden Sie hier!

auf einem Tisch liegt ein Schneidebrett, auf dem zwei kleine, aufgerissene Osterbrote liegen, in einer Schale dahinter liegen noch weitere

Foto: © Manny NB, Lizenz: Creative Commons CC0 1.0, Quelle: Unsplash

… und nach dem Osterbrot-Backen

Fragen Sie sich, wie Sie das herrliche goldgelbe Gebäck am besten genießen können? Es passt sowohl zum Kaffee oder Tee und schmeckt pur schon wunderbar als eine Art Kuchen. Viele bestreichen es noch mit etwas Butter, Honig, Konfitüre oder Schokocreme. Aber auch herzhaft ist es spannend. Probieren Sie es doch einmal mit ein wenig zartem Schinken oder einer nussigen Scheibe Käse!

Haben Sie Lust auf noch mehr österliches Gebäck? Dann schauen Sie in diese Blogbeiträge!

Übrigens: Ähnlich wie Stollen hält sich auch das frühlingshafte Geschwister recht lange frisch. Nach dem Osterbrot-Backen sollten Sie es am besten an einem dunklen, recht kühlen und trockenen Ort lagern – aber bitte nicht im Kühlschrank! Hier verliert das Hefegebäck schnell seinen Geschmack. Besser ist eine gut schließende Dose oder ein Brotkasten bzw. -topf. So hält es sich mindestens 3–5 Tage lang. Ist es bereits angeschnitten, dann die Schnittfläche mit z. B. etwas Pergamentpapier abdecken.

Haben Sie es zu gut gemeint, dann können Sie die süße Backware in Scheiben schneiden, versetzt in einen Gefrierbeutel legen und das Ganze dann einfrieren. Hier hält sie sich einige Monate lang. Lassen Sie das Osterbrot dann einfach am Vortag bei Zimmertemperatur auftauen und es sich dann ordentlich schmecken!

Weiterführende Links
www.wikipedia.org/wiki/Osterbrot
www.wikipedia.org/wiki/Osterfladen
www.worldsoffood.de/…/543-das-osterbrot-und-seine-symbolik.html
www.sonntagsblatt.de/…/osterbrot-wie-der-stollen-des-fruehlings-gebacken-wird
www.backaldrin.com/…/ostern-around-the-world/
www.speisekarte.de/…/osterbrot/
www.youtube.com/watch?v=QxIxDEzhPrA
www.t-online.de/…/osterbrot-so-gelingt-das-traditionelle-gebaeck-zu-ostern.html