Im Dschungel der zahllosen Diäten begegnen Ihnen ganz unterschiedliche Begrifflichkeiten und Ansätze. Seit vielen Jahren geistert beispielsweise die “Übersäuerung” durch die Köpfe der Interessierten. Um ihr entgegenzutreten, setzen sie auf basisches Essen. Aber was ist das überhaupt? Und wie gelingt eine solche Ernährung? Wir schauen genauer hin und verraten, wie Sie selbst basische Brote backen können. Lesen Sie hier weiter!

Was bedeutet “Basisches Essen”?

Die sogenannte Basische Ernährung hat sich Anfang des 20. Jahrhunderts entwickelt. Es ist ein alternatives Konzept, welches Lebensmittel als basisch, sauer und neutral kategorisiert. Je nachdem sollen diese eine bestimmte Wirkung auf den Organismus haben. So wird angenommen, dass es bei einer Aufnahme von überwiegend säurebildenden Produkten zu einer Übersäuerung kommt und daraus verschiedene Folgeerkrankungen entstehen können. Dazu gehören u. a.:

  • Adipositas
  • Gicht
  • verschiedene Allergien
  • Muskelschmerzen
  • Müdigkeit
  • Schlafstörungen

Als Ursache wird angegeben, dass sich der hohe Säuregehalt im Bindegewebe einlagert und dort Mineralien bindet. Diese Nährstoffe fehlen dann den Knochen, wodurch sie schwächer werden. Zudem lagern sich die daraus entstandenen Salze an Organen ab und beeinträchtigen sie wiederum. Um diesen Effekt also zu vermeiden, wird angeraten, eher basisches Essen zu konsumieren.

Was sagt die Schulmedizin zur basischen Ernährung?

Tatsächlich produziert der Körper beim Verdauen bestimmter Lebensmittel Säure. Allerdings gibt es bei gesunden Menschen mehrere Mechanismen, die dafür sorgen, diesen Überschuss auszuscheiden. Er wird in Kohlendioxid umgewandelt und beispielsweise über die Atemluft durch die Lungen oder im Urin durch Leber und Nieren abgegeben.

Das Phänomen der Übersäuerung des Körpers kann dennoch stattfinden. Das ist aber tendenziell nur der Fall, wenn die betreffende Person unter einer Vorerkrankung leidet, beispielsweise einer Stoffwechselstörung, Diabetes oder auch einer Nierenfunktionsstörung. Gemäß der DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung) ist somit der generelle Verdacht, dass jeder übersäuern könnte, nicht verifiziert.

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Zudem kritisiert die Schulmedizin das Testverfahren. Im Rahmen des basischen Konzeptes wird der pH-Wert des Urins ermittelt. Ist dieser sauer, gilt das als Bestätigung des Säureüberschusses. Allerdings ist wissenschaftlich gesehen ein saurer Urin eben genau das Ergebnis der körpereigenen Regulierung und somit nicht kritisch. Um einen sicheren Befund zu dieser Thematik zu erhalten, müsste eigentlich der pH-Wert des Blutes bestimmt werden. Hier gelten folgende Orientierungen:

  • Der Normalwert des Blutes liegt bei um die 7,4.
  • Sinkt der Wert unter 7,35, ist eine Übersäuerung vorhanden (= Acidose).
  • Steigt der Wert auf über 7,45, herrscht ein Basenüberschuss (= Alkalose).
  • Ein pH-Wert über 7,7 ist tödlich.

Als allgemeiner Hinweis gilt: Wenden Sie sich bei Unwohlsein oder Verdachtsmomenten unbedingt an medizinisches Fachpersonal!

Basisches Essen – warum es sich dennoch lohnen könnte

Auch wenn das strikte Ernährungskonzept von Fachleuten eher kritisch betrachtet wird, so liegen die Empfehlungen der verschiedenen Fraktionen gar nicht so weit auseinander. Im Gegenteil, sie vertreten sogar ähnliche Auffassungen, meist variieren vor allem die Mengenangaben. So raten sie zu:

  1. viel Obst und Gemüse
  2. wenig Zucker und Salz
  3. reichlich Wasser
  4. wenig bis kein Kaffee, Schwarzer Tee, Alkohol
  5. wenig tierische Produkte (Fleisch, Fisch, Milch, Eier, etc.)
  6. wenig Getreide, wenig Hülsenfrüchte

Eine Ernährung, die eher auf basische Lebensmittel setzt, kann also gleichfalls gewisse Vorteile haben. So ist ein geringeres Risiko für einen erhöhten Blutdruck und dadurch auch Herz-Kreislauf-Erkrankungen möglich. Die Entwicklung von Nierensteinen kann davon ebenso positiv beeinflusst werden. Und auch die Knochen profitieren in gewissem Maße.

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Welche Lebensmittel gelten nun aber als basisches Essen?

Wie bestimmen Sie aber nun, welche Lebensmittel sauer bzw. basisch sind? Dabei ist zunächst einmal nicht der Geschmack entscheidend, sondern der sogenannte „PRAL-Wert” (PRAL: Potential Renal Acid Load). Er gibt an, wie viel Säure über z. B. die Nieren ausgeschieden wird. Liegt ein negativer Wert vor, bildet das Nahrungsmittel mehr Basen, bei einem hohen positiven Wert hingegen mehr Säuren. Allerdings gibt es auch hier kritische Stimmen, die beispielsweise die gleiche Einstufung von tierischem und pflanzlichen Eiweiß als nicht korrekt bewerten.

Die genauen PRAL-Werte können beispielsweise online recherchiert werden. Eine grobe Einteilung sieht in etwa wie folgt aus:

Einteilung Lebensmittelgruppe Infos und Beispiele
neutral
  • Öle
  • kaltgepresste Öle
  • z. B. Olivenöl
basisch
  • Gemüse
  • Obst
  • Pilze
  • Kräuter und Keimlinge
  • Nüsse und Samen
  • z.B. Kartoffeln, Spinat, Zucchini, Blumenkohl
  • z.B. Birnen, Kiwi, Aprikose, schwarze Johannisbeere, aber keine geschwefelten
sauer
  • Getreideprodukte
  • Hülsenfrüchte
  • tierisches Eiweiß
  • Zucker,
  • verschiedene Getränke
  • z.B. Brot, Nudeln
  • z.B. Erbsen, Bohnen
  • Fisch, Fleisch, Eier, Milchprodukte
  • Kaffee, schwarzer Tee, Alkohol

Welches Brot ist basisch?

Wenn nun Getreideprodukte als sauer eingestuft werden, darf man dann überhaupt noch Brote essen? Da inzwischen die Welt der Backwaren immer mehr auch auf andere Ernährungsweisen eingeht, gibt es dafür tatsächlich Wege und Lösungen. Zur ersten Orientierung kann beispielsweise ein Label wie “Low Carb” oder auch “Glutenfrei” weiterhelfen.

Brotteige, die als basisch gelten, beinhalten also möglichst wenig herkömmliches Getreide. Sie setzen beispielsweise eher auf Pseudogetreide wie Buchweizen, Hirse oder Quinoa. Auch Keimlinge verändern die Ausgangslage und können somit ein Gebäck basisch machen, insbesondere wenn es sich um Rohkostbrote handelt. Gemüsesorten wie Kartoffeln oder Möhren kommen ebenso häufig in diesen Backwaren vor.

Basisches Brot selber backen – unsere Rezepte

Basisches Essen kommt also eigentlich sogar recht häufig auf unsere Teller. Wenn Sie sich aber bewusst ab und an in dieser Art ernähren möchten, können Sie sich auch einmal am Selber-Backen versuchen. Hier arbeiten viele Rezepte nämlich mit hochwertigen Zutaten wie Nüssen, Samen und alternativen Mehlsorten. Wir haben für Sie darum einmal zwei Rezepte zum Ausprobieren parat.

Basisches Samen-Buchweizenbrot

Samen, Kerne und Körner verleihen einer Backware nicht nur etwas Biss, sondern gleichzeitig auch eine angenehme Saftigkeit durch ihren hohen Ölgehalt. Zudem sind sie reich an Nährstoffen. Wenn Sie ein basisches Brot selber backen möchten, sollten Sie also auf einen hohen Anteil dieser Wert legen.

Zutaten

Zubereitung

  1. Vermischen Sie alle trockenen Zutaten gut in einer Schüssel.
  2. Erhitzen Sie das Wasser und geben Sie es zu den trockenen Zutaten hinzu.
  3. Rühren Sie alles kräftig um. Die Masse dickt sehr schnell an.
  4. Lassen Sie den Teig abgedeckt für etwa 4 Stunden ruhen.
  5. Fetten Sie eine Kastenform ein und drücken den Teig gut hinein.
  6. Backen Sie das Brot bei 200 °C Ober-/Unterhitze für 80 Minuten.
  7. Nehmen Sie es aus der Form und backen es umgedreht weitere 15–20 Minuten.
  8. Lassen Sie das Brot abkühlen, bevor Sie es servieren.

Das Brot ist zwar kompakt, aber wunderbar nussig im Geschmack. Probieren Sie es selbst aus und bilden Sie sich Ihren ersten Eindruck von basischem Essen!

Basisches Möhrentrester-Brot

Auch ein hoher Anteil an Gemüse macht das basische Brot selber backen einfach und lecker. Dieses Rezept ist zudem auch noch nachhaltig, denn die Trester bleiben nach dem Entsaften übrig und müssen somit nicht entsorgt werden.

Zutaten

Zubereitung

  1. Vermengen Sie die Trester mit Mehl, Ei, Backpulver, Leinsamen und Salz von Hand in einer großen Schüssel.
  2. Geben Sie die Kürbiskerne hinzu und mischen Sie alles noch einmal gut durch.
  3. Legen Sie ein Backblech mit Backpapier aus und streichen den Teig darauf gleichmäßig glatt.
  4. Backen Sie das Brot bei 180 °C Umluft für etwa 50 Minuten, bis die Ränder leicht gebräunt sind.
  5. Lassen Sie esvollständig auskühlen und teilen es dann in die gewünschte Scheibengröße.

Alternativ können Sie übrigens auch Essenerbrot genießen. Beide Brotvarianten sind herrlich knusprig. Sie halten sich im Kühlschrank für 4–5 Tage, können aber auch eingefroren werden. Versuchen Sie sich doch einfach einmal selbst daran! Sie werden feststellen, dass basisches Essen auf jeden Fall lecker sein kann!

Weiterführende Links
www.lebensmittellexikon.de/b0003330.php
www.wikipedia.org/wiki/Basische_Ernährung
www.eatsmarter.de/…/basische-ernaehrung
www.vigo.de/…/basische-ernaehrung.html
www.dge.de/…/10-regeln/
www.www.quarks.de/…/darum-sind-viele-saeure-basen-kuren-quatsch/
wwwpraxistipps.focus.de/basische-ernaehrung-und-brot-das-muessen-sie-beachten_120776
www.chefkoch.de/…/Basisches-glutenfreies-Brot.html
www.chefkoch.de/…/Basisches-Flatbread-aus-Karottentrester.html
www.utopia.de/…/basisches-brot-backen-rezept-mit-buchweizenmehl/