Nüsse und Samen stehen schon seit jeher auf dem Speiseplan der Menschen. Kein Wunder, sind diese doch meist reichhaltig an Nährstoffen, ungesättigten Fettsäuren und schmecken auch noch lecker. Viele gute Gründe, um mal wieder einen Haselnuss-Kuchen zuzubereiten. Erfahren Sie bei uns alles Wichtige zur Frucht, ihrer Verarbeitung und backen Sie unser herrlich veganes Rezept nach. Jetzt weiterlesen!

Am Anfang war die Haselnuss: kleiner Faktencheck

Sie ist klein, rund, hat eine hübsch braune Färbung und ein ganz besonderes Aroma. Mal ein wenig süßlich, dann wieder etwas herb. Die Rede ist von der Haselnuss, einer “echten” Nuss, die definitionsgemäß über drei verholzte Schalen verfügt. Sie ist die Frucht der Gemeinen Hasel, auch Corylus avellana genannt nach den beiden Hauptanbaugebieten: Avellino in Italien und Abella in der Türkei.

Der Strauch, der mit der Birke verwandt ist und recht hoch wachsen kann, ist heutzutage allerdings über die ganze Welt verteilt. Er beglückt uns ab September mit seinen leckeren Samen, die wir schon seit Jahrtausenden gern naschen. Und das zu Recht, denn die kleinen Haselnüsse verfügen zum einen über viele wertvolle Vitamine und Mineralien (z. B. Vitamin A, B8, C, E, Eisen, Calcium, Natrium und Phosphor). Zum anderen bestehen Sie zu über 50 % aus ungesättigten Fettsäuren.

Wir verwenden sie in vielseitiger Form. Mal knabbern wir sie roh im Ganzen, dann hacken oder mahlen wir sie und verarbeiten sie zum Beispiel eben zu Haselnuss-Kuchen oder -Keksen. Auch als Krokant, Gebrannte Nüsse, Nougat oder Streichcreme versüßen sie unser Leben. Genauso profitieren aber herzhafte Speisen von ihrer besonderen Aromatik. Und sogar in flüssiger Form (etwa als Öl oder Likör) ist die Nuss ein echter Genuss.

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Vor dem Haselnuss-Kuchen: Tipps zur Verarbeitung

Bevor die Haselnuss in den Regalen der Supermärkte landet, hat sie schon einen umfangreichen Werdegang hinter sich. Die industrielle Verarbeitung ist natürlich auf Effizienz und immer gleichbleibende Ergebnisse ausgelegt. Doch besonders gut schmeckt etwas, wenn es frisch ist. Das gilt auch für Nüsse. Wie können Sie die Haselsamen also am besten verarbeiten?

Sammeln, waschen, trocknen, lagern

Wenn Sie es ganz ursprünglich mögen, gehen Sie im Spätsommer oder frühen Herbst hinaus und machen es den Eichhörnchen gleich: Sammeln Sie Nüsse. Aber apropos – bitte für diese genügend übrig lassen! Reif sind die Früchte ohnehin nur, wenn sie von selbst (oder beim sachten Schütteln) herunterfallen – bitte nicht pflücken! Je schwerer und größer eine Nuss ist, desto intensiver ist auch ihr Aroma.

Waschen Sie zu Hause ihre Beute in einer Schüssel mit Wasser. Die Nüsse werden oben schwimmen, während Fremdkörper tendenziell zu Boden sinken. Danach gut trocknen lassen, etwa auf einem Teller, der über der Heizung steht. Achten Sie darauf, dass sie luftig liegen und wenden Sie sie mehrmals. Nach etwas mehr als einer Woche sind sie dann getrocknet.

Lagern Sie die Nüsse nun am besten in luftigen Säckchen an einem kühlen, trockenen Ort. Bei zu großer Hitze werden sie durch den hohen Fettgehalt sonst schnell ranzig. Belassen Sie sie auch in ihrer Schale, da sie so bis zu 12 Monate genießbar bleiben.

Wenn Sie an Ihren Vorrat gehen, prüfen Sie am besten durch vorsichtiges Schütteln der einzelnen Früchte, ob darin etwas klappert. Falls ja, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass sie vertrocknet sind und nicht mehr gut schmecken. Eine frische Nuss hat eine straffe, glatte Haut und das Innere sollte weiß aussehen.

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Haselnüsse knacken

Die Schalen sind keine Leichtgewichte. Wollen Sie aber einen Haselnuss-Kuchen mit frischen Früchten zubereiten, gilt es sich dieser Herausforderung zu stellen. Am einfachsten gelingt das natürlich mit einem Nussknacker. Doch nicht immer ist einer zur Hand und selbst wenn, kann sich der Samen dennoch weigern zu kooperieren. Versuchen Sie dann einen der folgenden Tipps:

  1. Kälte. Die Nuss ca. 1 Stunde ins Gefrierfach legen. Dadurch wird die Schale spröde und lässt sich leichter knacken.
  2. Feuchtigkeit. Die Nüsse über mehrere Stunden ins Wasserbad geben. So wird die Außenschicht etwas weicher.
  3. DIY. Nutzen Sie z. B. eine Beißzange wie einen Nussknacker. Diese haben bei der runden Form einen guten Grip.
  4. Handtuch. Wickeln Sie die Nüsse in ein Handtuch und legen ein Nudelholz darüber. Einmal kräftig mit der Hand draufschlagen reicht meist aus, um die Schale aufzubrechen, die Kerne aber ganz zu lassen.

Rösten, häuten und zerkleinern

Um den kleinen Strauchfrüchten ein besonders intensives Aroma zu entlocken, empfehlen wir, sie zu rösten. So können Sie auch die manchmal etwas bitter schmeckende Haut ganz einfach entfernen. Und so gelingt es:

  1. Die Ofen-Variante:
    • Nüsse auf einem mit Backpapier ausgelegten Blech verteilen, so, dass sie sich nicht überlagern.
    • Ofen auf 150 °C Umluft bzw. 180 °C Ober-/Unterhitze vorheizen.
    • Die Nüsse ca. 7 bis 12 Minuten backen lassen, zwischendurch mehrfach wenden.
  2. Die Pfannen-Variante:
    • Nüsse ohne Öl in eine Pfanne geben, sodass gerade so der Boden bedeckt ist.
    • Bei mittlerer Hitze alles ca. 7 bis 10 Minuten erhitzen.

Wenn sich die Haut der Haselnüsse beginnt abzuspringen und es noch angenehm nussig riecht, wird es Zeit, die Samen herauszuholen und abkühlen zu lassen. Wickeln Sie sie danach in ein Tuch und reiben sie gründlich aneinander. Dadurch löst sich die hauchdünne Haut weitestgehend ab. Ein paar Reste bleiben zwar meistens dran, aber das beeinflusst den Geschmack später nicht.

Wenn Sie für Ihren Haselnuss-Kuchen nicht die ganze Frucht brauchen, gilt es nun, sie noch zu zerkleinern. Hierfür gibt es verschiedene Optionen, die alle ihre Vor- aber auch Nachteile haben. Entscheiden Sie am besten nach Ihren persönlichen Gegebenheiten und Vorlieben.

Hilfsmittel Vorteil Nachteil
von Hand, mit (Wiege-)Messer
  • wenig Aufwand zur Vor- und Nachbereitung
  • sehr gezielte Mengen möglich
  • braucht viel Übung bei der Schnitttechnik
Elektrisch (z. B. mit Standmixer, Küchenmaschine, …)
  • sehr komfortabel und schnell
  • sehr weiche Nüsse werden schnell zu Mus
Mit Gefrierbeutel und Stieltopf oder Fleischklopfer
  • lässt sich fast immer umsetzen
  • kaum Verlust, wenig Aufwand
  • sehr laut
  • braucht einiges an Kraft und z. T. Geduld

Saftig und vegan: unser Haselnuss-Kuchen-Rezept

Es muss nicht immer furchtbar schwierig sein. Die einfachsten Rezepte sind oft die leckersten. Darum haben wir uns einen simplen Rühr-Haselnuss-Kuchen ausgesucht und diesen in eine vegane Form umgewandelt. Sein Vorteil: Er ist besonders saftig und die meisten Produkte haben Sie wahrscheinlich schon zu Hause.

Zutaten

Teig:

Glasur:

  • 150 g Bio-Puderzucker
  • 2 TL Zimt
  • 1 Bio-Zitrone, ausgepresst
  • 2–3 EL Haselnusskrokant

Zubereitung

  1. Heizen Sie Ihren Backofen auf 180 °C Umluft vor.
  2. Nehmen Sie eine große Schüssel und schlagen Sie darin den Zucker, den Vanillezucker und die Margarine cremig.
  3. Geben Sie das Apfelmus hinzu und rühren alles schaumig.
  4. In einer separaten Schüssel vermischen Sie das Backpulver, Mehl und Lebkuchengewürz. Heben Sie diese trockenen Zutaten anschließend unter die feuchte Mischung.
  5. Fügen Sie nun die Schokolade sowie die gemahlenen und gehackten Nüsse hinzu und mengen alles sorgfältig in den Teig.
  6. Zum Schluss rühren Sie noch den Joghurt unter. Dadurch erhält der Teig eine schöne, saftige Konsistenz. Achtung: Der Teig ist recht fest, das ist aber normal so.
  7. Füllen Sie die Masse in eine mit Backpapier ausgelegte Kastenform und streichen die Oberfläche glatt.
  8. Backen Sie den Kuchen im vorgeheizten Ofen für etwa 50 bis 60 Minuten. Machen Sie gegen Ende der Backzeit eine Stäbchenprobe.
  9. Lassen Sie den Haselnuss-Kuchen vollständig abkühlen, bevor Sie ihn aus der Form stürzen.
  10. Rühren Sie derweil für den Zimtguss Puderzucker, Zimt und den zuvor ausgepressten Zitronensaft zu einer glatten Masse an
  11. Verteilen Sie den Guss mit einem Pinsel gleichmäßig über das Gebäck. Alternativ können Sie auch mit einem Löffel einfach draufträufeln.
  12. Bestreuen Sie den Kuchen zum Schluss noch mit etwas Krokant.

Tipp: Diese Leckerei hält sich etwa zwei bis drei Tage – und schmeckt am 2. Tag sogar noch besser als am ersten! Haben Sie noch mehr Lust auf Nuss-Gebäck? Dann lesen Sie doch auch folgende Blogbeiträge:

Noch mehr Leckereien: Was passt zum Haselnuss-Kuchen?

Sind Sie auf den Geschmack gekommen? Dann ist unser Rezept für den Haselnuss-Kuchen perfekt für Sie! Denn durch seine Schlichtheit können Sie hier ganz einfach mit weiteren Zutaten spielen. Als Abschluss wollen wir Ihnen dafür noch ein wenig Inspiration mit auf den Weg geben. Kombinieren Sie die runden Samen doch also mal mit Folgendem:

Obst
  • Himbeeren, Erdbeeren, Cranberrys
  • Birnen, Äpfel, Aprikosen, Pfirsiche, Nektarinen
  • Kiwis
Alkohol
  • Weißwein, süßer Rotwein
  • Rum, Cognac, Mandellikör
Süßes
  • Karamell, Ahornsirup, Honig
  • dunkle Schokolade
Gewürze & Kräuter
  • Zimt, Muskatnuss, Vanille
  • Minze
  • Ingwer

Weiterführende Links
www.wikipedia.org/wiki/Gemeine_Hasel
www.essen-und-trinken.de/…/haselnuesse-sorten-kuechentipps-12033950.html
www.mariaesschmecktmir.com/haselnuesse-roesten-und-schaelen/
www.utopia.de/…/nuesse-knacken-ohne-nussknacker/
www.einfachmalene.de/leckerer-haselnusskuchen-aus-der-kastenform/
www.utopia.de/…/haselnuesse-roesten-einfache-anleitung-fuer-pfanne-und-backofen/