Sie sind wohl mit der beliebteste Snack auf jedem Weihnachtsmarkt: gebrannte Mandeln. Doch inzwischen bieten die Händler zahlreiche andere Sorten süßer Knabbereien an. Lieben auch Sie diesen ganz besonderen Duft der gerösteten und im Karamell gebadeten Kerne? Dann verraten wir Ihnen hier, wie Sie selbst gebrannte Nüsse aller Art herstellen können. Worauf Sie dabei achten müssen und welche Leckerei sich damit noch backen lassen? Lesen Sie hier weiter!

Was ist der Ursprung gebrannter Nüsse?

Während sie heutzutage auf nahezu allen Volksfesten, Märkten und Kirmessen angeboten werden, sind die gebrannten Nüsse eigentlich noch gar nicht so alt. Einzig für die Mandeln finden sich historische Belege aus früheren Zeiten. So tauchten sie beispielsweise Ende des 17. Jahrhunderts in der Geschichte der Süßigkeiten mit auf. Ein auf 1871 datiertes Schriftstück berichtet zudem über die “Kunst des Mandelbrennens”.

Die entstandenen Leckereien wurden dann in der Vorkriegszeit unter dem Namen “Wiener Mandeln” u.a. auf dem Oktoberfest angeboten. Das überlieferte Rezept ist anschließend von Schaustellern verfeinert und weiterentwickelt worden und ist auch heute noch Basis für gebrannte Nüsse aller Art. Mittlerweile gibt es wohl um die 80 verschiedenen Sorten, sodass sich hier sicherlich für jeden eine findet.

Gebrannte Nüsse: mehr als einfach nur Mandeln

Der Klassiker ist also auf jeden Fall die karamellisierte Mandel. Doch schon hier können sich Unterschiede auftun, immerhin gibt es süße Mandeln, Bittermandeln und Krachmandeln. Abseits dieser kleinen Auswahl lassen sich aber auch viele andere Nüsse veredeln. Haselnüsse werden mindestens genauso gern genascht, bringen sie doch diese leise Nougat-Note mit ins Spiel. Außerdem schmecken z.B. Erdnüsse, Walnüsse, Macadamias oder Paranüsse hervorragend mit dem süßen Überzug. Alternativ können Sie zudem Kerne (Cashew, Kürbis, Sonnenblumen) brennen.

Das allein macht aber noch keine 80 Sorten. Diese entstehen aus den diversen Aromen, welche man dem Karamell hinzugeben kann. Gewürze wie Vanille oder Zimt sind schon lange im Rezept enthalten, aber auch feuriges Chili, intensiver Ingwer oder – ganz weihnachtlich – herrliches Lebkuchengewürz verfeinern die Nüsse. Mit ein wenig Rumaroma oder Kokosflocken lassen sich die Süßigkeiten ebenfalls veredeln. Schokolade in allen Varianten passt genauso gut dazu. Und sogar Früchte (z.B. Abrieb von Orangen oder getrocknete und pulverisierte Himbeeren) bringen eine köstliche Note hinein. Ständig werden so neue Varianten kreiert.

Jetzt wird’s heiß: Tipps zur Herstellung

Nicht immer schafft man es auf den Weihnachtsmarkt oder es ist einem da schlicht zu viel los. Doch deswegen auf die heißgeliebten gebrannten Nüsse verzichten? Das wäre tragisch! Darum ist Selbermachen eine prima Option. Dadurch haben Sie zudem die volle Kontrolle über die Zutaten, es sind keine unnötigen Inhaltsstoffe enthalten und Sie können die Nüsse so individualisieren, wie es Ihnen schmeckt. Perfekt auch als kleines Geschenk für liebe Freunde. Damit das gelingt, haben wir jetzt einige Tipps für Sie zusammengestellt. Denn eins sei vorab gesagt: Die Rezepte klingen leicht, aber sie haben es in sich!

Nur das Beste: die Wahl der Zutaten

Wer selber kocht und bäckt, hat die volle Kontrolle. Damit können Sie auch bewusst Qualität einkaufen und beispielsweise Bio-Nüsse oder regionale Produkte nutzen. Ein Tipp, insbesondere bei Mandeln: Verwenden Sie möglichst die ungeschälten Varianten. Dadurch haftet später der Zucker besser.

Apropos Zucker: Auch wenn wir unseren braunen Rohrohrzucker lieben – beim Karamellisieren schwächelt er leider. Setzen Sie also entweder eine Mischung aus weißem und braunem Zucker ein oder satteln Sie für diese Süßigkeit doch ganz auf den normalen Haushaltszucker um. Dafür können Sie aber die Menge des süßen Stoffs verringern – die gebrannten Nüsse werden genauso lecker! Geben Sie außerdem immer eine Prise Salz hinzu, das intensiviert die Aromen.

Auf einem Stück Papier finden sich kleine Haufen Mandeln, Zucker und Schokolade.

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Von Pfannen und Rühren: die Zubereitung

Die meisten Rezepte sprechen davon, die gebrannten Nüsse in einer großen, tiefen Pfanne zuzubereiten. Haben Sie eine solche aber vielleicht gerade nicht zur Hand, taugt ein großer, unbeschichteter Edelstahltopf genauso gut. Egal welches Kochgeschirr Sie verwenden, Sie sollten Sie immer eins tun: Rühren, was das Zeug hält! Denn allzu schnell brennen die Nüsse sonst an. Außerdem können Sie so nebenbei immer wieder Reste des Karamells vom Rand mit abtragen, was Ihr zukünftiges Ich Ihnen bei der Reinigung später danken wird!

Eine der größten Herausforderungen bei diesem Prozess ist wohl die richtige Temperatur. Denn der Zucker braucht zwar durchaus einiges an Feuer, aber darf auch nicht zu stark erhitzt werden. Wenn das Karamell zu rauchen beginnt, ist es leider verdorben. Selbst bei nur ganz leichten Schwaden sollten Sie es nicht weiter verwenden, denn die Nüsse werden nicht mehr schmecken. Tasten Sie sich also langsam an die richtige Hitze heran und geben der Sache zu Beginn lieber mehr Zeit.

Ist auf dem Herd alles geschafft, müssen die Nüsse auf einem Blech auskühlen. Dazu wird es zwar mit Backpapier ausgelegt, aber auch daran kleben die kleinen Knabbereien gern fest. Bestreichen Sie es also hauchdünn mit einem geschmacksneutralen Speiseöl (z.B. Raps, Sonnenblume oder Erdnuss). Achten Sie außerdem darauf, dass die Nüsse möglichst einzeln nebeneinander erkalten. Doch Achtung: Bloß nicht mit den Fingern versuchen sie zurechtzuschieben. Sie würden sich furchtbar verbrennen! Arbeiten Sie besser mit einem Pfannenwender oder einem kleinen Holzspatel. Eine Küchenzange, zwei Gabeln oder Löffel sind ebenfalls gute Optionen.

Das Nachspiel: Aufbewahrung und Reinigung

Sind die gebrannten Nüsse fertig, gilt es, sie sicher zu verwahren – auch wenn man sie am liebsten direkt vernaschen will. Der Klassiker ist wohl eine Papiertüte aus z.B. stabilem Kraftpapier. Das ist aber nur zu empfehlen, wenn sie dann zeitnah gegessen werden. Etwas besser eignet sich da schon die lebensmittelechte Plastiktüte. Doch viele befleißigen sich, weniger Kunststoff zu nutzen. Darum ist unser liebster Tipp, einfach ein hübsches Glas mit Schraubdeckel oder Bügelverschluss zu verwenden. Wichtig ist, dass die Nüsse keine Feuchtigkeit ziehen. Durch den Zucker bleiben Sie bis zu mehreren Wochen frisch.

Worum Sie sich hingegen sofort kümmern sollten, ist die Reinigung Ihrer Utensilien. Denn einmal fest gewordenes Karamell lässt sich nur noch schwer entfernen. Wischen Sie darum also möglichst unmittelbar Pfanne, Topf und Rührgerät gut ab. Bleiben doch Reste daran kleben, dann gießen Sie Wasser in das Kochgeschirr und kochen alles noch einmal auf. Dadurch wird der Zucker erneut flüssig. Gießen Sie dann die Flüssigkeit ab und wischen alles gründlich aus und trocken.

Gebrannte Nüsse selber machen & damit backen

Ob nun zu Weihnachten, als Einstimmung auf den Herbst oder vielleicht als kleine Aufmerksamkeit für Gäste bei einer Hochzeit: Gebrannte Nüsse sind immer eine gute Idee. Um sie herzustellen, benötigen Sie nicht viele Zutaten. Einzig das Karamellisieren ist eine Frage der Übung, wie oben bereits erklärt. Doch die kleinen süßen Knabbereien schmecken nicht nur pur köstlich – sie lassen sich auch wunderbar weiterverarbeiten. Probieren Sie darum doch unsere leckeren Gebrannte Mandeln Brownies aus! Alles, was Sie dafür brauchen, verraten wir Ihnen jetzt.

Gebrannte Nüsse aus der Pfanne

Bei diesem Rezept können Sie es entweder puristisch handhaben oder aber experimentierfreudig werden. Wichtig ist das richtige Verhältnis. Darum geben wir Ihnen bei der Zutatenliste einen gewissen Spielraum an die Hand. Probieren Sie sich aus!

Zutaten

  • ca. 200 g Kerne oder Nüsse (auch gemischt)
  • 100 – 200 g weißer Bio-Zucker
  • 50 – 100 ml Wasser
  • Gewürze nach Belieben (z.B. Vanille, Zimt, Lebkuchengewürz)
  • ein wenig geschmacksneutrales Speiseöl

Zubereitung

  1. Legen Sie ein Backblech mit Backpapier aus und bestreichen es dünn mit dem Öl.
  2. Füllen Sie den Zucker, die Gewürze und das Wasser in eine kalte Pfanne.
  3. Bringen Sie die Mischung vorsichtig und langsam zum Kochen.
  4. Wenn der Zucker Bläschen wirft, geben Sie die Nüsse ebenfalls in die Pfanne.
  5. Verrühren Sie alles gut miteinander und halten es ständig in Bewegung. Die Masse sollte wieder anfangen zu köcheln.
  6. Der entstandene Zuckersirup beginnt nach einigen Minuten sich an den Nüssen zu rekristallisieren, sie sehen dann ein wenig sandig aus.
  7. Lassen Sie das Ganze noch einige Minuten länger und unter ständigem Rühren in der Pfanne, bis der Zucker an den Nüssen wieder leicht flüssig wird.
  8. Jetzt sofort die Karamell-Nuss-Masse auf das vorbereitete Blech geben.
  9. Mit dem Pfannenwender die Nüsse möglichst separieren und so abkühlen lassen.

Weihnachtliche Gebrannte-Mandel-Brownies

Sie sind herrlich schokoladig und immer ein Genuss: saftige Brownies. Wollen Sie zu diesem leckeren Gebäck noch einige weitere Tipps, dann lesen Sie unbedingt unseren Beitrag darüber. Hier wollen wir Ihnen aber ein sehr einfaches und gleichzeitig perfekt für die Adventszeit geeignetes Rezept vorstellen. Es gelingt mit eigentlich allen Nüssen – aber Mandeln sind einfach klassisch!

Zutaten

  • 185 g Zartbitterschokolade (mind. 65 % Kakaoanteil)
  • 185 g Butter
  • 3 Eier (Größe M)
  • 1 Eigelb (Größe M)
  • 200 g Rohrohrzucker
  • 85 g Mehl (z.B. Dinkel Type 630)
  • 40 g Backkakao
  • 1 Pr. Salz
  • 2 Hände voll gebrannte Mandeln

Zubereitung

  1. Hacken Sie die Schokolade grob und schmelzen Sie sie mit der Butter in einem Wasserbad. Dann handwarm abkühlen lassen.
  2. Heizen Sie derweil den Ofen auf 180 °C Ober/Unterhitze vor.
  3. Geben Sie die Eier, das Eigelb und den Zucker in eine Schüssel und verrühren Sie alles mit dem Mixer oder einer Küchenmaschine mehrere Minuten lang. Sie müssen das Ganze so lange schlagen, bis eine dicke, voluminöse Masse entsteht – hier kommt die nötige Luft in den Teig.
  4. Füllen Sie anschließend die abgekühlte Schokoladen-Butter-Masse in die Schüssel und heben Sie sie mit einem Kochlöffel vorsichtig unter, bis alles grob verteilt ist.
  5. Vermengen Sie Mehl, Kakao und Salz separat und sieben die Mischung dann über den Teig. Arbeiten Sie die trockenen Zutaten dann wieder mit dem Kochlöffel grob ein.
  6. Zerkleinern Sie die Hälfte der gebrannten Mandeln grob und heben auch diese unter den Teig.
  7. Füllen Sie die Masse nun in eine rechteckige Backform (20×20 cm oder eine ähnlich große Auflaufform). Bestreuen Sie dann das Ganze mit der zweiten Hälfte gebrannte Mandeln. Achten Sie darauf, dass die Nüsse nicht einsinken.
  8. Backen Sie die Brownies auf mittlerer Schiene für ca. 35 min im Ofen.
  9. Holen Sie sie danach raus und lassen den Kuchen abkühlen.
  10. Nun vorsichtig aus der Form lösen und in mundgerechte, rechteckige Stücke schneiden. Wer mag, kann sie vor dem Servieren noch mit Puderzucker bestreuen – oder einfach ein paar weitere gebrannte Mandeln dazulegen.

Ob Sie nun die gebrannten Nüsse pur oder im Kuchen genießen: Sie sind wirklich nicht nur zur Weihnachtszeit ein Genuss. Probieren Sie sich einfach einmal selbst aus und karamellisieren Sie den kleinen Snack für zwischendurch. Oder machen Sie Ihren Liebsten eine Freude – wie auch immer, Hauptsache Sie lassen es sich schmecken!

Weiterführende Links
www.ehren.de/…/gebrannte-mandeln-handgemacht-aus-der-mandel-manufaktur
www.smarticular.net/gebrannte-mandeln-selber-machen-rezept-pfanne-weniger-zucker/
www.praxistipps.focus.de/gebrannte-mandeln-verpacken-von-der-papiertuete-zum-einmachglas_127188
www.zuckerzimtundliebe.de/…/weihnachtliches-rezept-fuer-gebrannte-mandel-brownies-candied-almond-brownies/