Sie sehen aus wie kleine Gehirnhälften – sind Walnüsse darum vielleicht die klügsten aller Schalenfrüchte? Zumindest sind sie sehr lecker und bereichern das geschäftige Treiben in jeder Küche. Wir verraten Ihnen, warum auch Sie in den Genuss dieses kleinen Snacks kommen sollten und wie Sie einen herrlichen Walnusskuchen zaubern können. Lesen Sie hier weiter!

Die Echte Walnuss vorgestellt

Heute steht ein Nussbaum in vielen Gärten. Doch eigentlich stammte diese Pflanze aus dem östlichen Mittelmeerraum sowie Vorder- und Mittelasien. Von dort verbreitete sie sich in Europa, bis sie über Italien und Frankreich ihren Weg nach Deutschland fand. Die “welsche Nuss” – wie ihr Name ursprünglich lautete – ist inzwischen tief in unserer Kultur verwurzelt. So beziehen sich sogar einige Märchen und Sagen – etwa Ludwig Bechsteins “Die Drei Nüsse” – auf sie (früher waren wohl Haselnüsse die Hauptakteure in diesen Geschichten). Doch was macht die Walnuss so besonders?

Die Walnuss im Körper: Reich an Nährstoffen

Tatsächlich galt die Walnuss schon lange Zeit als besonders heilsam, wurde zum Teil sogar als Medizin angesehen. Fakt ist, dass sie reich an vielen, wertvollen Inhaltsstoffen ist. So hat sie unter den Nüssen zum Beispiel mit 7490 mg/100 g den höchsten Gehalt an Linolensäure, einer Omega-3-Fettsäure. Sie enthält außerdem reichlich Zink und Kalium sowie sogenannt Tocopherole, einer Gruppe aus vier Vitamin-E-Formen. Zusätzlich bringen Walnüsse auch Magnesium, Eisen, Schwefel, Phosphor, Kalzium sowie eine Reihe an B-Vitaminen, Vitamin A und C mit.

Doch was bewirken diese ganzen Nährstoffe nun? Eine ganze Menge. Inzwischen sagt man, dass Menschen, die täglich eine Handvoll Walnüsse verzehren, u.a. positive Auswirkungen auf zum Beispiel die Elastizität der Blutgefäße und somit dem gesamten Herz-Kreislaufsystem erfahren. Auch Nerven und Konzentrationsfähigkeit sollen davon profitieren. Ebenso können sie vor Erkrankungen wie Diabetes Typ 2 oder Demenz in gewissem Maße bewahren. Somit wird klar: Walnüsse sind wahre kleine Kraftpakete!

Eine geknackte Walnuss, dahinter noch geschlossene Exemplare

Foto: © 1643606, Lizenz: Creative Commons CC0 1.0, Quelle: pixabay.com

Die Walnuss in der Küche: Vielseitig einsetzbar

Wir sagten es ja bereits: Eine Hand Walnüsse als Snack pur zu knabbern, ist die schnellste Art an die zahlreichen Vitamine und Mineralien zu kommen. Doch die interessant geformten Hälften sind nicht nur deswegen eine tolle Bereicherung des Speiseplans – sie schmecken auch hervorragend! Je nach Sorte können sie mal mild und süßlich sein, mal nussig bis leicht bitter. Diese Aromatik ist ein Zugewinn für viele verschiedene Speisen.

Die Walnuss kann zum Beispiel herzhaft, etwa klein gehackt in Saucen, Füllungen, Dips und Pestos. Oder man streut sie als Topping über Salate. Sie kann aber auch süß und bereichert Müslis und Joghurt. Nicht zu vergessen der köstliche Walnusskuchen. Vor allem in Kombination mit Früchten wie Äpfel, Birnen, Bananen oder Weintrauben genießt man sie gern.

Doch nicht nur das zeichnet ihre Vielseitigkeit aus. Die Walnuss kann in ganz unterschiedlichen Formen bzw. Konsistenzen auftreten. So kommt sie zum Beispiel als Kernhälften oder zerhackt ins Essen. Süß-knuspriges Krokant ist herrlich für allerlei Backwaren. Mit Walnussöl verfeinern sich Salate und Dressings wunderbar, Sie können damit aber auch backen. Und apropos: Das Nussmehl ist ein tolles kohlenhydratarmes Mehl. Es braucht also kaum noch weitere Zutaten, wenn Sie mit den Hülsefrüchten backen wollen.

Clevere Tipps zur Vorbereitung des Walnusskuchen

Bevor Sie einen köstlich-saftigen Walnusskuchen backen können, müssen Sie die Hauptzutat natürlich erst einmal vorbereiten. Wir geben Ihnen darum im Folgenden Tipps, was Sie beim Sammeln, Trocknen, Knacken und Zerkleinern alles beachten sollten.

Walnüsse ernten oder kaufen

Wer einen eigenen Walnussbaum im Garten hat, hat im Herbst jeden Tag Zugriff auf die reifen Früchte. Das sollte ein solcher Besitzer aber auch wortwörtlich nehmen, denn die Nüsse müssen im Idealfall täglich aufgesammelt werden, sonst droht Schädlingsbefall. Wer das ganze Prozedere etwas beschleunigen will, kann sanft versuchen, den Baum zu schütteln. Reife Früchte lösen sich dann und fallen herunter. Durch die fleischig-grüne Ummantelung nehmen sie dabei zum Glück keinen Schaden.

Ist diese übrigens schwarz, ist die Nuss leider schlecht geworden. Sammeln Sie sie dennoch auf, damit keine Schädlinge angelockt werden. Ein weiteres Indiz dafür, dass die Nuss nicht mehr genießbar ist, ist ihr Klang. Klackert das Innere in der Schale vernehmbar hin und her, ist die Wahrscheinlichkeit ebenfalls hoch, dass die Kerne nicht mehr genießbar sind. Spätestens beim Knacken wissen Sie es aber, nämlich wenn das Innere von weißen Fäden überzogen ist.

Haben Sie keinen eigenen Baum? Dann können Sie Walnüsse natürlich genauso kaufen. Hier gibt es gerade im Herbst zu guten Preisen ganze Früchte, die Sie dann zu Hause selbst knacken können. Achten Sie darauf, dass die Nüsse schwer und prall sind. Die Schalen sollten zudem unbeschädigt sein. Natürlich können Sie auch fertig abgepackte Kerne kaufen. Hier sollten Sie nur darauf achten, sie zügig (binnen ca 4-6 Wochen) aufzubrauchen.

Die richtige Lagerung

Gerade die eigene Ernte muss ordentlich vorbereitet werden, damit sie später mehrere Monate hält. Dazu die grüne Ummantelung entfernen und die hölzerne Schale reinigen (nicht mit Wasser arbeiten – nutzen Sie z.B. eine Bürste). Danach müssen die Nüsse trocknen. Legen Sie sie dazu auf einen luftdurchlässigen Untergrund in einem möglichst dunklen und trockenen Raum. Die Früchte sollten nicht übereinander liegen und sich auch nicht berühren. Bei einer Temperatur von 22 bis 25 °C bleiben sie dann für mehrere Wochen an diesem Ort. Von Zeit zu Zeit sollten Sie sie wenden. So beugen Sie Schimmelpilzen vor.

Ist dieser Schritt vollzogen (oder haben Sie die Nüsse gekauft) sollten sie weiterhin dunkel und trocken gelagert werden. Wird ihnen zu warm, wird der hohe Fettanteil der Kerne schnell ranzig. Bekommen sie zu viel Licht, schwindet der Nährstoffgehalt. Ein Netz im Keller ist ein guter Platz für die Hülsefrüchte, da sie so weiterhin gut belüftet werden. Auch der Kühlschrank kann geeignet sein, insbesondere für bereits geknackte Hälften. Hier aber unbedingt luftdicht verpacken, denn die Kerne nehmen Fremdgerüche an.

Walnüsse einfach knacken

Damit Sie an das leckere Innere kommen, müssen Sie sich natürlich erst durch die holzige Schale kämpfen. Das geht am einfachsten mit einem Nussknacker. Haben Sie einen solchen nicht, können Sie sich aber auch mit anderen Hilfsmitteln behelfen. Eine sehr einfache Lösung ist diese:

  1. Legen Sie die Walnuss mit der Naht waagerecht ausgerichtet auf einen harten Untergrund (z.B. einen Holzklotz).
  2. Halten Sie sie dann locker mit den Fingern fest.
  3. Schlagen Sie mit einem Fleischklopfer oder (Holz-)Hammer einmal beherzt zu. (Auf die Finger achten!)
  4. Die Schale bricht nun meist auf und Sie können die Kerne herauslösen.
  5. Eventuell mit der Spitze eines Buttermessers die Hälften vorsichtig heraushebeln.

Die Walnüsse verarbeiten

Gerade bei sehr frischen Kernen ist die Aromatik noch intensiv. Das gilt aber auch für die Bitterstoffe. Wem diese nicht schmecken, der sollte die Hälften enthäuten. Dazu die Nüsse kurz in heißem Wasser blanchieren, dann lassen sie sich recht einfach aus der Haut herausdrücken. Doch eigentlich ist das nicht nötig bzw. stecken in diesem braunen Überzug auch einige wertvolle Nährstoffe.

Ob mit oder ohne Häutchen – als Nächstes gilt es, die Walnüsse zu zerkleinern. Denn die Hälften werden tendenziell nur als dekoratives Element oder zum Knabbern ganz gelassen. Die komfortabelste Variante ist natürlich eine Küchenmaschine oder elektrische Mühle. In diesen können Sie sogar feinstes Mehl immer in der gerade benötigten Menge frisch produzieren. So wird die Speise besonders aromatisch.

Andere Wege sind beispielsweise ein Wiegemesser, eine Reibe oder der Mörser. Nicht minder effektiv ist die “Gefrierbeutel-Technik”. Hierzu die Nusshälften in einen solchen packen, ihn gut schließen und dann mit einem Hammer oder Nudelholz kleinschlagen bzw. -rollen. Das kennt man auch von Keksbröseln. Haben Sie Ihre Nüsse in gewünschter Form? Dann können Sie endlich mit Ihrem Walnusskuchen loslegen!

Walnusskuchen mit Eierlikör und Topping

Es gibt unglaublich viele Rezepte, in denen Walnüsse eine entscheidende Rolle spielen. Der Klassiker ist sicherlich der Apfel-Walnuss-Kuchen. Doch wir wollten zur Abwechslung mal eine andere Idee mit Ihnen teilen. Dieser Walnusskuchen mit Eierlikör ist zwar nicht vegan, dafür aber glutenfrei! Und Sie können ihn auf unterschiedliche Arten verfeinern. So wird dieses Gebäck zu einem himmlisch-saftigen Genuss!

Grundrezept für den Walnusskuchen

Zutaten

  • 600 g Walnüsse
  • 250 g Rohrohrzucker
  • 150 ml Eierlikör
  • 6 Eier
  • 2 EL Speisestärke
  • 1 TL Natron
  • 1 Pr. Salz
  • etwas Butter
  • etwas Nusskrokant

Zubereitung

  1. Heizen Sie den Backofen auf 180 °C Ober-/Unterhitze vor.
  2. Trennen Sie dann die Eier und stellen das Eiweiß erst einmal zur Seite.
  3. Verarbeiten Sie das Eigelb mit dem Zucker zu einer hellen Creme.
  4. Geben Sie anschließend den Eierlikör dazu und verrühren alles gut miteinander.
  5. Zerkleinern Sie die Walnüsse nach Belieben. Größere Stücke geben etwas Crunch.
  6. Mischen Sie die Walnussstücke mit der Stärke und dem Natron und heben alles unter die Eierlikör-Creme.
  7. Schlagen Sie nun das Eiweiß mit dem Salz steif und heben es unter die übrige Masse.
  8. Fetten Sie eine Kastenkuchenform ein und streuen den Rand mit Nusskrokant aus. Alternativ können Sie auch einfach etwas Mehl (z.B. Walnuss) nutzen.
  9. Backen Sie den Walnusskuchen ca. 60 min lang im Ofen. Er kann auch etwas früher fertig sein, machen Sie also von Zeit zu Zeit eine Stäbchenprobe!

Den Kuchen lassen Sie dann gut auskühlen und können ihn noch mit etwas Puderzucker bestäuben, bevor Sie ihn dann vernaschen.

Walnusskuchen verfeinern – zwei Ideen

Puderzucker allein ist Ihnen zu langweilig? Dann haben wir noch zwei Vorschläge für Sie. Für den ersten benötigen Sie nur etwas dunkle Kuvertüre, um Ihren Kuchen damit zu glasieren. Setzen Sie dann einige kandierte Walnüsse als Dekoration oben auf. Um diese zuzubereiten, brauchen Sie nicht viel. Wir haben Ihnen dies bereits in unserem Beitrag über gebrannte Nüsse verraten. Damit wird der Walnusskuchen noch etwas knackiger und schokoladiger.

Die zweite Idee ist ein Frischkäsetopping. Dafür verwenden Sie:

  • 100 g Butter (zimmerwarm)
  • 300 g Frischkäse
  • 250 g Puderzucker
  • etwas Zitronenschalenabrieb (Bio-Früchte verwenden!)

Verrühren Sie einfach alle Zutaten in einer Schüssel, bis eine schöne Creme entsteht. Stellen Sie diese dann mindestens 30 Minuten kalt. So wird die Butter wieder fest und das Ganze bleibt stabil. Verteilen Sie das Frischkäse-Topping erst auf dem komplett erkalteten Kuchen. Füllen Sie es dafür am besten in einen Spritzbeutel ein und nutzen ergänzend noch ein Buttermesser für Details. So überziehen Sie Ihren gesamten Walnusskuchen mit der Creme und geben ihm einen frischen Touch. Wer mag, kann das Ganze dann noch nach Belieben verzieren. Pur schmeckt es aber genauso gut!

Weiterführende Links:
www.wikipedia.org/wiki/Echte_Walnuss
www.zentrum-der-gesundheit.de/…/walnuss
www.rohkost24.net/walnuesse-knacken
www.t-online.de/…/walnuesse-ernten-und-lagern-tipps-und-rezepte.html
www.daskochrezept.de/…/tipps-tricks-rund-um-nuesse
www.uebersee-maedchen.de/walnusskuchen-eierlikoer/
www.bananenmarmelade.de/…/rezept-karotten-walnuss-kuchen-mit-frischkaese-topping/