Brot backen ohne Mehl ist eine tolle Möglichkeit, verschiedene Saaten auszuprobieren. Seien es Sonnenblumenkerne, Chiasamen oder Haselnüsse: Hier stehen Ihnen wirklich viele Optionen zur Verfügung. Wir haben für Sie einige Inspirationen zusammengetragen. Erfahren Sie außerdem, welche allgemeinen Vor- und Nachteile es gibt und probieren Sie unseren Rezeptvorschlag aus. Lesen Sie jetzt mehr darüber!

Brot backen ohne Mehl: Vor- und Nachteile

Brot backen ohne Mehl klingt spannend, aber Sie wissen noch nicht so recht, worauf Sie sich dabei einlassen? Dann wollen wir Ihnen einen kleinen Einblick geben. Das Stichwort hier: Low Carb. Denn je weniger Mehl enthalten ist, desto weniger einfache Kohlenhydrate nehmen Sie zu sich. Alternativ verwenden Sie dafür (gekeimtes) Saatgut. Dieses ist reich an Proteinen, Ballaststoffen und wichtigen Nährstoffen sowie Fettsäuren. Gerade ein hoher Gehalt an Eiweiß kann das Sättigungsgefühl positiv beeinflussen.

Ein weiterer Faktor betrifft den Geschmack. Bei einem solchen Gebäck dürfen Sie sich einmal nach Lust und Laune ausprobieren und mit verschiedensten Saaten herumexperimentieren. Je nach Zutat entfaltet sich dann ein ganz neues, unvergleichliches Aroma. Genießen Sie also gern nussige, herbe oder milde Noten? Dann ist diese andere Art der Rezeptur für Sie ideal, denn ein einfaches Sauerteigbrot kann diese Mannigfaltigkeit nicht erreichen. Netter Nebeneffekt: Die Kerne, Körner und Co. bringen noch eine Extraportion Biss hinein.

Trotz dieser Pluspunkte gibt es, wie bei eigentlich allem, auch ein Contra. Das betrifft in diesem Fall die Textur. Denn die Fluffigkeit, die Sie sonst kennen, fällt hier weg. Das liegt daran, dass sich in üblichen Rezepten die Eiweiße im Mehl in Kombination mit Wasser beim Kneten zu einem elastischen Glutennetz entwickeln und dadurch der Teig aufgehen kann. Das klappt bei Saatenbroten nicht. Dafür sind sie manchmal regelrecht knusprig, etwa wie das Essener-Brot! Je nachdem, welche Ingredienzien Sie fürs Backen verwenden, kann es außerdem noch eine etwas teurere Angelegenheit werden. Dazu jetzt aber mehr.

Brot backen ohne Mehl: doch womit dann?

In unserem Beitrag zu Glutenfrei Backen haben wir bereits ein paar Varianten vorgestellt, mit denen Sie Getreidemehl ersetzen können. Beim Brot backen ohne Mehl übernimmt diesen Part aber meist eine Saat. Die vielseitigsten Möglichkeiten bieten somit Samen, Körner und Nüsse. Doch damit allein wird der Teig noch nicht gelingen, es braucht auch noch Bindung.

Der Kern der Sache: Körner, Samen, Keimlinge

Ganz egal, ob es Sonnenblumen- oder Kürbiskerne, Hasel- oder Walnüsse, Mandeln oder Chiasamen sind: In ein Brot ohne Mehl passen die verschiedensten Sorten an Saaten hinein. Suchen Sie sich also Ihre liebsten aus und variieren Sie ab und zu damit. Zerkleinern Sie Nüsse allerdings etwas. So lassen sie sich besser verzehren. Oder Sie mahlen daraus gleich eine Art Mehl. Das dient gleichzeitig wunderbar als ein Bindemittel.

Alternativ bieten sich sogenannte Keimlinge an. Dabei bringen Sie entsprechendes Saatgut zum Keimen. Verwenden Sie dafür zum Beispiel Dinkel, Buchweizen, Roggen, Quinoa, Nackthafer oder Amaranth. Planen Sie hier nur etwas mehr Zeit ein, da dieser Prozess mindestens zwei Tage dauert. Der Vorteil von diesem Extraschritt: So wird die normalerweise im Korn und dadurch auch im Mehl enthaltene Stärke um- bzw. abgebaut. Gleichzeitig verbessert sich die Qualität der Proteine und Fette. Zudem baut sich der natürliche Fraßschutz (Phytinsäure) ab. Diese ist sonst dafür verantwortlich, dass zahlreiche Mineralien vom Menschen nicht verwertet werden können.

Das bedeutet also, dass das Keimen viele wertvolle Nährstoffe freigibt. Ob Mineralien wie z. B. Calcium, Magnesium, Eisen oder Zink, Vitamine wie B, C oder E sowie Spurenelemente – sie werden alle dabei bereits aufgeschlossen. Eigentlich soll die Jungpflanze sie fürs Wachstum einsetzen. Doch auf diese Art können wir, wenn wir die Keimlinge zerkleinert in unsere Brotteige geben, ebenfalls davon profitieren.

Eine Frage der Bindung

Das allein reicht aber noch nicht für ein ausgewachsenes Brot. Eine wunderbare, trockene Komponente stellen beispielsweise Haferflocken dar. Sie bringen Volumen ins Rezept, schmiegen sich perfekt in alle kleinen Lücken und saugen die Feuchtigkeit besonders gut auf. So wirken sie gleichzeitig als Bindeelement. Das gilt ebenso für Leinsamen. Diese sollten Sie allerdings auch gut über Nacht einweichen, sodass eine klebrige Masse entsteht. Zudem nimmt der Körper dadurch später die zahlreichen Nährstoffe genauso besser auf.

Noch mehr Bindung erfährt Ihr Teig mit einigen weiteren Zutaten. Hier helfen klassische Ingredienzien, die Sie vielleicht schon aus Rezepten für Eiweißbrote kennen, z. B. Eier, oder Quark. Wasser oder auch ein bisschen Öl machen alles noch geschmeidiger. Oft ist es gerade diese Kombinationen aus verschiedenen Bestandteilen, die einem Brot ohne Mehl erst das perfekte Finish verleihen.

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Ein Rezeptvorschlag für Brot ohne Mehl

Damit Sie eine Vorstellung bekommen, wie Sie die oben genannten Zutaten zu einem Teig verarbeiten können, haben wir hier ein Beispiel für Sie. Damit klappt das Brot-Backen ohne Mehl im Handumdrehen und Sie genießen es schon bald zusammen mit Ihren Liebsten. Probieren Sie es also einfach einmal aus. Sie benötigen für eine Kastenform:

  • 180 g Bio-Haferflocken
  • 75 g Sonnenblumenkerne
  • 75 g Kürbiskerne
  • 100 g Nüsse Ihrer Wahl
  • 4 EL Chiasamen
  • 1 EL Backpulver
  • 100 g Leinsamen
  • 1 Prise Salz
  • 1 EL Agavendicksaft
  • 3 EL geschmacksneutrales Öl
  • 350 ml Wasser

So geht’s:

  1. Legen Sie die Nüsse auf ein Brett und decken sie mit einem Küchentuch ab. Alternativ können Sie sie auch in eine Plastiktüte schütten und diese flach ausbreiten.
  2. Schlagen Sie vorsichtig mit einem Nudelholz, Fleischklopfer oder Ähnlichem darauf, sodass alles gut zerkleinert wird. Falls Sie eine Küchenmaschine besitzen, kann diese diesen Arbeitsschritt für Sie übernehmen.
  3. Vermischen Sie jetzt alle trockenen Zutaten in einer großen Schüssel miteinander.
  4. Geben Sie die nassen Ingredienzen hinzu und rühren Sie alles gut durch.
  5. Legen Sie Ihre Backform mit Backpapier aus und drücken den entstandenen Teig fest hinein.
  6. Lassen Sie alles mindestens drei Stunden bei Zimmertemperatur ziehen. Alternativ stellen Sie es über Nacht in den Kühlschrank.
  7. Heizen Sie nun den Ofen auf 180 °C vor und backen Sie das Brot für ca. 30 Minuten.
  8. Heben Sie es aus der Form heraus und schieben es für weitere 15 bis 20 Minuten in den Ofen. Dabei entsteht eine goldene Kruste.
  9. Lassen Sie es komplett abkühlen und schneiden es erst anschließend an.

Schon sind Sie fertig. Und wenn Sie noch nach einem anderen Rezept suchen, dann probieren Sie sich doch einmal im Eiweißbrot selber backen aus! Alternativ können Sie unter anderem in unserem Online-Shop auch unser Bio Haferbrot oder das Bio Keto Wunder Brot bestellen!

Was schmeckt zu Brot ohne Mehl?

Ist Ihnen das Brot-Backen ohne Mehl gelungen, Sie haben es schon angeschnitten und überlegen jetzt, was damit am besten schmeckt? Wir bringen Sie auf verschiedene Ideen. So passen natürlich herzhafte Optionen bestens zu den verschiedenen Nüssen und Körnern. Ein leckerer Käse oder ein herrlicher Aufstrich kreieren eine delikate Mahlzeit. Vielleicht kennen Sie ja das dänische Smörrebröd? Diese regionale Köstlichkeit ist wohl das Sinnbild eines solchen Imbisses.

Dahinter verbirgt sich eigentlich ein üppig belegtes Butterbrot, hergestellt aus Roggenmehl. Ein Saatenbrot ist dafür aber eine herrliche Alternative, denn es bringt ebenso viel Geschmack auf den Teller. Die Scheibe wird zunächst mit gesalzener Butter bestrichen und dann schichtweise belegt. Häufig zum Beispiel mit Käse, frischem oder eingemachtem Gemüse, Eiern, Küchenkräutern und – was nicht fehlen darf – Remoulade oder Mayonnaise. Probieren Sie es doch einmal selbst!

Lassen Ihnen eher die süßen Varianten das Wasser im Mund zusammenlaufen? Ein Hauch Butter mit fruchtiger Marmelade bietet den perfekten Kontrast zu dem kräftigen Aroma des Brotes. Auch eine schokoladige Haselnusscreme passt ganz wunderbar. Experimentieren Sie am besten einmal in Ruhe und kombinieren Sie auch einmal untypische Geschmäcker miteinander. Seien Sie nur beim Toasten etwas vorsichtig, da die einzelnen Scheiben leichter auseinanderbrechen, als Sie es bei den Äquivalenten aus herkömmlichen Mehlsorten gewohnt sind.

Wo bewahren Sie Ihr Brot ohne Mehl am besten auf?

Es schmeckt Ihnen hervorragend, doch es bleibt etwas nach dem Abendessen übrig? Kein Problem. Denn dieses Gebäck lässt sich mindestens vier bis sechs Tage aufbewahren. Dabei legen Sie es am besten in einen Brotkasten. Dieser ist belüftet, sodass das Gebäck länger frisch bleibt.

Sie gehen auf Reisen und möchten Ihre Kreation nicht wegwerfen? Dann frieren Sie sie am besten einfach ein. Hier hält das Gebäck sich für mehrere Wochen. Wenn Sie es zuvor bereits in Scheiben schneiden, können Sie es dann nach Belieben wieder auftauen. Sie sehen: Brot-Backen ohne Mehl ist kein Zauberwerk. Versuchen Sie es also auch einmal und lassen Sie sich vom Geschmack überzeugen!

Ein Brotkasten mit Holzdeckel steht auf einer Holzarbeitsplatte vor weißen Fliesen

Foto: © mounsey, Lizenz: Creative Commons CC0 1.0, Quelle: pixabay.com

Weiterführende Links:
www.simply-yummy.de/…/brot-ohne-mehl
www.foodreich.com/koernerbrot-ohne-mehl/
www.glamour.de/…/brot-ohne-mehl-rezepte-glutenfrei