So eine Hochzeit kann ganz schön ins Geld gehen. Wenn Sie diesen wunderschönen Tag mit Ihren Liebsten für einen etwas schmaleren Taler ausrichten wollen, bietet es sich an, gewisse Dinge selbst in die Hand zu nehmen. Wie wäre es da zum Beispiel, wenn Sie selbst Ihre Hochzeitstorte backen? Wir haben hier alle nötigen Informationen zusammengetragen, damit Sie auch als Backanfänger den Überblick behalten. Lesen Sie hier mehr über die wichtigsten Punkte bei der Planung und Organisation!

Wie gehen Sie dieses Unterfangen am besten an?

Zwar gibt es den alten Aberglauben, dass die Braut oder der Bräutigam nicht die eigene Hochzeitstorte backen darf, aber das sollte Ihnen nicht im Weg stehen. Um abseits davon eventuell weiteren Schwierigkeiten zu entgehen, gibt es verschiedene Punkte, die Sie bedenken sollten, bevor Sie loslegen. Schließlich ist das Ziel, dass am Ende alles möglichst stressfrei ist und Sie den Prozess auch genießen können.

Natürlich ist die beste Voraussetzung, wenn Sie bereits schon ein wenig Backerfahrung haben und nicht komplett von Null anfangen müssen. Brauchen Sie dabei vielleicht dennoch etwas Unterstützung, können Sie zum Beispiel in Ihrem Freundes- und Verwandtenkreis nachfragen. Eventuell gibt es ja jemanden, der Ihnen unter die Arme greifen und bei diesem Unterfangen mit Rat und Tat zur Seite stehen kann. Denn bei einem sind sich alle sicher: Eine Hochzeitstorte selbst herzustellen, gehört zu den Königsdisziplinen der Konditorei und sollte nicht auf die leichte Schulter genommen werden.

Neben dem Know-how sollten Sie auf jeden Fall auch die richtige Ausstattung besitzen. Hier macht es sich gut, wenn Sie sich bereits vorher über Ihre Utensilien einen Überblick verschaffen. Bei einem runden Kuchen, der mehrstöckig werden soll, bieten sich Springformen mit unterschiedlichen Durchmessern an. Hilfreich sind außerdem sogenannte Tortenretter, mit denen Sie Ihr Meisterwerk unkompliziert hochheben und umplatzieren können. Und wenn es ans Einstreichen geht, empfehlen wir Ihnen eine Winkelpalette. Damit lässt sich beispielsweise Ihre Buttercreme wunderbar leicht verteilen. Außerdem helfen:

  • eine Tortensäge zum Zerschneiden von Böden
  • ein Tortenständer
  • eine drehbare Kuchenplatte
  • Spritzbeutel mit verschiedenen Tüllen zum Verzieren
  • Modellierwerkzeug, womit Sie Fondant zu hübschen Verzierungen formen können

Die eigene Hochzeitstorte backen: Das A und O ist Planung

Die Entscheidung ist gefallen: Sie werden den Schneebesen sinnbildlich selbst in die Hand nehmen und sich dieser Aufgabe, die eigene Hochzeitstorte zu backen, stellen. Sehr gut! Nun ist der nächste Schritt, dass Sie sich um die Organisation kümmern. Schließlich ist nichts schlimmer, als kurz vor einem der wichtigsten Tage Ihres Lebens im Chaos zu versinken. Deshalb ist es ratsam, gewisse Dinge zu beachten.

Bei der Planung Ihrer Hochzeitstorte ist natürlich zuerst die Anzahl der Personen ausschlaggebend dafür, wie hoch sie werden wird und welcher Durchmesser der richtige ist. Hier bedienen Sie sich am besten der Mathematik. Je nachdem, für welche Form Sie sich entscheiden, gibt es dafür unterschiedliche Formeln.

  • Rund: Sie rechnen: V= r*π*h (also: Volumen = Radius Ihrer Springform multipliziert mit der Kreisform Pi multipliziert mit der Höhe Ihres Kuchens)
    • Danach teilen Sie dieses Ergebnis durch das Volumen eines einzelnen Stücks und haben somit die Anzahl der Kuchenstücke. Ein Beispiel: Bei einem Springformdurchmesser von 26 cm und einer Höhe von 6 cm kommen meist 16 Stücke heraus. Das bedeutet, dass ein einzelnes ein Volumen von 199 ml hat.
    • Generell kann man sagen, dass je nach Durchmesser mit verschieden vielen Stücken gerechnet werden kann. So lassen sich aus einem Kuchen mit einem Diameter von 15 cm zirka 7-8 Stücke machen. Bei einem mit 20 cm können Sie 14 Portionen kalkulieren. Für 28 Gäste reicht eine Torte mit 25 cm Durchmesser.
  • Eckig: Sie multiplizieren hier die Länge mit der Breite und der Höhe. Dadurch erhalten Sie auch hier das Gesamtvolumen.
    • Teilen Sie dieses Ergebnis genauso durch das Volumen einer einzelnen Portion. Dieses lässt sich hier einfacher bestimmen: Nehmen Sie einfach ein Lineal zur Hand und schreiben Sie Ihre individuellen Maße auf.
    • Je nach Ihrer Form können Sie aber auch bei 30×30 cm mit zirka 25 Stücken rechnen. Bei einer Variante mit 40×40 cm kommen ungefähr 65 Portionen dabei heraus.

Was bei dieser Überlegung jedoch genauso nicht unbedacht bleiben sollte, ist der Zeitpunkt, an dem Ihr Meisterwerk serviert wird. Soll es der Höhepunkt zum Kaffeetrinken am Nachmittag sein, brauchen Sie größere Stücke und somit auch mehr Torte. Ist es eher als kleiner Snack gedacht, machen  Sie auch mit schmalen Häppchen Ihre Liebsten schon glücklich. Übrigens: Bedenken Sie Ihre Kühlmöglichkeiten! Schließlich müssen Sie auch Platz haben für einen beispielsweise dreistöckigen Genuss. Sowohl zu Hause, als auch bei der eigentlichen Location!

Welcher Geschmack und welches Design begeistert Sie?

Die Frage nach der Anzahl und der daraus resultierenden Höhe des Backwerks ist geklärt. Nun geht es langsam ans Eingemachte. Denn die eigentlich interessantesten Punkte, wenn Sie selbst Ihre Hochzeitstorte backen, sind der Geschmack und das Design. Die Grundlage bilden da die Böden. Die klassische Variante ist der Biskuitteig, da er sich gut nach dem Auskühlen in dünnere Schichten schneiden lässt. Aber auch Mürbeteig oder andere Sorten eignen sich gut. Ist das erstmal entschieden, geht es an die Füllung. Ganz nach Ihrem Geschmack gibt es hier die unterschiedlichsten Optionen.

Ein Traum aus Schokolade oder vielleicht doch frische Früchte?

Der himmlische Duft der kakaohaltigen Süßigkeit lässt das Wasser in Ihrem Mund zusammenlaufen? Dann wählen Sie doch ein schokoladiges Rezept, wenn Sie Ihre Hochzeitstorte backen. Hier müssen Sie zwar sehr darauf achten, dass sie beim Servieren nicht allzu lange in der Sonne steht, aber dieser kleine Kompromiss ist es auf jeden Fall wert. Ob Vollmilch, weiße oder dunkle Schokolade: Toben Sie sich bei den Aromen aus und kreieren Sie beispielsweise mit Nüssen oder Schokoladensplittern einen herrlichen Crunch. Dieser gibt Ihrem Kuchen einen Kick, der ihn noch mehr von herkömmlichen Backwaren abhebt.

Zu einer sommerlichen Hochzeit oder auch für eine leichtere Version einer Hochzeitstorte bieten sich vor allem Früchte an. Hier haben Sie die ganze Bandbreite eines Gartens und mehr zur Verfügung. Eine etwas süß-säuerliche Variante wären Waldbeeren, die beispielsweise unvergleichlich mit einer lieblichen Grundzutat für die Füllung harmoniert. Wenn Sie dabei vor allem auf regionale Angebote zurückgreifen möchten, haben wir hier eine Tabelle mit ein paar Vorschlägen, welche Hauptzutat Sie in welchem Monat verwenden können.

Ideen Monat
frische Erdbeer-Sahne-Torte Mai bis Juli
sommerliche Torte mit Pfirsichen oder Nektarinen Juli bis September
rustikaler Apfel-Zimt-Kuchen Das ganze Jahr, vor allem Herbst und Winter
Walnuss- oder Haselnusskuchen September bis Dezember

Darf es etwas exotischer sein, können Sie auch leckere Optionen mit Mango, Maracuja, Feigen oder anderen außergewöhnlichen Früchten wählen. Und selbstverständlich ergibt  auch eine Kombination aus Schokolade und den Schätzen des Gartens eine köstliche Kreation, wenn Sie Ihre Hochzeitstorte backen.

Zuckerfrei und vegane Hochzeitstorten – so viele Möglichkeiten!

Haben Sie sich für eine Geschmacksrichtung entschieden, stellt sich nun die Frage, welche Besonderheiten bei den Zutaten beachtet werden sollten. Ernähren Sie sich beispielsweise vegan oder möchten eine Hochzeitstorte backen, die ohne Zucker auskommt, ist das auch völlig unproblematisch!

Brauner oder weißer Industriezucker kann beispielsweise ganz einfach durch Agavendicksaft, Ahornsirup, Honig oder auch Stevia ersetzt werden. Möchten Sie noch mehr über das Thema erfahren? Dann lesen Sie doch gern in unserem Blogbeitrag Backen ohne Zucker weiter. Dort erfahren Sie, wie Sie ein ganz normales Rezept verwenden und die Werte entsprechend umrechnen können. Für  100 g Zucker benötigen Sie z.B.:

  • 90 g Agavendicksaft
  • 70 g Ahornsirup
  • 80 g Honig
  • 60-70 g Stevia

Vegane Hochzeitstorten stellen mittlerweile ebenfalls keine Schwierigkeiten mehr dar. Kuhmilch können Sie ganz leicht durch Pflanzendrinks ersetzen und auch für Eier gibt es immer mehr Alternativen. Für Anfänger rät es sich hierbei, nach einem passenden veganen Rezept zu suchen. Wenn Sie aber bereits ein wenig Erfahrung haben, können Sie es auch anpassen und gemäß Ihren Ansprüchen abwandeln. Zu dieser Thematik können Sie sich in unserem Blogbeitrag Vegan Backen weiter informieren.

Finden Sie das passende Design für Ihre Torte

Nachdem Sie sich für Ihre Größe und Form, den Boden sowie die Füllung entschieden haben, bleibt nur noch die Frage um das Aussehen. Hier können Sie auch zwischen verschiedenen Möglichkeiten wählen und Ihre individuellen Vorstellungen mit einfließen lassen. In unserem Blogbeitrag über Hochzeitstorten und deren Trends können Sie zum Beispiel nachlesen, was gerade so in ist und sich reichlich Inspirationen holen.

Ein Beispiel wäre die Arbeit mit Fondant. Diese eignet sich besonders, wenn Sie den cleanen Look bevorzugen und Sie nichts von außen sehen wollen. Aber auch die Naked Cakes stehen immer mehr im Fokus. Durch ihren messy Look ist der Druck des Perfektionismus hier eher weniger groß. Wenn Sie Ihre Hochzeitstorte backen, können Sie auch bei den Dekorationen Ihrer Fantasie freien Lauf lassen und sie ganz individuell gestalten. Hier machen sich beispielsweise weitere Früchte oder auch thematische passende Topper  (z.B. Schriftzug aus Holz oder Plastik, kleine Fähnchen-Banner) sehr gut.

Eine kleine Checkliste, damit auch alles nach Plan läuft

Wenn Sie Ihre Hochzeitstorte backen, haben wir hier noch einen Tipp für Sie: Machen Sie wenigstens einmal vorher einen Probelauf. Damit können Sie mögliche Fallen schon frühzeitig eliminieren und für den Geschmackstest bieten sich Ihre Liebsten bestimmt freiwillig an. Ist es das erste Mal, dass Sie sich solch einem Projekt widmen, haben wir zum Schluss einen Zeitplan für Sie zusammengestellt, an dem Sie sich währenddessen orientieren können. Diesen haben wir zirka vier Tage vor der Hochzeit angesetzt, damit alles stressfrei bleibt:

  • Tag 1:
    • Heraussuchen eines Rezeptes
    • Einkauf der  Zutaten und Dekorationselementen, die haltbar sind
  • Tag 2:
    • Backen der Böden, damit sie schön auskühlen können
    • Vorbereiten der Füllung, Ganache, Buttercreme und eventueller Dekorationen
  • Tag 3:
    • Einkaufen der frischen Elemente: Früchte, Blumen und ähnliches
    • Füllen und Zusammensetzen der Torte
    • Überziehen mit Fondant ODER Einstreichen des Äußeren mit einer Creme
  • Tag 4:
    • Dekorieren der Torte und sogenannte Finishing Touches
    • Genießen der Feier und eines phänomenalen Kuchen

Haben Sie diese verschiedenen Schritte befolgt, sollte nichts mehr schief gehen und Sie haben entspannt Ihre Hochzeitstorte gebacken. Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Ausprobieren!

Eine zweistöckige, mit weißem Fondant eingedeckte Torte wurde mit lilanen Blüten und Zwei Herzen verziert

Foto: © pixabay, Lizenz: Creative Commons CC0 1.0, Quelle: pexels.com

Quellen
www.hochzeitskiste.info/hochzeitstorte-selber-backen/
www.lacrema-patisserie.com/hochzeitstorte-selber-machen
www.weddingstyle.de/hochzeitstorte-selber-backen/
www.hochzeitsportal24.de/blog/hochzeitstorte-selber-backen/
www.mannbackt.de/…/portionen-und-groessen-von-hochzeitstorten-richtig-waehlen-5867/
www.minhcakes.ch/tortengroesse-berechnen/
www.mycakestuff.de/…/12-gastbeitrag-mengen-planen-f%C3%BCr-motivtorten-tools-tipps-und-ein-bisschen-mathe/
www.backenmachtgluecklich.de/…/zuckersuess-und-zuckerfrei-buecher-zum-backen-ohne-zucker.html