Sie ist seit vielen Jahren ein echter Dauerbrenner auf den Esstischen dieser Welt: die Quiche Lorraine. Doch woher stammt dieses traditionelle Gericht? Und wie lässt sie sich vielleicht auch köstlich ohne Fleisch umsetzen? Erfahren Sie hier mehr zu den möglichen Variationen von Teig und Füllung und wie Sie eine vegetarische Quiche selbst zu Hause zubereiten können!

Warum nicht jede Tarte eine Quiche ist

Wie der Name schon vermuten lässt, stammt unser herzhaftes Gericht Quiche aus der französischen Küche, genauer gesagt aus der Region Lothringen. Dort entwickelte sich aus dem regionalen Wort für “Kuchen” der Begriff “Quiche” und war seitdem mit einem festen Rezept verbunden.

In einer typischen Backform mit gewelltem Rand wartet eine vorbereitete Quiche darauf, in den Ofen geschoben zu werden

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Das Original: Quiche Lorraine

Eine flache, runde Form mit einem gewellten Rand – das ist das Äußere der prototypischen Quiche Lorraine. Diese bestand früher aus Brotteig, wird aber inzwischen seit vielen Jahren mit einem neutralen Mürbeteig zubereitet. In diesen gießt man dann eine Mischung aus Eiern und Milch, manchmal auch Schmand. Als weitere Zutat kommt reichlich geräucherter Speck hinzu, von dem die Speise ihren deutschen Namen hat: Speckkuchen.

Noch immer hat dieses einfache, wie leckere Gericht eine große Schar an Fans, auch wenn es heutzutage gern etwas abgewandelt wird. So reichert man die Zutatenliste etwa mit Zwiebeln, Lauch oder Reibekäse an. Doch tatsächlich darf sich ein solches Rezept eigentlich nicht mehr Quiche nennen. Kommt mehr, als die übliche Eier-Milch-Mischung hinzu, handelt es sich laut Franzosen um eine Tarte.

Die große Schwester: Tarte

Im Prinzip besteht die Tarte aus den gleichen Komponenten: Die typische Backform (wobei der Rand manchmal minimal niedriger ausfällt), der Mürbeteig und eine Füllung. Doch tatsächlich ist der Clou bei diesem Gebäck, dass sie nicht nur herzhaft belegt sein muss. Es gibt sie auch in süß, etwa mit Cremes, Obst oder Schokolade. Einige Varianten sind sogar gedeckt.

Darum ist es auch so wichtig, einen Mürbeteig ohne Zucker oder Salz herzustellen. So kann der Boden mit allem gefüllt werden, was einem in den Sinn kommt. Da die herzhaften Varianten den Quiches eben sehr ähneln, werden sie umgangssprachlich inzwischen synonym verwendet. Somit bezeichnen viele eine solche, würzige Speise eben nicht ganz korrekt als Quiche, während die Tarte häufig eher mit einem süßen Kuchen verbunden wird.

Moderne Abwandlungen: vegetarische Quiches und mehr

Das Original umfasst also einen klassischen Mürbeteig mit einer herzhaften Speck-Füllung. Das ist aber vielleicht nicht der Geschmack von jedem. Doch keine Sorge: Die Quiche lässt sich glücklicherweise vielfältig abwandeln und verfeinern. Das beginnt schon beim verwendeten Teig und setzt sich dann in der Füllung fort.

Eine vegetarische Quiche in Blätterteig liegt auf einem Holzbrett

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Knusprig, luftig oder fest: Wie sieht der perfekte Quiche-Teig aus?

Mit einem Mürbeteig – allerdings ohne Zucker – machen Sie weder bei einer “echten” noch bei einer Variante wie zum Beispiel der vegetarischen Quiche etwas falsch. Er passt einfach zu allem, ist schnell zubereitet und lässt sich sogar auf Vorrat herstellen. Frieren Sie ihn dann einfach ein, sind sie in den nächsten zwei bis drei Monaten immer für spontane Hungerattacken gewappnet. Doch das ist nicht die einzige Option, die Ihnen zur Verfügung steht.

Ein Hefeteig zum Beispiel wird luftiger und weicher und verleiht der Quiche einen “kuchigeren” Anschein. Er sollte aber am besten frisch verzehrt werden. Außerdem braucht er etwas Geduld bei der Zubereitung. Hingegen ist der Quark-Öl-Teig deutlich schneller fertig. Er ist in der Konsistenz etwas fester und milder als die Hefe-Variante, aber ihr ansonsten sehr ähnlich. Eine komplette Kehrtwende legen Sie dann mit einem Blätterteig hin. Diese knusprig-buttrige Verführung harmoniert herrlich mit den verschiedenen Füllungen. Doch die Herstellung ist langwierig und braucht einiges an Übung. Der Teig wird immer wieder ausgerollt, mit Fett bestrichen und wieder gefaltet.

Einige Kerninformationen zu den drei Teig-Alternativen haben wir Ihnen hier noch einmal übersichtlich zusammengestellt:

Teig Hauptzutaten Tipps
Hefeteig Hefe, Mehl, Flüssigkeit
  • Zutaten sollten Raumtemperatur haben
  • keine heiße Flüssigkeit nutzen, beeinträchtigt die Hefe
  • Backblech bzw. Form immer sehr gut einfetten
Quark-Öl-Teig Quark, Mehl, Öl
  • Quark in sauberen Küchentuch ausdrücken
  • mit Händen verkneten – klebt Teig an Fingern, mehr Mehl hinzugeben
  • Öl niemals durch Butter oder Margarine ersetzen
Blätterteig Mehl, Salz, Wasser
  • einige Tropfen Essig an den Teig geben, um das Ausrollen zu erleichtern
  • zwischen dem Ausrollen den Teig immer wieder kühl stellen
  • Küche sollte auch recht kühl sein
  • fertigen Teig einen Tag ruhen lassen

Schmackhaft und herrlich vielseitig: Was darf alles in die Quiche?

Bei der Füllung sind Ihrer Fantasie und Küche keine Grenzen gesetzt. Der traditionelle Guss aus Eiern und Milch (bzw. Sahne oder Schmand) gehört aber auf jeden Fall dazu. Der restliche Belag darf aber ganz frei nach Ihrem Geschmack gewählt werden. Mögen Sie es deftig? Dann sind neben Speck auch kleine Fleischstücke oder Hack eine leckere Option für Sie. Ein bisschen leichter und gleichzeitig mediterraner wird es, wenn Sie hingegen Fisch oder Meeresfrüchte einsetzen.

Die größte Vielfalt können Sie aber bei einer vegetarischen Quiche zaubern. Hier steht Ihnen der Gemüsegarten der gesamten Welt offen. Klassiker wie Lauch, Spinat, Mangold oder Tomaten ergeben fantastische Füllungen. Mit saisonalen Lieblingen – Stichwort Spargel – können Sie ebenso wahre Schlemmergerichte kreieren. Mögen Sie es etwas experimentierfreudiger? Dann probieren Sie doch auch mal exotischere Optionen aus. Eine Variante mit Kichererbsen und Brokkoli, dazu einen Hauch von Curry ist sicher einfach genial.

Und apropos Gewürze: Diese verleihen ihrem herzhaften Kuchen den letzten Schliff. Ob frische Kräuter oder Kandidaten wie Cayennepfeffer und Ingwer – Hauptsache ist, es rundet Ihr Gericht ab. Ebenfalls hilfreich dabei: Käse. Immerhin nutzen beispielsweise auch Italiener ihre würzigen Hartkäse-Varianten, um Saucen den letzten Schliff zu verleihen. Probieren Sie sich also darin aus und kombinieren beispielsweise köstlichen jungen Ziegengouda mit Kürbis in Ihrer vegetarischen Quiche.

Clevere Tipps: Wie gelingt die Herstellung Ihrer Quiche noch besser?

Das Schöne an einer solchen herzhaften Tarte ist, dass sie immer gegessen werden kann. Als Vorspeise, als Hauptgericht, warm oder kalt, zum Brunch, als Snack zwischendurch oder abends. Damit Sie aber diesen Tausendsassa genießen können, haben wir hier noch ein paar Tipps zur Zubereitung:

  1. Kein Reißen mehr. Damit beim Ausrollen nichts auf der Arbeitsfläche oder am Nudelholz kleben bleibt, legen Sie unter und über den Teig etwas Backpapier oder Frischhaltefolie. So können Sie ihn einfach vom Tisch lösen und auch in die Form heben.
  2. So wird’s knusprig. Backen Sie den Mürbeteig blind vor. Stechen Sie den Boden in der Form dafür mehrfach mit einer Gabel ein, decken ihn dann mit Backpapier ab und geben z.B. trockene Erbsen darauf. Das Ganze ca. 10 Minuten backen.
  3. Für eine hübsche Bräune. Beim Backen werden die Ränder der Quiche gern mal zu dunkel. Decken Sie diese darum nach einiger Zeit einfach mit etwas Alufolie ab. So trocknen sie nicht zu stark aus und behalten eine attraktive Färbung.

Einfach köstlich: vegetarische Quiche mit Zucchini

Natürlich lassen wir Sie nicht ohne Rezept aus diesem Beitrag gehen. Für eine möglichst hohe Gelingchance haben wir hier eine Variante zusammengestellt, die keine exotischen Backzutaten benötigt und sich auch handwerklich leicht umsetzen lässt.

Zutaten

  • 200 g Dinkelmehl (z.B. Type 630)
  • 110 g weiche Butter
  • 175 g Doppelrahmfrischkäse
  • 4 Eier (Größe M)
  • 200 ml Schlagsahne
  • 700 g Zucchini (grün und gelb)
  • 50 g Zwiebeln
  • Salz, Pfeffer, Muskatnuss
Jemand schneidet eine Zucchini mit einem Sparschäler in dünne Längsstreifen

Foto: © Caroline Attwood, Lizenz: Creative Commons CC0 1.0, Quelle: Unsplash.com

Zubereitung

  1. Verkneten Sie Mehl, ½  TL Salz, 100 g Butter, 100 g Frischkäse und 1 Ei in einer Schüssel zu einem glatten Teig.
  2. Formen Sie diesen zu einer Kugel, drücken sie etwas flach und wickeln sie in Klarsichtfolie ein. Legen Sie sie dann mindestens 1 Stunde in den Kühlschrank.
  3. Verrühren Sie die übrigen Eier, den Parmesan, die 75 g Frischkäse und die Sahne mit 1 TL Salz, etwas Pfeffer und frisch geriebener Muskatnuss in einem hohen Gefäß.
  4. Putzen Sie anschließend die Zucchini und schneiden sie mit einem Sparschäler längs in dünne Streifen.
  5. Schälen Sie auch die Zwiebeln und schneiden sie in schmale Ringe.
  6. Heizen Sie nun den Ofen auf 200 °C (Umluft 180 °C) vor und fetten die Quicheform ein.
  7. Rollen Sie dann den Teig auf der leicht bemehlten Arbeitsfläche aus. Bei einer Backform mit 26 cm Durchmesser sollte er ca. 30 cm Durchmesser haben.
  8. Legen Sie den Teig in die Form und drücken alles gut fest, insbesondere am gewellten Rand. Überstände können Sie dann einfach abschneiden.
  9. Wenn Sie wollen, können Sie den Teig nun wie oben beschrieben blindbacken, das ist aber keine Pflicht.
  10. Setzen Sie dann die Zucchini spiralartig auf den Boden, gießen die Eiersahne darüber und verteilen die Zwiebelringe dekorativ darauf.
  11. Schieben Sie die vegetarische Quiche anschließend (nochmals) in den Ofen und backen sie ca. 30 Minuten (wenn vorher blindgebacken, lieber für nur 20 Minuten).
  12. Sind Rand und Creme leicht gebräunt, machen Sie gern eine Zahnstocherprobe. Stechen Sie das Holzstäbchen in die Mitte ein. Glänzt es beim Herausziehen noch, geben Sie dem Ganzen noch ein paar Minuten Zeit.

Ist Ihre Quiche dann fertig, holen Sie sie aus dem Ofen und lassen sie etwa 15 Minuten lang auskühlen. Danach kann sie serviert werden. Bon Appétit!

Weiterführende Links
www.wikipedia.org/wiki/Quiche
www.praxistipps.focus.de/unterschied-quiche-und-tarte-einfach-erklaert_126074
www.daskochrezept.de/…/quiches-und-tartes-tipps-und-rezepte
www.essen-und-trinken.de/…/84922-rzpt-zucchini-quiche
www.knusperstuebchen.net/tipps-zum-tarte-und-quiche-teig/