Andere Kuchen würden sich wahrscheinlich dafür schämen, doch er steht zu seinen Fehlern: der Brownie. Und dieser vermeintliche Makel ist doch eigentlich das, wonach wir uns alle sehnen. Sein süßer, klebriger, matschiger Kern, der so wundervoll schokoladig im Mund zergeht… Wollen auch Sie gern solch saftige Brownies backen? Dann verraten wir Ihnen heute, wir das gelingt – inklusive einem veganen Rezept. Lesen Sie jetzt weiter!

Woher kommt der Brownie eigentlich?

Er gehört einfach zu den USA, wie der New York Cheesecake oder auch der Apple Pie: Brownies sind ein wahres Kulturgut Nordamerikas. Um ihre Entstehung ranken sich verschiedene Mythen, etwa dass ein Bäcker einmal das Backpulver beim Schokoladenkuchen vergessen hätte und ähnlich neckische Erzählungen. Fakt ist aber, dass der Boston Brownie 1896 das erste Mal in einem Lehrbuch der Boston Cooking-School als Rezept vertreten war.

Im Prinzip ist ein Brownie eigentlich auch kein großes Geheimnis. Er setzt sich aus einem normalen Rührteig zusammen, der aber eine Extraportion an Schokolade, Zucker und Butter abbekommen hat. Sein Charme kommt dadurch zustande, dass er in der Mitte noch klitschig, also sehr feucht, fast roh ist. Um diesen Effekt zu erzeugen, darf in echten, amerikanischen Rezepten auch nie Backpulver enthalten sein.

Gebacken werden die saftigen Brownies meist in rechteckigen Auflaufformen oder Backblechen und danach auch in kleine, ebenfalls rechteckige und mundgerechte Stücke zugeschnitten. Zudem lassen sie sich zudem wunderbar verfeinern, zum Beispiel mit Nüssen, Früchten, diversen Cremes usw. Dazu aber später aber mehr.

Auf einem weißen Teller liegt ein saftiger Brownie, der mit Schoko-Sauce übergossen wurde.

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Tipps und Tricks: So gelingen saftige Brownies!

Wer schon einmal versucht hat, Brownies zu backen, wird vielleicht festgestellt haben, dass das gar nicht so einfach ist. Denn auch wenn die Zutatenliste an sich kurz ist und die Schritte der Zubereitung nicht weiter kompliziert, kommt das Gebäck dennoch gern in einer ganz anderen Form aus dem Ofen als erhofft. Mal zu trocken, mal nicht schokoladig genug. Wir geben Ihnen darum jetzt Tipps für die perfekten, saftigen Brownies.

Achten Sie auf die richtigen Zutaten!

Wenn Sie diese herrliche klebrig-feuchte (im Englischen heißt das “fudgy”) Konsistenz haben wollen, brauchen Sie vor allem eins: Butter. Denn diese bringt nicht nur Geschmack in den Teig, sondern auch Textur. Je mehr Butter enthalten ist, desto weicher und saftiger wird das Gebäck. Ähnliches gilt für den Zucker. Der sollte am besten Voll- oder Rohrohrzucker (Muscovado-Zucker) sein. Dieser ist gröber und feuchter, was der Nässe des Brownies ebenfalls zuträgt. Zudem bringt er mehr Nährstoffe und einen etwas karamelligen Geschmack mit.

Was natürlich keinesfalls in einem saftigen Brownie fehlen darf, ist die Schokolade. Diese kommt über zwei Wege in den Kuchen: durch Kakaopulver und Schokolade am Stück. Achten Sie hier aber unbedingt auf hochwertige Produkte! Bei der Tafel sollte es sich um Zartbitterschokolade mit einem möglichst hohen Kakaoanteil (z.B. 70% oder mehr) handeln. Kuvertüre hingegen sollte nicht in den Teig kommen, da diese einen viel höheren Fettgehalt hat und die Konsistenz der Brownies nachteilig verändert.

Zudem sollte auch ein guter Anteil an Kakaopulver enthalten sein. Aber Achtung: Greifen Sie hier bitte nicht zur zuckerhaltigen Trinkschokolade, sondern zu echtem Backkakao. Am besten sollte dieser auch schwach entölt sein. Dadurch enthält das Pulver nämlich einen noch sehr intensiven schokoladigen Geschmack. Zusammen mit dem Mehl bildet es dann den Halt für den Teig.

Ein Löffel liegt in einem Haufen kleingehackter Schokolade

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Denken Sie an diese Kniffe bei der Zubereitung!

Apropos Schokolade: Diese wird gern geschmolzen und dann dem Teig hinzugegeben. Doch wenn die braune Masse noch heiß ist, verderben Sie sich damit später die Brownies, da diese dann eher hart werden. Lassen Sie die Schokolade also unbedingt zunächst 15-20 Minuten abkühlen und geben Sie die dann erst in den Teig. Dieser sollte im Übrigen dann auch nur kurz verrührt werden. Je länger Sie die Zutaten miteinander verarbeiten, desto weniger saftig wird das Gebäck. Und bloß nicht die Eier aufschlagen! Dadurch würden die Brownies eher luftig werden.

Eine weitere Sache, die definitiv bedacht werden sollte, ist die unterschiedliche Ausstattung von amerikanischen und deutschen Küchen. Wenn Sie also ein Original-Rezept verwenden, müssen Sie genau darauf achten, welche Größe die angegebene Backform haben soll. Denn je nachdem variiert die Füllhöhe des Teiges in der Form. Ist diese zu niedrig, weil die Form größer ist, werden die Brownies tendenziell trocken. Ist zu viel Teig auf zu wenig Raum, gart der Kuchen nicht ausreichend durch. Die ideale Füllhöhe sollte etwa 2-3 cm sein.

Und schließlich ist auch die Backzeit und -temperatur entscheidend. Man neigt dazu, dem Gebäck eher noch zwei Extraminuten zu spendieren, damit es auch wirklich durch ist. Doch Brownies sollten immer lieber eine Minute zu früh aus dem Ofen geholt werden. 20 bis 30 Minuten bei einer eher niedrigen Temperatur (z.B. 175°C) ist tendenziell ein guter Richtwert. Stellt sich der Brownie dann doch als noch zu feucht heraus, können Sie ihn das nächste Mal ein wenig länger in der Röhre lassen. Aber arbeiten Sie sich hier langsam auf die perfekte Garzeit hoch. Hier können Momente entscheiden!

Saftige Brownies backen – geht das auch in vegan?

Schokolade, Eier, Milch, Butter – das sind typisch Zutaten für saftige Brownies. Doch wir wollen Ihnen zeigen, dass auch ohne tierische Bestandteile herrlich saftige Exemplare entstehen können, die dem Original in nichts nachstehen! Probieren Sie jetzt also unser veganes Brownie Rezept aus.

Zutaten für vegane Brownies

Wir haben versucht, ein möglichst einsteigerfreundliches Rezept für Sie herauszusuchen. Dieses beinhaltet keine besonders ausgefallenen Zutaten, damit es sich auch gut umsetzen lässt. Sie brauchen dafür:

  • 2 EL gemahlene Leinsamen
  • 6 EL heißes Wasser
  • 150 g Dinkelmehl (z.B. Type 630)
  • 75 g Kakaopulver
  • 1 TL Backpulver
  • 1/2 TL Salz
  • 175 g Pflanzenmargarine oder Kokosöl
  • 250 g Rohrohrzucker oder Kokosblütenzucker
  • 1 TL Vanilleextrakt
  • 80 ml Pflanzendrink (z.B. Mandel)
  • 1 Tasse gehackte Zartbitterschokolade (entspricht ca. 200 g)

Falls Sie das Rezept glutenfrei backen wollen, können Sie das Mehl auch durch entweder ein glutenfreies Pendant ersetzen oder stattdessen Mandelmehl verwenden. Greifen Sie außerdem unbedingt zu hochwertiger Zartbitterschokolade. Diese ist von Haus aus ohne tierische Bestandteile und somit vegan.

So backen Sie leckere Brownies in vegan

Die Zubereitung ist kein Hexenwerk. Wichtig ist, dass Sie sich an unsere Tipps halten und insbesondere beim Zusammenrühren des Teiges Ihren inneren Perfektionisten zurückhalten. Selbst wenn noch ein paar Mehlspitzen übrig sind – diese werden den Brownies kein Leid antun. Glauben Sie uns!

  1. Verrühren Sie die gemahlenen Leinsamen mit dem heißen Wasser und lassen diese ca. 5 min quellen. Diese Mischung dient als Eiersatz.
  2. Heizen Sie nun den Ofen auf 175°C vor und fetten eine rechteckige Backform (ca 28 x 20 cm) ein. Zusätzlich können Sie diese auch noch mit Backpapier auskleiden. So kann der Kuchen später leichter aus der Form gehoben werden.
  3. Schmelzen Sie die Pflanzenmargarine, geben den Zucker und die Vanille hinzu und verrühren Sie alles miteinander.
  4. Schmelzen Sie nun etwa die Hälfte der gehackten Schokolade in einem Wasserbad und lassen diese dann etwa 20 Minuten abkühlen.
  5. Sieben Sie derweil Mehl, Kakao, Backpulver und Salz in eine Rührschüssel ein und vermengen alles miteinander.
  6. Geben Sie dann diese trockenen Zutaten vorsichtig zur flüssigen Mischung hinzu. Den Eiersatz und Pflanzendrink ebenfalls.
  7. Verrühren Sie nun alles kurz miteinander, sodass langsam ein Teig entsteht.
  8. Als letztes heben Sie noch die geschmolzene und abgekühlte Schokolade unter.
  9. Schütten Sie nun den Teig in die Backform, streichen ihn glatt und bestreuen ihn mit der anderen Hälfte der Schokolade.
  10. Lassen sie die saftigen Brownies dann maximal 30 min backen. Denken Sie daran: Lieber früher rausholen!

Wichtig ist dann, die Brownies gut auskühlen zu lassen. Das bedeutet nicht nur einige Minuten, sondern wenigstens 6 Stunden, besser sogar über Nacht. Dadurch entwickelt sich erst der Geschmack so wirklich. Ist das Gebäck auf Zimmertemperatur abgekühlt, kann es dafür z.B. in den Keller gestellt oder auch im Kühlschrank zwischengelagert werden.

Das passt zu unseren saftigen Brownies

Unser Rezept ist natürlich erst ein Anfang. Dieses können Sie ganz nach Belieben verfeinern und ergänzen. In den Teig können Sie beispielsweise wunderbar auch Nüsse mit verarbeiten: Pekan, Mandeln, Cashew, Walnuss, Haselnuss, Pistazie oder Erdnuss – der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Gleiches gilt auch für Früchte. Trockenfrüchte können eine tolle Ergänzung sein, aber auch frisch wie zum Beispiel Äpfel, Birnen oder Pflaumen, ja sogar Beeren passen hervorragend dazu.

Natürlich brauchen Nüsse und Früchte nicht nur Zutaten im Teig sein. Nutzen Sie sie auch als Deko, kochen Sie daraus ein leckeres Kompott oder machen Sie eine wunderbare Sauce daraus. Apropos – auch Karamellsauce harmoniert wunderbar mit unseren Schokoladen-Brownies. Erdnussbutter übrigens ebenfalls. Haben Sie Lust auf ein bisschen Crunch? Dann können Sie die Brownies auch mit (veganer) Kuvertüre überziehen und Haselnusskrokant darüber streuen. Was auch immer Ihnen einfällt – probieren Sie sich aus!

Quellen
www.usa-kulinarisch.de/…/info-was-sind-brownies/
www.faq-genuss.com/cup-cakes-muffins-brownies-was-ist-der-unterschied/
www.backen.de/…/5-tipps-fuer-saftige-brownies
www.biancazapatka.com/de/die-besten-brownies/
www.veganevibes.de/der-beste-vegane-brownie/