Ein Kastenbrot ist eingepackt in ein silbernes Doily mit einer gelben Schleife darum

Altes Brot verwerten – trocken, pappig, was nun?

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Was tun, wenn Brot trocken oder pappig wird? Wir geben Tipps, wie Sie altes Brot verwerten können.

Wussten Sie schon: Es gibt viele Möglichkeiten, wie Sie altes Brot verwerten können! Denn das ist wohl jedem schon einmal passiert: Da bleibt dieser kleine Rest übrig und wird hart. Oder beim Frühstück ist das letzte Brötchen doch zu viel. Kein Problem, snacken wir später – passiert dann aber doch nie. Was fängt man dann aber damit an? Altes Brot entsorgen? Wir sagen: nein! Wir stellen Ihnen hier mehrere Möglichkeiten vor und geben noch Tipps, wie Sie das Altwerden verhindern können. Lesen Sie hier weiter!

Warum altes Brot verwerten statt entsorgen?

Auch wenn es ein wenig nach dem moralischen Zeigefinger klingt: Wir leben in einer Gesellschaft, die mehr als genug hat. Dennoch – oder gerade deswegen – sollte man auf die Ressourcen achten und nichts verschwenden. Es werden in Deutschland so viele Lebensmittel weggeworfen, die aber eigentlich noch genießbar, ja sogar lecker sein können.

Um altes Brot  verwerten zu können, gibt es im Fundus von Großmutters Rezeptbuch sicher so manche Idee, die wir einfach nur nicht mehr auf dem Schirm haben. Dabei kann das “Wiederbeleben” alter Backwaren tatsächlich köstlich sein. Zudem sparen Sie dadurch Geld und eben auch Lebensmittel.

Selbst wenn das Laib bereits steinhart ist, gibt es immer noch Möglichkeiten, es weiter zu verwenden. Einzig wenn es von Schimmel befallen ist, sollte es definitiv und endgültig entsorgt werden. Doch wie wird es eigentlich “alt”? Und kann man das verhindern?

Mehrere Scheiben dunkles Schwarzbrot auf hellem Untergrund mit Krümeln.
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Das Verwerten alter Backwaren kann tatsächlich köstlich sein.

Wie kann Brot frisch bleiben?

Also nun, was tun mit altem Brot? Es ist eine Frage der Feuchtigkeit und des Aromas, die darüber entscheidet, ob eine Backware als “alt” bezeichnet wird. Für gewöhnlich verliert es im Laufe der Zeit vor allem Wasser und wird dadurch hart und somit scheinbar nicht mehr genießbar.

Rustikales Bauernbrot mit knuspriger Kruste neben einem Glas Honig auf einem Küchentuch.
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In einem Geschirrtuch eingewickelt, kann Brot frisch gehalten werden.

Damit dies nicht (so schnell) passiert, müssen die Gebäcke richtig gelagert werden. Ein Brotkasten aus Holz oder auch ein Tontopf mit Deckel sind dafür beispielsweise ideal. Diese Materialien absorbieren Feuchtigkeit und geben sie aber auch wieder ab. Unser Tipp: Genießen Sie älteres Brot mit einer dicken Schicht Aufstrich. Lesen Sie in unserem Beitrag, wie Sie Brotaufstrich selber machen können!

Eine weitere Variante wäre es, das Brot in ein Geschirrtuch einzuwickeln. Ist es bereits angeschnitten, sollten Sie es zudem immer auf die Schnittkante stellen. Frische Backwaren empfehlen sich im Übrigen, aus der Papiertüte entfernt zu werden. Denn das Papier entzieht ihnen sonst viel Wasser. Früher lagerte man sie auch mit Apfel- oder Kartoffelspalten in luftdichten Gefäßen, welche dann ihre Feuchtigkeit abgaben.

Eine moderne Option, wenn Sie altes Brot verwerten möchten, ist ansonsten das Einfrieren. Schneiden Sie es dazu  in Scheiben – so kann es bedarfsweise aufgetaut werden – und frieren Sie es dann in einer gut schließenden Dose oder auch eingeschlagen in einem wiederverwendbaren Wachstuch ein. So hält es sich mehrere Monate. Um Gefrierbrand vorzubeugen, sollte die Temperatur möglichst gleichbleibend sein. Gebäck im Kühlschrank ist übrigens keine gute Idee, hier wird es eher trocken und verliert seinen Geschmack.

Zusammengefasst gibt es folgende Möglichkeiten, um Backwaren länger frisch zu halten:

Im Brotkasten lagernMit einem Geschirrtuch umwickelnPortionieren und Einfrieren
Reguliert die FeuchtigkeitSchützt vor Feuchtigkeitsverlust bei einem angeschnittenen LaibÜber Monate haltbar

Sie suchen nach weiteren Tipps und Tricks zum Thema Brot backen und frisch halten? Dann lesen Sie hier weiter!

Lässt sich denn altes Brot wieder auffrischen?

Tatsächlich ist das bis zu einem bestimmten Punkt möglich. Sind beispielsweise Brötchen vom Vortag ein wenig pappig oder trocken geworden? Dann können Sie sie mit ein wenig Wasser benetzen und dann einige Minuten in einem vorgeheizten Backofen aufbacken. So wird die Kruste wieder knackig und das Brötchen wieder luftig und frisch.

Eine andere Variante, um altes Brot zu verwerten, funktioniert wie folgt: 

  1. Füllen Sie eine verschließbare Dose mit ein wenig Wasser (ca. ½ cm hoch). 
  2. Legen Sie darin eine flachere Dose, eine Tasse oder einen anderen kleinen Gegenstand. 
  3. Darauf kommt nun das trocken gewordene Brot. Es darf dabei aber nicht das Wasser direkt berühren. 
  4. Verschließen Sie die Dose nun und lassen das Ganze über Nacht stehen. So zieht es die Feuchtigkeit wieder an und wird locker und lecker.
Ein Apfel, ein Glas Wasser und eine Scheibe Schwarzbrot liegen nebeneinander auf einem Holzbrett.
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Lernen Sie, wie altes Brot wieder aufgefrischt werden kann.

Deutlich schneller funktioniert diese Variante auf dem Herd und mit heißem Wasserdampf. Oder Sie wickeln Ihre Backware eine Weile in ein feuchtes Geschirrtuch ein. Legen Sie es danach für 10-15 Minuten in den Ofen. Aber egal für welche Technik Sie sich entscheiden – aufgefrischt sollte es dann auch wirklich zügig verzehrt werden!

Altes Brot verwerten – so funktioniert es

Ein frisches Kuchen kühlt auf einem Holzunterlage ab, daneben liegen verziert Äpfel, Holzlöffel und Blätter.
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Altes Brot kann in eine schmackhafte Süßspeise verwandelt werden!

Manch trockenes Brot erscheint einfach unrettbar. Deshalb fragen Sie sich bestimmt: Kann man selbst steinhartes Brot verwerten? Solange es nicht schimmelt, können Sie es immer noch auf die eine oder andere Weise verwenden. Ein hart gewordener Laib kann gerieben werden und so als Semmelbrösel oder Paniermehl in Frikadellen, Kuchenformen oder Schnitzeln seine Erfüllung finden. Oder man schneidet und röstet es. Als Würfel werden daraus Croûtons für Salat und Suppe, in Scheiben sind es leckere Chips, die einen tollen Snack abgeben.

Diese Varianten kennen wir wahrscheinlich alle. Aber wussten Sie auch, dass Sie altes Brot verwerten, indem Sie Gerichte daraus zaubern können? Wir stellen Ihnen jetzt drei leckere Rezepte vor, die Sie definitiv einmal ausprobieren sollten!

1. Kennen Sie schon Brotpudding?

Diese Speise stammt ursprünglich aus dem englischen Sprachraum und kann aus eigentlich jeder Art hergestellt werden, wenn Sie altes Brot verwerten möchten: Weißbrot, Hefegebäck oder Schwarzbrot. Je nach der Menge des Gebäcks (300–500 g) brauchen Sie dafür nur noch 300-500 ml Milch, 50-100 g Zucker sowie 4 Eier. Wer mag, kann das Ganze auch noch mit Früchten (z.B. Rumrosinen), Nüssen (gehackte Mandeln), Schokosplittern oder auch Gewürzen (z.B. Zimt oder Vanille) verfeinern. 

Die Zubereitung kann auf zweierlei Weise passieren.

Variante eins:

  1. Zerbröseln Sie zunächst das Brot und lassen dieses etwa 2 Stunden in der Milch einweichen.
  2. Trennen Sie dann die Eier und rühren die Eigelbe zusammen mit dem Zucker und je nach Geschmack den weiteren Zutaten unter die Masse.
  3. Das Eiweiß wird steif geschlagen und untergehoben.
  4. Der Teig kommt in eine gefettete Puddingform und wird abgedeckt etwa 1 Stunde lang im Wasserbad gegart.

Variante zwei – im Ofen:

  1. Heizen Sie diesen zunächst auf ca. 175 °C vor und verrühren dann die Eier, Milch und den Zucker sowie gegebenenfalls die weiteren Zutaten miteinander. 
  2. Diese Mischung gießen Sie im Anschluss über die Brotreste. 
  3. Zerdrücken Sie das Gebäck in der Flüssigkeit, bis es sich ordentlich vollgesogen hat.
  4. Alles kommt nun in eine gefettete Auflaufform und kann etwa 45 Minuten im Ofen backen.
Auf einem Teller liegt ein Stück Brotpudding.
Foto: © Christian Heilmann, Lizenz: Creative Commons CC BY 2-0, Quelle: Wikimedia Commons
Brotpudding ist eine klassisch britische Variante, um altes Brot zu verwerten.

2. Altes Brot verwerten – die süddeutsche Version

Die Schwaben gelten als Sparfüchse. Kein Wunder, dass aus dieser Region ein Rezept stammt, welches altes Brot in eine schmackhafte Süßspeise verwandelt. Für einen solchen Ofenschlupfer werden etwa 3 Brötchen, 3 Äpfel (z.B. Elstar), 100 ml Sahne, 400 ml Milch, 75 g Zucker, 4 Eier, 4 Eigelb, 80 g Rosinen, etwas Paniermehl, Fett und Puderzucker benötigt. So verarbeiten Sie die Zutaten dann:

  1. Schneiden Sie die Semmeln in dünne Scheiben.
  2. Waschen, schälen und entfernen Sie das Kerngehäuse der Äpfel. Schneiden Sie diese in dünne Spalten.
  3. Verrühren Sie Sahne, Milch, Eier, Eigelbe und Zucker miteinander. 
  4. Fetten Sie eine Auflaufform. Schichten Sie nun schräg hintereinander abwechselnd eine Scheibe Brot und eine Apfelspalte. 
  5. Verteilen Sie darüber die Rosinen und übergießen alles mit der angerührten Mischung.
  6. Bestreuen Sie zum Schluss alles mit Paniermehl, drücken es kurz an und lassen alles im vorgeheizten Ofen (125-150°C) etwa 35-45 Minuten lang goldbraun backen. 
  7. Nach dem Abkühlen wird dann das Gericht mit Puderzucker bestreut. Traditioneller Weise wird das Ganze mit Vanillesauce gegessen.
Ein Tisch ist gedeckt mit zwei Tellern, Tassen, in der Mitte steht ein Auflauf, daneben liegt ein Brot.
Foto: © Marlene Leppänen, Lizenz: Creative Commons CC0 1.0, Quelle: pexels.com
Um altes Brot zu verwerten, lässt sich auch ein herzhafter Brotauflauf zubereiten.

Es gibt eine Variante dieser Möglichkeit, altes Brot zu verwerten, die ähnlich beliebt ist: Hierfür werden statt der Äpfel Schattenmorellen verwendet (ca. 750 g). Zudem wird das Ganze durch aufgeschlagenes Eiweiß etwas luftiger. Die Brotmasse und die Kirschen schichtet man außerdem ähnlich wie eine Lasagne in die Höhe. Diese Leckerei heißt Kirschmichel.

3. Herzhafter Brotauflauf für alle – speckiges Brot verwerten

Bei dieser Variante, altes Brot zu verwerten, eignet sich Schwarzbrot besonders gut, da es bereits eine intensive Aromatik mit sich bringt. Das Rezept kann mit Fleisch, aber auch vegetarisch zubereitet werden. Sie benötigen 250 g Schwarzbrot, 250 ml Milch, 5 Eier, 250 g Speck oder Schinken (Alternativ geht auch z.B. Räuchertofu), 1 Zwiebel, 200 g geriebener Käse sowie Salz, Pfeffer und Kräuter nach Geschmack.

  1. Würfeln Sie das Brot und gießen dann heiße Milch darüber. Lassen Sie diese Mischung kurz abkühlen.
  2. Rühren Sie anschließend die Eier unter.
  3. Würfeln Sie jetzt auch die Zwiebel und den Speck bzw. Schinken, um alles ebenfalls unterzurühren.
  4. Falls Sie Räuchertofu verwenden, sollte dieser vorher gut abtropfen, dann ebenfalls in sehr kleine Würfel geschnitten werden und dann noch mit etwas Mehl bestäubt in einer Pfanne kurz angebraten werden.
  5. Würzen Sie nun die Masse nach Belieben.
  6. Geben Sie alles in eine gefettete Auflaufform und bestreuen es mit Käse.
  7. Das Ganze wird dann bei ca. 180°C für 50 Minuten gebacken.

So einfach lässt sich altes Brot verwerten. Es gibt natürlich noch viele andere Gerichte, Ideen und Varianten. Denken Sie nur einmal an Arme Ritter! So müssen die Lebensmittel nicht unbedacht entsorgt werden, sondern Sie zaubern noch solch Leckereien daraus. Probieren Sie es doch selbst einfach mal aus!

Lesen Sie hier weiter, wenn Sie an besonderen Brot-Rezepten interessiert sind!

Fazit: Altes Brot verwerten statt wegwerfen

Altes Brot muss nicht in den Müll – wir kennen nun zahlreiche Möglichkeiten, es sinnvoll weiterzuverwenden. Selbst hart gewordene Backwaren lassen sich noch in leckere Speisen verwandeln. Wer sie länger frisch halten will, kann zudem auf richtige Lagerung oder das Einfrieren setzen.

Die besten Ideen zur Verwertung auf einen Blick:

  • Auffrischen: Mit Wasser befeuchten und im Ofen aufbacken
  • Paniermehl herstellen: trocknen und fein reiben
  • Croûtons oder Chips: In Würfel oder Scheiben schneiden und rösten
  • Ofenschlupfer: Süße Gerichte aus eingeweichtem Brot zaubern
  • Auflauf: Mit Käse, Speck oder Gemüse überbacken

Probieren Sie es aus!

Quellen
www.smarticular.net/altes-brot-verwerten-trockenes-brot-rezepte
www.lecker.de/altes-brot-verwerten-die-besten-tipps
www.brotexperte.de/…/altes-brot-verwerten-brotabfall-vermeiden
www.lecker.de/apfel-brot-auflauf-ofenschlupfer
www.bunte.de/…/brotpudding-ganz-leicht-selber-machen
www.lecker.de/kirschmichel-das-original-rezept

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