Sie sind fluffig und weich, süß und ein bisschen klebrig, aber vor allem eins: lecker! Zimtschnecken kennt wohl jeder. Aber woher stammen sie eigentlich? Und welche Varianten gibt es? Wir verraten dir mehr zur Geschichte der süßen Teilchen und erklären dir, wie du originale Zimtschnecken backen kannst. Lies hier mehr!

Weltweit beliebt: der Siegeszug der Zimtschnecken

Ob nun in unseren Breitengraden, Skandinavien oder Nordamerika – man findet die Zimtschnecke wahrscheinlich bei fast jedem Bäcker. Das süße Gebäck ist klassischerweise ein mit einer Butter-Zimt-Zucker-Mischung bestrichener Hefeteig, der dann aufgerollt, in Scheiben geschnitten und ausgebacken wird. Zum Schluss gibt es noch ein süßes Topping, zum Beispiel mit Zuckerguss oder Butterstreuseln. Es ist kaum vorstellbar, dass diese Dauerbrenner Naschkatzen weltweit erst seit relativ kurzer Zeit begeistern.

Wie der Zimt in die Schnecke kam

Tatsächlich ist der Zimt schon in der Antike für die Menschen ein Grund der Begeisterung gewesen. Das intensive Aroma war äußerst beliebt und man erdachte Sagen und Mythen um den Ursprung des leckeren Gewürzes. Angeblich würde es vom Grund eines Sees stammen und von sogenannten Zimtvögeln dann zu den Menschen gebracht werden. Natürlich stammte es eigentlich aus dem asiatischen Raum und wurde später von Arabern gehandelt.

Durch den sehr langen Transportweg war das Gewürz allerdings sehr teuer, wenn es dann in Europa ankam. Und so dachte man lange Zeit gar nicht daran, damit ein kleines Hefegebäck für das einfache Volk zu backen. Das änderte sich erst mit dem Ende des 1. Weltkrieges, als es Backzutaten langsam wieder einfacher und vor allem günstiger zu kaufen gab.

Genaues weiß man nicht, aber es war wahrscheinlich in den 1920er Jahren, als in Schweden das erste Mal eine Schnecke gerollt wurde. In den 50er Jahren dann brachen alle Dämme, denn endlich war auch das zweite essentielle Gewürz wieder zu haben: Kardamom. Erst dieses machte aus den kleinen Gebäcken die legendären schwedischen Zimtschnecken: Kanelbulle.

Zimtschnecken weltweit

Für die Schweden ist die Zimtschnecke das absolute Nationalgebäck. Seit 1999 feiern sie sogar am 4. Oktober den Tag der Zimtschnecke. Darum gelten die Kanelbulle als die Originale, mit denen sich alle anderen Varianten vergleichen lassen. Der teig wird ganz schlicht aus Weizenmehl, Milch, Hefe, Zucker, Kardamom und Butter hergestellt und mit einer Füllung aus Butter, Zucker und Zimt bestrichen. Abschließend kommt eine dünne Schicht aufgeschlagenes Ei darüber sowie etwas Hagelzucker.

Ebenfalls aus Skandinavien, aber doch ein wenig anders, sind die dänischen Varianten: Kanelsnegl genannt. Diese Zimtschnecken sind ebenfalls an jeder Ecke zu finden, sind aber etwas kleiner und nicht so fluffig. Auch der Zimtanteil ist ein wenig geringer als bei den schwedischen Leckereien. Dafür zeichnen sie sich durch einen besonders weichen, saftigen Teig aus, der von entweder weißem Zuckerguss oder einer Schokoladenglasur überzogen ist.

Wirft man einen Blick über den großen Teich, dann stößt man auch dort ganz schnell auf Zimtschnecken – hier aber Cinnamon Rolls genannt. Diese werden nicht einzeln gebacken, sondern eng beieinander in einer Auflaufform. Sie gehen sehr stark auf und sind wohl die fluffigsten Schnecken von allen. Zudem lieben die Amerikaner ihre Rolls mit einer süßen Frosting-Glasur. So oder so bleibt der Grundgedanke aber stets gleich: Die Liebe zum Zimt, umhüllt von einem angenehm weichen Teig.

Schwedische Zimtschnecken backen – so geht’s!

Lecken Sie sich mental auch schon die Finger nach diesem süßen Genuss? Dann wollen wir Ihnen natürlich noch ein Rezept zum Zimtschnecken Backen verraten. Dabei haben wir uns an den schwedischen Kanelbulle orientiert. Falls Sie diese gern noch etwas aufpeppen wollen, haben wir ganz zum Schluss aber auch dafür noch ein paar Ideen parat.

Leckeres Grundrezept für saftige Zimtschnecken

Um Zimtschnecken backen zu können, brauchen Sie Zutaten für den Teig, die Füllung und das Topping. Das klingt viel, ist aber zum Glück in den meisten Backstuben alles sowieso vorhanden.

Zutaten Teig:

  • 750 g Mehl (Weizen oder Dinkel)
  • 100 g Rohrzucker
  • 300 ml Milch
  • 1 Ei
  • 120 g Butter oder Margarine
  • 1 Würfel Frischhefe
  • 1 EL Kardamom gemahlen

Zutaten Füllung:

  • 100 g Butter oder Margarine
  • 75-100 g Rohrohrzucker
  • 2 EL Ceylon-Zimt

Zutaten Topping:

  • 1 Ei
  • 2 EL Wasser
  • Hagelzucker und/oder gehackte Mandeln zum Bestreuen

Die Zubereitung dieser Zimtschnecken ist wirklich kinderleicht. Sie brauchen an Zubehör lediglich einen kleinen Topf, eine Rührschüssel, ein scharfes Messer und ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech.

Los geht’s!

  1. Lösen Sie die Hefe in der zimmerwarmen Milch auf.
  2. Zerlassen Sie die Butter für den Teig und geben sie ebenfalls zur Milch hinzu.
  3. Ergänzen Sie die restlichen Zutaten für den Teig (das Mehl am besten vorsichtig einsieben) und kneten alles gut durch. Es sollte ein geschmeidiger Teig entstehen, der sich langsam vom Schüsselrand löst.
  4. Decken Sie die Schüssel ab und lassen den Teig an einem warmen Ort ca. 30 Minuten gehen.
  5. Bereiten Sie die Füllung vor, indem Sie die Butter zerlassen und dann Zimt und Zucker damit verrühren.
  6. Rollen Sie den Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche ca. 3 mm dick und etwa 30 cm breit aus.
  7. Bestreichen Sie nun den Teig mit der Füllung und klappen ihn anschließend von der Längsseite zu einer Rolle zusammen.
  8. Schneiden Sie fingerdicke Scheiben und legen Sie diese mit der Schnittfläche auf das Backblech. Lassen Sie die Schnecken dort noch einmal an einem warmen Ort ca. 60 Minuten gehen.
  9. Vermischen Sie für das Topping das Ei mit etwas Wasser und bestreichen Sie damit die Schnecken. Streuen Sie anschließend den Hagelzucker und/oder die gehackten Mandeln darüber.
  10. Lassen Sie die Zimtschnecken im vorgeheizten Ofen bei ca. 220°C für ca. 8-10 Minuten backen. Danach auf einem Gitterrost gut abkühlen lassen.

Köstliche Zimtschnecken-Varianten

Die klassischen Zimtschnecken haben Sie schon oft gebacken und suchen etwas Neues? Dann können Sie sich an den drei Bereichen der Schnecke austoben: Teig, Füllung und Topping. So kann neben dem klassischen Hefeteig auch ein sogenannter Puddingteig gebacken werden. Dieser ist besonders saftig. Eher Knusprig hingegen werden die Schnecken mit Blätterteig.

Auch an der Füllung darf herumexperimentiert werden. Machen Sie sie doch etwas charakteristischer mit weiteren Gewürzen. Zum Zimt passt zum Beispiel Muskat, Ingwer, Nelke und Piment, aber auch Vanille ist wunderbar lecker dazu. Oder Sie bestreuen die Teigplatten noch zusätzlich mit gehackten Nüssen (Walnüsse, Pistazien, Mandeln). Und sogar Früchte passen hervorragend dazu. Apfelstückchen erinnern an winterlichen Bratapfel, ein Kürbismus ist perfekt im Herbst und im Frühjahr und Sommer verleihen Erdbeeren und Rhabarber den Schnecken das gewisse Etwas.

Und auch das Topping kann variieren. Ob Sie wie die Dänen einen dicken weißen Guss wählen, oder das amerikanische Frischkäse-Frosting bevorzugen, ist Ihnen komplett freigestellt. Wie wäre es sonst mit einer Karamellsauce? Eine weitere, extravagante Idee sind auch knackige Butterstreusel auf dem weichen Hefeteig. Trauen Sie sich und probieren sich aus!

Quellen
www.wikipedia.org/wiki/Zimtschnecke
www.wikipedia.org/wiki/Kanelbulle
www.visitsweden.de/…/zimtschnecken-und-wo-man-die-besten-bekommt/
www.einfachschweden.de/schwedische-zimtschnecken/#:~:text=Obwohl%20die%20Geschichte%20der%20Zimtschnecke,teuer%20f%C3%BCr%20die%20meisten%20Leute.
www.handelskammer.se/…/die-kanelbulle-und-ihr-aufstieg-zum-schwedischen-nationalgebaeck
www.lindagendry.de/…/zimtschnecken-varianten/
www.hejsweden.com/kanelbullar-zimtschnecken-das-beliebteste-geback-der-schweden/