Eine Bowl mit Superfoods, darunter Gojibeeren, Kokosraspeln, Erdbeeren und Bananen auf dunklem Untergrund

Superfoods: Von Nährstoffbomben und Marketingmythen

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Superfoods können vielseitig eingesetzt werden – auch beim Backen!

Superfoods wie Açaí-Beeren oder Chlorella gelten als echte Nährstoffwunder. Doch was macht sie besonders? Dieser Beitrag beleuchtet, was wirklich hinter diesen Lebensmitteln steckt, zeigt Kritikpunkte auf und liefert Ihnen leckere Rezepte. Entdecken Sie, wie diese Produkte Ihren Alltag bereichern – oder welche heimischen Alternativen genauso gut sind. Jetzt weiterlesen!

Superfood: Zwischen Marketing und Wissenschaft

Drei Löffel mit Superfoods-Pulver: Kakao, grünes Matcha-Pulver und weißes Protein-Pulver auf weißem Hintergrund.
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Superfoods gibt es gemahlen, getrocknet, als Extrakt oder manchmal auch frisch.

Der Begriff „Superfood“ ist rechtlich nicht geschützt und wird vor allem als Marketingbegriff genutzt. Obwohl er bereits seit Beginn des 20. Jahrhunderts existiert, wurde er erst in den letzten Jahren populär. Oft bezeichnet er exotische Lebensmittel wie Beeren, Blätter oder Samen, die reich an Vitaminen, Mineralstoffen oder sekundären Pflanzenstoffen sein sollen.

Meistens findet man diese Lebensmittel nicht frisch, sondern in Form von Pulvern, Extrakten oder getrockneten Varianten. Wissenschaftlich konnte eine positive Wirkung auf die Gesundheit zwar nachgewiesen werden – jedoch häufig nur unter Laborbedingungen. Eine Übertragung auf den Alltag ist somit schwierig.

Professor Marc Birringer von der Hochschule Fulda fasst es treffend zusammen: „Superfood ist ein Marketingbegriff, der gesetzlich nicht reguliert ist. Er beschreibt (teure) Lebensmittel und Nahrungsergänzungen mit (zumeist) vorgeblichen Gesundheitsaussagen […], die auf schwacher wissenschaftlicher Evidenz beruhen.“

Mehr Schein als Sein: Kritik an Superfoods

Trotz ihres Rufs als Nährstoffwunder bieten Superfoods im Alltag oft weniger Vorteile, als ihr Name vermuten lässt. Ein echter Nutzen für die Gesundheit durch normale Ernährung ist bislang wissenschaftlich kaum nachgewiesen. Häufig wäre es schlicht unmöglich, die benötigten Mengen zu konsumieren, um eine spürbare Wirkung zu erzielen.

Zusätzlich sind viele der Lebensmittel mit langen Transportwegen verbunden. Das ist nicht nur wenig nachhaltig, sondern beeinflusst auch die Qualität: Die Produkte werden oft unreif geerntet und empfindliche Inhaltsstoffe (z. B. Vitamin C) können unterwegs verloren gehen. Pestizidbelastungen und schlechte Anbaubedingungen sind weitere Probleme, ebenso wie fragwürdige wirtschaftliche Praktiken, die nicht immer fairen Handel gewährleisten.

Verschiedene Superfoods-Pulver, auf Holzlöffeln in einem Kreis arrangiert.
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Wie viel Gutes steckt wirklich in Superfoods?

Ein weiteres Risiko sind Allergien oder Wechselwirkungen mit Medikamenten, die durch die exotischen Inhaltsstoffe ausgelöst werden können. Hinzu kommt, dass viele Varianten mit Zucker oder anderen Zusätzen verarbeitet sind und somit ein positiver Effekt dadurch unter Umständen auch wieder untergraben wird. 

Was vielen nicht klar ist: Heimisches Obst und Gemüse ist oftmals eine echte Alternative und genauso reichhaltig an Nährstoffen. Zudem sind diese im Vergleich wesentlich nachhaltiger. Hier muss also nicht unbedingt in die Ferne geschaut werden. 

Bunte Flaschen mit Superfoods-Smoothies, umgeben von Karotten, Spinat, Ingwer, Beeren und Orangen auf weißem Hintergrund.
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Nährstoffreiche Zutaten müssen nicht immer exotisch sein!

Warum in die Ferne schweifen: Exotische Stars und regionale Alternativen

Nicht jedes Trend-Lebensmittel muss aus fernen Ländern stammen, um gesund zu sein. Viele heimische Alternativen bieten ähnliche Nährstoffe und Vorteile – oft zu einem geringeren Preis und mit einer besseren Umweltbilanz. Die folgende Tabelle zeigt bekannte Superfoods und ihre heimischen Gegenstücke im Vergleich:

SuperfoodEigenschaftenHeimische Alternative
Açaí-Beerenussig bis herb reich an antioxidativen Substanzen, hoher KalziumgehaltHeidelbeere, Rote Beete
Kakaofein-herb, etwas bitterhoher Flavonoidgehalt Brokkoli, Kohlrabi, Äpfel
Chiasamenneutral, kaum Eigengeschmackreich an ungesättigten Fettsäuren und ProteinenLeinsamen
Avocado nussig-cremigungesättigte Fettsäuren, Vitamine (K, B6), Mineralien (Kalium)Walnüsse
Goji-Beerenfrisch: säuerlich, herb; getrocknet eher süß und nur leicht herbhoher Gehalt an Vitamin C und KalziumSchwarze Johannisbeere, Hagebutte, Sanddorn
Matchalieblich-süßlich, leicht herb, frischenthält Antioxidantien, EisenKamille, Löwenzahn
Quinoanussig, etwas herbglutenfrei, reich an Lysin, ungesättigten Fettsäuren, Nährstoffen (Folsäure, Kalium, Eisen, B1)Hafer, Hirse, Buchweizen
Spirulinamild, nach Umami (ähnlich wie Pilze)reich an Eiweiß, Eisen, Betacarotin, ChlorophyllSpinat
Maqui-Beeresüß-säuerlichenthält viel Vitamin C, Anthocyane (Antioxidantien)Heidelbeere, Brombeere
Maca-Wurzelerdig, nussig, süßlicheiweißreich, enthält Eisen und KalziumSellerie
Weizengrassehr krautig, nach Grashoher Gehalt an Chlorophyll, sekundäre PflanzenstoffeGrünkohl, Brokkoli

Wollen Sie noch mehr über Mehl-Sorten, die als Superfoods gelten, erfahren? Lesen Sie hier weiter: 

Superfoods beim Backen: Genuss für jede Gelegenheit

Wenn von Superfoods die Rede ist, denken viele zuerst an bunte Smoothies, Bowls oder grüne Säfte. Diese Lebensmittel sind besonders beliebt, um Mahlzeiten mit Nährstoffen anzureichern und für einen Boost im Körper zu sorgen. Aber wussten Sie, dass sich diese Lebensmittel auch wunderbar zum Backen eignen? Ob süß oder herzhaft – mit den richtigen Zutaten verleihen Sie Ihren Kreationen eine ganz besondere Note.

Herzhaftes Rezept: Chia-Brötchen

Nährstoffreiche Zutaten können herzhaft verwendet werden. Ob die exotische oder die heimische Variante – gerade Saaten und Samen sind wunderbar für Brot und Brötchen geeignet. 

Zutaten:

Nahaufnahme von Chiasamen, lose auf einem hellen Untergrund verstreut.
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Chiasamen gelten als Superfood, können aber auch mit Leinsaat ersetzt werden.

Zubereitung:

  1. Backofen auf 220 °C Ober-/Unterhitze vorheizen.
  2. Wasser erwärmen, Hefe, Margarine und Zucker darin auflösen.
  3. Mehle mischen, Leinsamen, Chiasamen und Salz hinzufügen.
  4. Trockene und feuchte Zutaten vermengen, ca. 5 Minuten lang zu einem glatten Teig kneten.
  5. Teig abdecken und 1 Stunde an einem warmen Ort gehen lassen.
  6. Anschließend 8–10 gleich große Brötchen formen, auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech legen.
  7. Für ca. 15 Minuten backen, bis sie goldbraun sind.

Falls Sie die Beeren mit einarbeiten wollen, einfach nach persönlichem Geschmack ein paar in den Teig geben. Dadurch bekommen die fertigen Brötchen ein etwas süßlicheres Aroma.

Süßes Rezept: Dattel-Brownies

Kuchen und Gebäck werden immer mit Zucker verbunden – dabei gibt es auch viel natürliche Süße, die das Ganze schon weniger bedenklich werden lässt. Mit diesen Brownies kommt wohl jede Naschkatze auf ihre Kosten. 

Nahaufnahme von roten Gojibeeren, lose auf einem Tisch angeordnet
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Hagebutten können ein ähnlich guter Nährstofflieferant sein wie Gojibeeren.

Zutaten:

Zubereitung:

  1. Datteln in warmem Wasser ca. 2 Stunden einweichen, davon 200 ml Wasser aufbewahren, den Rest abgießen.
  2. Backofen auf 180 °C vorheizen.
  3. Datteln mit Wasser und Margarine pürieren, Apfelmark und ausgekratztes Vanillemark hinzufügen, weiter pürieren.
  4. Mehl, Kakao, Backpulver sowie Salz mischen und unter die Dattelmasse heben, bis ein homogener Teig entsteht.
  5. Eine flache Backform mit Backpapier auslegen, Teig hineingeben und glattstreichen.
  6. Für 20–25 Minuten backen, bis die Brownies fest, aber saftig sind (Stäbchenprobe machen).
  7. In der Form auskühlen lassen, danach in Quadrate schneiden. 
  8. Zum Schluss die Schokolade schmelzen und drüber geben, danach nach Belieben dekorieren.

Ob für ein gemütliches Frühstück oder eine süße Pause – dieses Rezept zeigt, wie vielseitig und lecker nährstoffreiche Lebensmittel beim Backen sein können! Suchen Sie noch mehr leckere Rezepte? Dann schauen Sie auch hier vorbei: 

Fazit: Vielfalt, aber mit Maß genießen

Superfoods können Ihre Ernährung bereichern und interessante Aromen sowie Nährstoffe in Ihren Alltag bringen. Doch nicht jedes Trend-Lebensmittel hält, was es verspricht. Kritische Punkte wie Nachhaltigkeit, Transportwege und unbewiesene Gesundheitsversprechen sollten nicht außer Acht gelassen werden.

Zum Glück gibt es heimische Alternativen, die genauso wertvoll und oft deutlich nachhaltiger sind. Ob Sie nun auf die exotischen Varianten oder die regionalen Produkte setzen – wichtig ist, sie in eine ausgewogene Ernährung zu integrieren und bewusst zu genießen. Warum also nicht gleich mit unseren Rezepten starten und sich selbst von der Vielseitigkeit inspirieren lassen?

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