Haben Sie sich schon einmal beim Bäcker stehend gefragt, wo eigentlich der Unterschied zwischen Pflaume und Zwetschge ist? Oder waren Sie etwas überfordert im Supermarkt, weil zu den beiden Sorten noch weitere Kandidaten wie z.B. Mirabelle oder Reneklode hinzukamen? Wir verraten Ihnen, welches Obst Sie zum Pflaumenkuchen Backen benötigen, welcher Teig sich am besten eignet und womit Sie die Sommerfrüchte kombinieren können. Erfahren Sie hier alle Tipps und Tricks!

Pflaume ist nicht gleich Pflaume

Pflaumen sind wohl mit eine der vielfältigsten Obstsorten, die wir bei uns im Garten anbauen können. Insgesamt zählt man über 2.000 Arten und Sorten, wodurch die Verwirrung der meisten Menschen zumindest klarer wird. Dabei kann man schließlich schnell den Überblick verlieren. Die meist im Sommer (also August und September) reifen Früchte sehen aber unterschiedlich aus, weswegen sich manchmal eng verwandte Sorten optisch so gar nicht gleichen. Wir wollen Ihnen hier zumindest einmal grob die Unterschiede erklären.

Echte Pflaumen – das Original?

Es klingt ein bisschen wertend, doch die Echten Pflaumen sind jene, die wohl das Original sind. Allerdings ist das, um ehrlich zu sein, inzwischen schwierig nachzuvollziehen. Denn das Obst hat sich so oft auch mit anderen Bäumen gekreuzt, dass hier nur schwer der Ursprung zu ermitteln ist. Wahrscheinlich sind die eigentlichen Eltern eine Kirschpflaume und ein wilder Schlehdorn gewesen.

Die Echte Pflaume bildet relativ große und runde, manchmal auch eiförmige Früchte aus. Ihre Außenhaut kann blau, rot, gelb oder sogar grün sein, während ihr weiches Fruchtfleisch ein ähnliches Farbspektrum zeigt. Sie schmecken süß und sind besonders saftig. Dadurch eignen sie sich vor allem für den Frischverzehr oder das Einkochen.

Sie kann außerdem noch einmal in die Edel-Pflaumen und in die Renekloden unterschieden werden. Erstere sind sehr kugelig und haben eine besonders dunkle Färbung. Bekannte Sorten sind z.B. die Schöne von Löwen oder die Blaue Weinpflaume. Renekloden hingegen sind grüngelblich und bestechen durch ihr besonders süßes Aroma. Hier sind z.B. die Große Grüne Reineclaude oder auch Graf Althanns Reneclaude beliebt.

Zwetschgen – die kleine Schwester?

Die einen nennen sie Zwetsche, die andere sogar Quetsche: Zwetschgen gehören ebenfalls zu der Familie der Pflaumen, unterscheiden sich aber vor allem in ihrer Form. Sie laufen an den Enden meist spitz zu und sind länger als breit. Ihre Färbung ist tendenziell ein tiefes Stahlblau, während ihr Fruchtfleisch honiggelb leuchtet. Geschmacklich bewegt sie sich in einem angenehmen, nicht zu süßen, manchmal auch fein säuerlichen Rahmen.

Auch hier wird wieder unterteilt und zwar in Echte Zwetschgen und Halbzwetschgen. Die Echten werden gern zum Backen verwendet. Sorten wie Katinka, Jojo oder Toptaste könnten hierbei auf dem Einkaufszettel stehen. Wer eher mit den Früchten kochen möchte, sollte zum Beispiel zu den Eierpflaumen, der Coes Rotgefleckt oder der Königin Victoria greifen. Generell eignen sich Zwetschgen aber für eigentlich alles: vom Kuchen bis zur Marmelade, vom Trockenobst bis zum Obstbrand.

Mirabellen – die entfernte Verwandte?

Dass diese kleine, gelbe, nur etwa kirschgroße Frucht zu den Pflaumen zählt, wird von vielen gern einmal vergessen. Doch tatsächlich ist die Mirabelle ebenfalls eine Unterart dieser Familie. Sie bezirzt mit ihrer mundgerechten Größe und den beim richtigen Reifegrad häufig auftretenden rötlichen Sprenkeln oder ganzen Backen. Kein Wunder, dass man sie am liebsten frisch vom Baum nascht. Aber auch Kompott oder Marmelade sowie Mirabellenbrand sind gängige Leckereien.

Tatsächlich gibt es von der Mirabelle schon besonders alte Sorten, die bereits im 15. Jahrhundert kultiviert wurden, die Mirabelle von Nancy zum Beispiel. Die Metzer Mirabelle gehört ebenfalls zu diesen ursprünglichen Varianten. Aber es gibt heute immer noch neue Züchtungen, etwa die Bellamira. Bei diesen werden häufig Zwetschgen mit eingekreuzt, wodurch die Früchte insgesamt größer werden. Das ist allerdings zugegebenermaßen nicht hilfreich, um der Verwirrung entgegenzuwirken.

Pflaumenkuchen backen – darauf kommt es an

Ob Crumble, mit Streusel oder eine Variante mit Kompott und Käsekuchen – um einen wirklich köstlichen Pflaumenkuchen zu backen, gilt es ein paar Dinge zu beachten. Neben den richtigen Früchten spielt auch der passende Teig und eine harmonisch-überraschende Begleitung eine wichtige Rolle.

Auf einem Tisch steht eine Schale gefüllt mit Zwetschgen

Foto: © devanath, Lizenz: Creative Commons CC0 1.0, Quelle: pixabay.com

Welche Pflaumen zum Backen?

Im Allgemeinen werden eher Zwetschgen zum Backen genommen. Diese lassen sich gut vorbereiten, sprich entsteinen, und haben ein festes Fruchtfleisch, welches auch beim Erhitzen seine Form behält. Zudem sind sie nicht so saftig, wodurch der Boden nicht direkt aufweicht. Mirabellen sind eine ähnlich gute Alternative. Mit “normalen” Pflaumen ist es natürlich ebenfalls möglich zu backen – hierbei können Sie z.B. mit einer Schicht aus Brösel den Saft auffangen und somit das Matschigwerden des Bodens verringern. Oder Sie bereiten gleich einen Crumble mit den Früchten zu.

Für welches Obst Sie sich auch entscheiden – es sollte möglichst reif sein. Wirkt die Haut prall und gibt bei leichtem Druck ein wenig nach, ist es perfekt. Im Kühlschrank eingeschlagen in ein feuchtes Tuch hält es sich dann ca. eine Woche. Sie können die Früchte aber ebenfalls entsteinen und dann vorsichtig einfrieren. So haben Sie sogar nach der Saison (bis zu 1 Jahr lang) immer ein paar leckere Pflaumen zum Backen zur Hand.

Welcher Teig zum Pflaumenkuchen Backen?

Die beiden gängigsten Teigsorten, die schon fast um die Gunst der Pflaumen buhlen, sind wohl der Mürbe- und Hefeteig. Wie ein köstlicher Mürbeteig gebacken wird, haben wir Ihnen bereits in unserem Beitrag dazu erklärt. Er ist fester und kann dadurch manch saftigeren Fruchthälfte ein wenig besser standhalten. Der klassische Hefeteig hingegen ist weich und fluffig und sollte besser mit Zwetschgen verarbeitet werden. Doch seine Herstellung ist eher aufwendig.

Die Alternative: ein Quark-Öl-Teig! Für ein Blech brauchen Sie ca. 300 g Mehl, 1 Pck. Backpulver, 150 g Quark, 6 EL Öl und 6 EL Milch sowie 85 g Zucker und 1 Ei. Verkneten Sie die ganzen Zutaten einfach gut. Schon kann der Teig als Boden auf das Blech gebracht und belegt werden. Das Ergebnis ist vergleichbar luftig und lecker.

Wer es noch einfacher haben möchte, mischt einen gängigen Rührteig zusammen, gibt diesen in eine Springform und lässt z.B. Zwetschgen darin einsinken. Das macht den Pflaumenkuchen herrlich saftig. Etwas aufwendiger, aber dafür auch sehr beeindruckend wird es mit Blätterteigstreifen. Bestreichen Sie diese mit etwas Pflaumenmus und belegen Sie sie dann der Länge nach halb mit Früchten. Nun die untere Hälfte des Teiges hochklappen und die Streifen einrollen. Optisch sieht das Ganze dann aus wie eine Blüte.

Womit Pflaumen kombinieren?

Pflaumen und Zwetschgen allein sind Ihnen noch nicht genug? Dann können Sie verschiedene andere Zutaten ergänzen. Hier haben wir einmal eine kleine Liste mit leckeren Anregungen für Sie zusammengestellt:

  • Gewürze: Vanille, Zimt, Nelken, Kardamom, Chili – den Kuchen damit bestreuen oder z.B. ins Obstkompott mit einarbeiten.
  • Alkohol: Rum, Wein, Prosecco – z.B. den Boden damit tränken oder mit ins Kompott rühren.
  • Süße: Marzipan, Karamellstücke, Honig oder Ahornsirup – auf dem Boden verteilen oder über Pflaumen, Zwetschgen und Mirabellen streuen bzw. geben.
  • Nüsse: Pekannüsse, Walnüsse, Mandeln – zerkleinert in den Teig mischen oder als knackige Stücke oder kleines Krokant über die Früchte streuen.
  • Obst: Rosinen, Kirschen, Aprikosen – gemeinsam ein Kompott kochen oder damit den Kuchen belegen.

Ein echter Klassiker: Veganen Pflaumenkuchen backen

Wahrscheinlich hatte ihn jeder schon einmal auf dem Teller und er wirkt erst einmal nicht weiter besonders. Aber in Wahrheit ist der klassische Pflaumenkuchen mit Streuseln eben doch ein Favorit von vielen, weil er so viele kleine Gegensätze in sich vereint. Der weiche, süßliche Teig mit den feinsäuerlichen Früchten, die saftige Konsistenz des Obst und die knackigen Streusel – wie kann man da widerstehen? Wir zeigen Ihnen, wie sich dieser Evergreen auch ganz einfach veganisieren lässt und somit wirklich jedem schmeckt!

Zutaten:

  • Teig
    • 180 g Dinkelmehl (Type 630)
    • 80 g Pflanzenmargarine
    • 80 g Rohrohrzucker
    • 50 ml kaltes Wasser
    • ½  TL Backpulver
    • ½  TL Bourbon Vanille
  • Belag
    • 500 g frische Zwetschgen (ohne Stein)
    • etwas Pflaumenmus oder Marzipan
  • Streusel
    • 150 g Dinkelmehl (Type 630)
    • 100 g Pflanzenmargarine
    • 80 g Rohrohrzucker
    • ½ TL Bourbon Vanille
    • 1 TL Zimt

Zubereitung:

  1. Bereiten Sie als Erstes die Zwetschgen vor, indem Sie sie waschen, halbieren und entsteinen. Stellen Sie sie dann erst einmal in einem Sieb beiseite. Eventuell austretenden Saft können Sie in einer Schüssel darunter auffangen.
  2. Geben Sie nun alle Zutaten für den Teig in eine große Schüssel und kneten Sie daraus einen Mürbeteig. Decken Sie ihn ab und lassen Sie ihn mind. 30 min im Kühlschrank ruhen. Dieser Schritt kann aber am Vortag bereits erfolgen.
  3. Fetten Sie nun die Springform ein. Sie können sie auch ein wenig mit Mehl ausstäuben. Heizen Sie zudem den Backofen auf 180 °C Ober/Unterhitze vor.
  4. Verkneten Sie in einer weiteren Schüssel die Zutaten für die Streusel, bis eine homogene, aber leicht bröselige Masse entsteht.
  5. Holen Sie den Mürbeteig aus dem Kühlschrank und verteilen ihn in der Springform. Ziehen Sie ihn auch an den Rändern etwas hoch und drücken alles gut an.
  6. Verteilen Sie nun nach persönlichem Geschmack ein wenig Pflaumenmus oder auch etwas Marzipan auf dem Boden und legen darauf die halbierten Früchte eng aneinander.
  7. Verteilen Sie zum Schluss die Streusel über allem und lassen Sie dann für ca. 60 min den Pflaumenkuchen backen. Ist er goldbraun, kann er raus und sollte komplett auskühlen, bevor Sie ihn anschneiden.

Vor dem Servieren können Sie diese Köstlichkeit noch mit etwas Zimt und Zucker oder Puderzucker bestreuen. Alternativ schmeckt der Kuchen auch wunderbar zu geschlagener Kokossahne oder veganem Vanilleeis. Probieren Sie es doch selbst einmal aus!

Weiterführende Links
www.hausgarten.net/…/unterschied-zwetschgen-pflaumen.html
www.t-online.de/…/pflaume-oder-zwetschge-was-ist-eigentlich-der-unterschied-.html
www.mein-schoener-garten.de/…/pflaumen-oder-zwetschgen-der-unterschied-1821
www.stern.de/…/welcher-teig-ist-der-beste-fuer-pflaumenkuchen-fuer-sehr-saftige-pflaumen-1000434101.html
www.t-online.de/…/pflaumenkuchen-welches-ist-das-beste-rezept-.html
www.backen.de/…/backen-mit-pflaumen
www.veganevibes.de/…/?utm_source=google&utm_medium=organic
www.falk-kulinarium.de/…/unterschied-zwetschgen-pflaumen/