Frische Pfirsiche in einem Korb, eine aufgeschnitten

Pfirsich oder Nektarine – Sommerfrüchte zum Verlieben

von
Foto: © WR Heustis, Lizenz: Creative Commons CC0 1.0, Quelle: pexels
Reife Pfirsiche oder Nektarinen - Sommerfrüchte zum Verlieben!

Ob im Kuchen, im Salat oder in einer eisgekühlten Bowle – Pfirsich oder Nektarine bringen mit ihrem süßen, fruchtigen Aroma den Sommer direkt auf den Teller. Doch worin unterscheiden sich die beiden eigentlich? Und welche Frucht eignet sich wofür am besten? Lesen Sie hier, was die Sorten so besonders machen, wie Sie sie am besten verarbeiten – und wie daraus im Handumdrehen himmlische Rezepte entstehen, die nach Sonne schmecken.

Pfirsich oder Nektarine – worin liegt der Unterschied?

Ob samtig oder glatt – auf den ersten Blick wirkt der Unterschied gering. Doch wer genauer hinschaut, entdeckt: Pfirsich oder Nektarine unterscheiden sich in Herkunft, Textur, Aroma und Einsatzmöglichkeiten deutlich. Beide gehören zur Familie der Rosengewächse und zur Gattung Prunus – ebenso wie Aprikosen oder Mandeln. Und dennoch bringt jede Frucht ihren ganz eigenen Charakter mit.

Reife Pfirsiche in weißen Papiertüten auf einem Markt
Foto: © NC Farm Bureau Mark, Lizenz: Creative Commons CC0 1.0, Quelle: pexels
Pfirsich oder Nektarine: süßer Sommergenuss pur!

Der Pfirsich hat eine lange Reise hinter sich: Ursprünglich stammt er aus China, kam über Persien nach Europa – und wird heute in vielen Regionen angebaut. Die Nektarine hingegen ist keine Kreuzung, wie oft vermutet wird, sondern eine natürliche Mutation des Pfirsichs. Ihr auffälligstes Merkmal: die glatte, glänzende Haut, bei der die typischen Härchen fehlen. Botanisch gesehen unterscheidet sie sich nur durch ein einziges Gen – doch genau dieses sorgt für ein ganz anderes Mundgefühl.

Pfirsiche punkten mit einer zart schmelzenden Saftigkeit, die sie ideal für Marmelade, Desserts oder Bowle macht. Ihr Fruchtfleisch enthält besonders viel Wasser – das macht sie zu einem erfrischenden, leichten Snack. Hinzu kommt ein hoher Gehalt an Niacin (Vitamin B3, etwa 0,8 mg per 100 g Pfirsiche), das den Stoffwechsel ankurbeln und die Regeneration von Haut und Nerven unterstützen kann.

Nektarinen enthalten im Vergleich etwas mehr Fruchtzucker, was sie leicht süßer und aromatischer schmecken lässt. Dank ihrer festeren Struktur bleiben sie beim Backen oder Grillen formstabil – ideal also für Obstkuchen oder Tartes. Auch in Salaten oder als gegrillte Beilage zu Ziegenkäse machen sie eine ausgezeichnete Figur.

Pfirsich oder Nektarine sind reich an Polyphenolen und weiteren antioxidativen Pflanzenstoffen, die sich positiv auf das Herz-Kreislauf-System auswirken können. Und auch optisch überzeugen sie: ob mit zarter Cremehaut in Orange, Gelb oder Rot, oder als leuchtende, glatte Frucht mit violettem Schimmer.

Viele reife Nektarinen dicht aneinander liegend
Foto: © Webski Gosc, Lizenz: Creative Commons CC0 1.0, Quelle: pexels
Nektarinen sind keine Kreuzung, sondern eine Pfirsich-Mutation.
MerkmalPfirsichNektarine
SchaleSamtig, pelzigGlatt, glänzend
FleischSehr saftig, weichFester, aromatischer
GeschmackMild-süßIntensiver, süßer
VerwendungKompott, Marmelade, BowleKuchen, Grill, Tartes
NährstoffeMehr Niacin, viel WasserMehr Fruchtzucker, Provitamin A
SaisonJuni–AugustJuni–September

Tipps zur Verarbeitung und Lagerung – empfindliche Sommerfrüchte

Pfirsich oder Nektarine entfalten ihr volles Aroma nur bei richtiger Verarbeitung und Lagerung. Je besser Sie die kleinen Kniffe rund um Reife, Schälen, Schneiden und Aufbewahren kennen, desto einfacher lassen sich die Früchte in der Küche einsetzen – und desto köstlicher wird das Ergebnis.

Verarbeitung von Pfirsich oder Nektarine

Pfirsiche sind für ihre zarte Schale und ihr weiches Fruchtfleisch bekannt. Gerade bei sehr reifen Exemplaren ist ein behutsamer Umgang wichtig, da sie schnell Druckstellen entwickeln. Zum Schälen empfiehlt sich die klassische Methode: Kreuzweise einritzen, kurz mit heißem Wasser überbrühen und in Eiswasser abschrecken – so lässt sich die Haut ganz leicht abziehen. Für Rezepte wie Marmelade, Kompott oder Biskuitrollen ist dies ideal, da sich der Geschmack besser entfaltet, wenn keine Schalenreste stören.

Nektarinen kommen ganz ohne Pelz aus – ihre glatte, feste Haut macht sie unkompliziert in der Verarbeitung. In vielen Fällen kann sie einfach mitgegessen werden, was sie besonders praktisch für Joghurt, Salate oder Kuchen macht.  Das lohnt sich nicht nur kulinarisch: Die Schale enthält wertvolle Ballaststoffe und Antioxidantien – besonders, wenn es sich um ungespritzte oder Bio-Früchte handelt. Das feste Fruchtfleisch bleibt beim Schneiden formstabil und eignet sich hervorragend für dekorative Spalten oder saubere Würfel – ideal für strukturierte Rezepte wie Obstböden oder Tartes.

Frische Pfirsiche in einem gestrickten Einkaufsnetz im Sonnenlicht
Foto: © sunsetoned, Lizenz: Creative Commons CC0 1.0, Quelle: pexels
So gelingt die Verarbeitung von Pfirsich und Nektarine!

Beim Entkernen von Pfirsich oder Nektarine kommt es auf die richtige Technik an – besonders bei sehr saftigen oder reifen Früchten. So vermeiden Sie ein „Gematsche“ auf dem Schneidebrett:

  1. Frucht waschen und trocken tupfen.
  2. Mit einem Messer entlang der natürlichen Nahtlinie (rund um den Stein) einen Kreis ziehen.
  3. Beide Hälften gegeneinander drehen, bis sie sich lösen.
  4. Stein herauslösen – falls er fest sitzt, mit einem kleinen Löffel vorsichtig unter den Kern fahren und hebeln.
  5. Für weitere Verwendung: In Spalten, Würfel oder Hälften schneiden, je nach Rezept.

Tipp: Bei sehr reifen Pfirsichen hilft ein leicht angewärmtes Messer, um glatter durch das weiche Fruchtfleisch zu schneiden – das verhindert Ausfransen und erhält die Optik.

Geschnittene Pfirsichspalten neben Brot und Öl auf einem Brett
Foto: © cottonbro, Lizenz: Creative Commons CC0 1.0, Quelle: pexels
Pfirsiche oder Nektarinen richtig spalten – so bleibt’s appetitlich!

Lagerung & Haltbarkeit – das sollten Sie beachten

Pfirsich oder Nektarine zählen zu den empfindlicheren Obstsorten. Ihre Frische, Saftigkeit und wertvollen Inhaltsstoffe bleiben nur dann erhalten, wenn sie sorgfältig gelagert werden – am besten angepasst an den Reifegrad.

Reife Früchte verströmen einen intensiven, süßlich-fruchtigen Duft und geben bei leichtem Druck an der Seite sanft nach. Ist die Frucht noch sehr fest und geruchslos, kann sie bei Zimmertemperatur nachreifen. Ein Trick aus der Küche: Legen Sie einen Apfel oder eine Banane dazu – das freigesetzte Ethylen-Gas beschleunigt den Reifeprozess.

So lagern Sie richtig – je nach Reifegrad:

ReifegradAufbewahrungHaltbarkeit
UnreifRaumtemperatur, luftig2–4 Tage
ReifIm Kühlschrank, im Obstfach1–3 Tage
AngeschnittenMit Frischhaltefolie abdecken1 Tag (gekühlt)

Wichtig: Keine schweren Früchte aufeinanderstapeln – Pfirsich oder Nektarine reagieren sehr empfindlich auf Druck und bekommen schnell braune Stellen.

Schon gewaschen? Nur kurz vor dem Verzehr oder der Verarbeitung abspülen, nicht vorher – sonst fördert Feuchtigkeit die Schimmelbildung.

Pfirsichhälften und -stücke mit Kern auf hellem Untergrund
Foto: © Steve Buissinne, Lizenz: Creative Commons CC0 1.0, Quelle: pixabay
Reifegrad erkennen: So lagern Sie Pfirsiche oder Nektarinen richtig.

Wenn Sie einen Überschuss an Früchten haben, lassen sich Pfirsich oder Nektarine hervorragend einfrieren – ideal für Smoothies, Kuchen oder Kompott im Herbst:

  1. In Spalten schneiden, mit etwas Zitronensaft beträufeln (gegen Verfärbung) und auf einem Tablett vorfrieren.
  2. Danach in Gefrierbeuteln oder Dosen luftdicht verschließen.
  3. Auch das Einkochen in Gläsern, das Trocknen im Ofen oder das Einlegen als Chutney oder Sirup sind gute Möglichkeiten, um den Sommer zu konservieren.

Da frische Pfirsich- oder Nektarinenspalten viel Saft enthalten, gefrieren sie in einem Beutel leicht aneinander. Durch kurzes Vorfrieren auf einem Blech bleiben sie locker und lassen sich später besser portionieren.

Fruchtiger Blechkuchen mit Pfirsich

Saftig, süß und mit herrlich knusprigen Streuseln: Dieser Blechkuchen mit Pfirsich ist ein sommerlicher Genuss – perfekt für Nachmittage mit Familie, Gartenfeste oder einfach zum Kaffee. Das Rezept ist einfach umzusetzen und ergibt ein ganzes Blech voller Aroma.

Zutaten für den Teig:

  • 230 g Butter weich
  • 170 g Zucker
  • 4 mittelgroße Eier Zimmertemperatur
  • 1 Prise Salz
  • 300 g Weizenmehl
  • 50 g gemahlene Mandeln
  • 50 g Kokosraspel oder ebenfalls Mandeln
  • 1 Päckchen (16 g) Backpulver
  • 150 ml Milch grobe Angabe
  • 1 ½ Esslöffel Zitronensaft

Zutaten zum Belegen:

  • ca. 600 g frische Pfirsiche
  • 60 g Aprikosenmarmelade oder Pfirsich-Marmelade
  • 2 Esslöffel Pistazien gehackt
Pfirsichkuchenstück auf Holzbrett mit Milch und Besteck
Foto: © Kaboompics, Lizenz: Creative Commons CC0 1.0, Quelle: pexels
Sommerlicher Pfirsichkuchen – einfach und genial lecker!

Zubereitung:

  1. Backblech (ca. 40 x 30 cm) mit Backpapier auslegen und Backofen auf 175 °C Ober-/Unterhitze vorheizen.
  2. Die Früchte entkernen und 30 Sekunden in kochendes Wasser tauchen, dann in kaltem Wasser abschrecken.
  3. Dann die Haut abziehen und in Spalten schneiden.
  4. Weiche Butter mit Zucker, Vanillinzucker und einer Prise Salz einige Minuten hellschaumig schlagen.
  5. Nach und nach 4 Eier einzeln unterrühren.
  6. Mehl mit Backpulver in einer Schüssel mischen.
  7. Mehlmischung portionsweise kurz, aber kräftig unterrühren, zwischendurch etwas Milch (ca. 2–3 EL) zugeben.
    1. Optional: ein paar Tropfen Zitronenaroma hinzufügen.
    2. Masse prüfen: Der Teig sollte schwer reißend vom Löffel fallen.
  8. Teig gleichmäßig auf dem Backblech verteilen.
  9. Pfirsichspalten darauf legen und leicht andrücken.
  10. Kuchen im Ofen für ca. 30 Minuten backen.
  11. Noch heiß mit glatt gerührter, leicht erwärmter Marmelade bestreichen.
  12. Nach Belieben mit gehackten Pistazien bestreuen.

Der Kuchen bleibt durch die Marmeladenschicht lange wunderbar saftig. Ideal auch für verschiedene Kombinationen mit Pfirsich oder Nektarine – oder anderen Steinfrüchten.

Tipp: Wer es bequem angehen möchte, kann auch 1 Dose Pfirsiche mit ca. 480g Abtropfgewicht verwenden und sich so ein paar Schritte sparen. 

Saftiger Nektarinen-Kuchen

Dieser saftige Nektarinenkuchen ist herrlich fruchtig, angenehm süß und dank Mandeln besonders aromatisch. Der Rührteig ist schnell gemacht, die Früchte bleiben beim Backen schön in Form – perfekt für den Sommer!

Zutaten für den Teig:

  • 250 g Mehl
  • 250 g Schlagsahne
  • 1 Pck. Vanillezucker
  • 2 Eier (Größe M)
  • 150 g Zucker
  • 2 TL Backpulver
  • Nektarine (3-4 Stück)

Zutaten für den Guss: 

  • 1 Ei (Größe M)
  • 30 g Zucker
  • 40 g Schmand
  • 2 EL Mandeln (Blättchen)
  • Puderzucker zum Bestäuben
Gedeckter Tisch mit Nektarinenkuchen, Blumen und frischen Nektarinen
Foto: © unaizat97, Lizenz: Creative Commons CC0 1.0, Quelle: pexels
Backen Sie einen aromatischen Nektarinenkuchen!

Zubereitung:

  1. Sahne fast steif schlagen.
  2. Eier, Zucker & Vanillezucker unterrühren.
  3. Mehl mit Backpulver mischen und einrühren.
  4. Teig in eine gefettete, bemehlte 26er Springform füllen.
  5. Nektarinen waschen, klein schneiden, mit Vanillezucker vermischen und auf dem Teig verteilen.
  6. Im vorgeheizten Ofen bei 180 °C (Ober-/Unterhitze) 40 Min. backen.
  7. Nach 20 Min. Backzeit den Guss auftragen:
    1. Ei trennen
    2. Eiweiß steif schlagen
    3. Eigelb mit Zucker & Schmand schaumig rühren
    4. Eiweiß unterheben
    5. Auf dem Kuchen verteilen, Mandelblättchen darüberstreuen
  8. Restliche 20 Minuten backen. Falls der Kuchen oben zu dunkel wird, mit Alufolie abdecken.
  9. Nach dem Backen vorsichtig den Kuchenrand lösen, etwas abkühlen lassen, dann aus der Springform nehmen und komplett kalt werden lassen.

Tipp: Schmeckt pur, mit Schlagsahne oder Vanilleeis. Wer es höher mag, nimmt einfach die 1,5-fache Menge Teig. Auch dieses Rezept kann mit Aprikose, Pfirsich oder Nektarine kombiniert werden!

Sie suchen nach mehr sommerlicher Inspiration? Dann lesen Sie hier weiter!

So schmeckt der Sommer – Pfirsich oder Nektarine

Die Monate von Juni bis September bieten die perfekte Gelegenheit, Pfirsiche oder Nektarinen in ihrer besten Form zu genießen. Jetzt haben sie die meiste Sonne getankt, schmecken vollmundig – und lassen sich hervorragend in saisonale Rezepte integrieren.

Ob als klassischer Blechkuchen, raffinierte Tarte, pur oder im Glas: Wer jetzt zugreift, holt sich nicht nur Aroma, sondern auch Frische und Kreativität in die Küche. Und wer saisonal isst, lebt nicht nur bewusst – leistet auch seinen Beitrag für die Umwelt.

Pfirsiche oder Nektarinen haben ihren ganz eigenen Reiz: erstere sind sanft, saftig, sonnig. Zweitere sind kräftig, klar und kompakt. Je nach Anlass, Rezept und Vorliebe ist mal die eine, mal die andere die bessere Wahl.

Unser Tipp: Probieren Sie beide Früchte bewusst pur – und achten Sie auf Unterschiede in Biss, Süße und Aroma. So finden Sie Ihren persönlichen Favoriten – oder merken: Am besten schmeckt der Sommer mit beiden Sorten auf dem Teller!

Ob auf dem Kuchen, im Salat, als Konfitüre oder gegrillte Beilage – mit wenigen Handgriffen entstehen immer neue Geschmackserlebnisse.

Marktkörbe mit verschiedenen Sorten von Pfirsichen und Nektarinen, dekoriert mit Blumen
Foto: © Maide Arslan, Lizenz: Creative Commons CC0 1.0, Quelle: pexels
Genießen Sie Pfirsiche oder Nektarinen von Juni bis September – Hochsaison fürs Steinobst!

Anregung für Ihre nächste Kreation:

  • Nektarinen mit Ziegenkäse und Honig auf einer Blätterteig-Tarte
  • Reife Pfirsiche als schnelles Kompott mit Vanille & Minze
  • Beides kombiniert in einem Sommersalat mit Feta, Basilikum & Walnüssen
Hand mit Gabel über buntem Sommersalat mit Obst und Dressing
Foto: © Bon Appétit, Lizenz: Creative Commons CC0 1.0, Quelle: pexels
Pfirsich oder Nektarine kreativ kombinieren – Salat, Tarte & mehr!

Weiterführende Links:

Keine Kommentare zu “Sommerkuchen – Schlemmen in der Hitze”

Bisher gibt es noch keine Kommentare.

Kommentar schreiben