Hanf hat einen schlechten Ruf. Wer an diese Pflanze denkt, hat direkt Drogen und Halluzinationen vor dem inneren Auge. Dabei war sie schon Bestandteil diverser Kulturen im Altertum. Ob Ägypter oder Chinesen – sie wussten um die Vorzüge des Gewächses, unter anderem um ihren Speiseplan damit aufzupeppen. Warum auch Sie in diesen Genuss kommen sollten und wie? Lesen Sie jetzt weiter und probieren unsere leckeren Hanfmehl-Rezepte aus!

Vom Samen zum Mehl: Ursprung und Herstellung

Bevor Sie mit Hanfmehl Rezepte verwirklichen können, braucht es diese Zutat natürlich erst einmal in Ihrer Küche. Früher fand sie sich eher in Reformhäusern, inzwischen sind die Packungen recht selbstverständlich im Supermarktregal anzutreffen. Auch andere Hanf-Produkte wie Samen oder Öl sind keine Seltenheit mehr. Das beweist: Die Menschen öffnen sich wieder gegenüber der Pflanze und lassen sich auf sie ein.

Hanfsamen – mit ihnen beginnt die Reise

Hanf ist eine der ältesten Nutzpflanzen der Welt. Ursprünglich stammte sie wohl aus Zentralasien, ist heute aber überall verbreitet. Ihre Stängel verfügen über Fasern, aus denen beispielsweise sehr robuste Seile gefertigt werden können. Blüten und Blätter lassen sich zu ätherischen Ölen destillieren. Wenn es aber um den Verzehr geht, stehen die Samen im Fokus.

Die kleinen, schwarzen Kügelchen sind eigentlich winzige Nüsschen mit einer eng anliegenden Schale. Sie zählen nur ca. 3 mm im Durchmesser. Dennoch beeindrucken sie mit einem intensiven Geschmack: nussig, etwas herb, aber auch leicht süßlich. Sie können sie sowohl mit Schale als auch ohne verwerten.

Das Gute an ihnen ist, dass sie vom sogenannten Nutzhanf stammen, welcher quasi keinerlei Tetrahydrocannabinol (THC) mehr in sich trägt. Dieser Wirkstoff verursacht die halluzinogenen Zustände und darf in Lebensmitteln nur mit einem maximalen Gehalt von 0,2 % enthalten sein. Dann ist er nicht bedenklich. Allerdings sollten Sie gerade als Schwangere oder auch bei Ihren Kindern vorsichtig mit der Verzehrmenge umgehen.

Hanfmehl und Hanfsamenöl – der nächste Schritt

Damit Sie Hanfmehl in Rezepten verwenden können, müssen zunächst die Samen zerkleinert werden. Diese Prozedur ist nicht gerade einfach, denn die kleinen Nüsse sind schwer zu knacken. Es braucht also eine leistungsfähige Mühle. Dabei tritt verhältnismäßig viel Öl aus, welches sich ebenfalls aufzufangen lohnt, denn es ist ein wertvolles Lebensmittel. Der übrige Presskuchen lässt sich dann zum Mehl weiterverarbeiten.

Dieses Produkt enthält dennoch immer noch einen hohen Anteil an Fett. Es ist darum nicht besonders lange haltbar. Binnen 3 bis 4 Wochen sollten Sie Hanfmehl also aufbrauchen, sonst wird es unter Umständen ranzig. Dennoch sind diese sogenannten teilentölten Varianten zu bevorzugen. Denn sie wurden deutlich schonender verarbeitet.

Um jegliches Öl herauszulösen, braucht es nämlich einen viel höheren technischen Aufwand sowie meist den Einsatz gewisser Chemikalien. Dadurch verliert das Produkt an wertvollen Inhaltsstoffen. Dazu gleich mehr.

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Hanfsamenöl, Hanfprotein – was ist noch möglich?

Wir haben es ja eben angedeutet: Wenn das Mehl hergestellt wird, entsteht gleichzeitig auch das wertvolle Hanfsamenöl. Dieses ist reich an diversen Nährstoffen und schmeckt angenehm fein-nussig. Allerdings sollten Sie es nie erhitzen, da es sehr temperaturempfindlich ist. Nutzen Sie es stattdessen besser für Salate oder Dips.

Damit jedoch noch nicht genug. Aus dem entstandenen Hanfmehl können Sie ein weiteres Produkt gewinnen. Werden nämlich u. a. die Schalen der Nüsschen herausgesiebt, entfernt man damit die Ballaststoffe. Übrig bleibt ein sehr feines Pulver, das Hanfprotein. Es ist besonders beliebt bei Menschen, die eine Low-Carb-Ernährungsweise für sich gewählt haben.

Kleine Samen, große Wirkung: Das steckt im Hanfmehl

Warum sollten Sie sich überhaupt die Mühe machen und Hanfmehl-Rezepte umsetzen? Was kann das Produkt, was seine Konkurrenten nicht können? Das Geheimnis sind wie immer die inneren Werte. Hier beeindrucken Hanfsamen mit zunächst einmal einer beeindruckenden Menge an Proteinen. Auf 100 g finden sich ca. 30 g Eiweiß. Darin enthalten: alle neun für den Menschen essentiellen Aminosäuren. Somit bilden Samen wie Mehl eine hervorragende Proteinquelle für Veganer.

Der nächste bestechende Faktor ist das inhärente Öl. Es ist besonders reich an mehrfach ungesättigten Fettsäuren, allem voran Omega-3. Dieses liefert dem Körper zahlreiche wertvolle Bestandteile, die er für seine normale Funktionsweise braucht. Ebenfalls nicht zu verachten ist der Anteil an Ballaststoffen. Diese beeinflussen u. a. die Verdauung häufig positiv.

Auch die Nährstoffe sind nicht zu verachten. Mit verschiedenen Mineralien wie beispielsweise Magnesium, Zink und allem voran Eisen besticht dieses Lebensmittel erneut Vegetarier und Veganer. Vitamine wie B1, B2 und E unterstützen den Körper ebenfalls an diversen Stellen. Ein weiterer Vorteil ist die Abwesenheit eines ganz bestimmten Stoffes: Gluten. So können auch Menschen mit einer Sensibilität dafür Back-Ergebnisse mit Hanfmehl genießen.

Auf einem hellen Untergrund liegt ein blau-weiß karriertes Geschirrtuch. Auf diesem steht ein kleiner weißer Teller mit Energy Balls zu einer Pyramide aufgestapelt.

Foto: © monfocus, Lizenz: Creative Commons CC0 1.0, Quelle: pixabay.com

Jetzt wird’s lecker: Welche Hanfmehl-Rezepte stehen zur Wahl?

Fühlen Sie sich inspiriert und wollen sich an die Herausforderung Hanf wagen? Aber Sie wissen noch nicht so genau, was Sie damit anfangen sollen? Tatsächlich können Sie die unterschiedlichen Produkte wirklich vielseitig einsetzen!

  • mit Hanfmehl Backen:
    • Brot und Brötchen profitieren von dem besonderen Aroma.
    • Auch Kekse und Kuchen bekommen einen aufregenden Geschmacksdreh.
    • Haben Sie es schon im Pfannkuchenteig versucht?
  • mit Hanfsamen arbeiten:
    • Nutzen Sie die Nüsse in Müsli oder Porridge zum Beispiel als Topping.
    • Kennen Sie schon Energy-Balls?
  • mit Hanfmehl kochen:
    • Durch den hohen Fettgehalt taugt es super zum Abbinden von Saucen.
    • Auch Suppen können Sie damit andicken.
  • mit Hanfprotein Smoothies zubereiten

Übrigens: Wenn Sie backen möchten, raten wir Ihnen dazu, nicht komplett auf Hanfmehl im Rezept zu setzen. Zum einen ist es für die meisten zu geschmacksintensiv. Zum anderen enthält es kein Gluten, wodurch die Gebäcke oftmals nicht ganz so schön zusammenhalten. Mischen Sie darum besser eine zweite Sorte für mehr Bindung ein.

Wollen Sie Ihr Lieblingsbrot abwandeln, ersetzen Sie nur maximal 10 % des herkömmlichen Mehls mit der Hanfvariante. Alternativ können Sie übrigens auch Hanfsaat in einer Pfanne anrösten und dann dem Teig untermischen. So erhalten Sie ebenfalls ein herrliches Aroma im Gebäck.

Mal süß, mal herzhaft: zwei Hanfmehl-Rezepte

Das Besondere an Mehl aus Hanfsamen ist, dass es sowohl für Brot- als auch für Kuchenteige verwendet werden kann. Es setzt geschmacklich jeweils spannende Gegenpole und verleiht mit seinem eigenen Aroma eine spezielle Note. Überzeugen Sie sich selbst davon und probieren doch einfach eins unserer Hanfmehl-Rezepte gleich selbst aus!

Fruchtig-nussige Orangen-Hanf-Muffins

Eine schnelle, einfache Leckerei, die sich auch ganz leicht adaptieren lässt. Haben Sie beispielsweise keine Orangen da, nutzen Sie doch einfach Dosen-Mandarinen. Hauptsache ein frisch-zitrisches Aroma kommt in den Teig und balanciert so aufregend das Hanfmehl im Rezept aus.

Zutaten (für 24 Stück)

Zubereitung

  1. Heizen Sie den Backofen auf 175 °C (Umluft) vor.
  2. Schlagen Sie den Rohrohrzucker mit den Eiern schaumig.
  3. Rühren Sie Öl, Joghurt, Zimt und Salz unter.
  4. Vermengen Sie Dinkelmehl, Hanfmehl und Backpulver miteinander und sieben Sie es in die feuchten Zutaten ein.
  5. Vorsichtig unterrühren.
  6. Filetieren Sie nun die Orangen und schneiden Sie das Fruchtfleisch in kleine Stücke.
  7. Geben Sie diese und wer mag auch etwas vom Saft in den Teig.
  8. Verteilen Sie jetzt Muffinförmchen in Ihr Muffinblech und füllen den Teig in diese ein.
  9. Backen Sie die Muffins ca. 20–25 min lang darin.
  10. Lassen Sie sie danach ca. 5 min im Blech ruhen. Nehmen Sie sie erst danach raus, sodass sie dann gänzlich abkühlen können.
  11. Rühren Sie aus Puderzucker und Orangensaft abschließend einen Zuckerguss an und träufeln Sie ihn über die kleinen Küchlein.

Als alternative Idee eignet sich zum Beispiel eine Schokoglasur. Und wer mag, kann die Muffins dann noch mit ein paar Hanfsamen dekorieren.

Kernige Hanfmehl-Brötchen

Frische, noch warme Brötchen aus dem Ofen – das macht ein Sonntagsfrühstück für die meisten erst richtig perfekt. Trotzdem schadet hier auch etwas Abwechslung nicht. Versuchen Sie darum doch einmal dieses Hanfmehl-Rezept!

Zutaten (4 Stück)

Zubereitung

  1. Heizen Sie den Ofen auf 160 °C Ober-/Unterhitze vor.
  2. Geben Sie die Hefe mit dem Zuckerwürfel in ein Gefäß mit warmem Wasser und lassen Sie es stehen.
  3. Trennen Sie die Eier und schlagen das Eiweiß mit dem Salz steif.
  4. Verrühren Sie den Frischkäse mit dem Eigelb, bis es schaumig ist.
  5. Vermengen Sie die Mehlsorten mit dem Backpulver.
  6. Heben Sie erst den Eischnee, dann den Mehlmix unter die Eigelbmasse.
  7. Geben Sie nun die Hefe dazu und rühren noch einmal alles gut durch.
  8. Lassen Sie den Teig ca. 1 h an einem warmen Ort ruhen.
  9. Formen Sie dann 4 Teigkugeln daraus und platzieren Sie sie auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech.
  10. Backen Sie die Brötchen ca. 25–30 min auf der mittleren Schiene.

Nach einem kurzen Moment des Abkühlens lassen Sie sich besser aufschneiden. Danach können Sie die Rundlinge nach Herzenslust belegen und genießen! Und falls Sie doch nicht selber backen wollen, schauen Sie einfach bei uns im Online-Shop vorbei!

Weiterführende Links
www.utopia.de/…/hanfsamen-inhaltsstoffe-wirkung-und-anwendung/
www.gruen-denken.de/superfood-hanf/
www.eatsmarter.de/…/hanfsamen