Denken Sie an Minze, kommen Ihnen wahrscheinlich zuerst Produkte wie Zahnpasta oder Kaugummi in den Sinn. Auch Lebensmittel wie Schokolade, Eis oder kalte Getränke werden gern damit verfeinert und garniert. Doch das Backen mit frischer Minze scheint bisher weniger verbreitet zu sein. Dabei lässt sich mit dem Kraut das ein oder andere Gebäck in ein außergewöhnlich aromatisches Geschmackserlebnis verwandeln. Wie genau, lesen Sie hier.

Frische Minze: Was steckt hinter dem Kraut?

Minze ist heute eines der bekanntesten Gewächse und steht wahrscheinlich auch in Ihrem Garten. Dabei ist es hier eigentlich gar nicht heimisch. Wir erklären, woher die Pflanze ursprünglich stammt, wie sie ihren Namen erhielt, was in ihr steckt und was Sie damit in Ihrer Küche zaubern können.

Auf einem frischen Minzblatt liegen kleine Wassertröpfchen

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Herkunft und Namensgebung

Minze (lat.: Mentha) riecht erfrischend, soll heilend wirken und schmeckt lecker. Die ursprünglich im Mittelmeerraum und in Vorderasien beheimatete Pflanze ist heute fast überall auf der Nordhalbkugel verbreitet. Wer sie wo genau gefunden hat, ist bisher jedoch nicht geklärt. Bekannt ist nur, dass bereits die Römer das Gewächs als Heilkraut, Gewürz und Aphrodisiakum verwendeten. Im 17. Jahrhundert von den Briten entdeckt, begann man sie auch in England zu züchten. Kurz darauf wurde die Pflanze weltweit als Spearmint bzw. Speerminze bekannt.

Ihr Name stammt aller Wahrscheinlichkeit nach aus der griechischen Mythologie. Laut dieser verliebte sich Hades, der Gott der Unterwelt in die Nymphe Minthe. Als seine Frau, die Göttin Persephone, dies erfuhr, soll er seine Geliebte in eine duftende Minze verwandelt haben, um sie vor dem Zorn seiner Gattin zu schützen. In anderen Überlieferungen war es allerdings genau jene, die den Zauber wirkte.

Erscheinungsbild – so erkennen Sie sie

Wenn Sie frische Minze in Ihre Küche bringen möchten, sollten Sie sich bewusst sein, dass es mehr als nur eine Sorte gibt. Tatsächlich zeichnet sich das Gewächs durch seine große Artenvielfalt und Hybridfähigkeit aus. Entsprechend variiert auch das äußere Erscheinungsbild.

In der Familie der Lippenblütler ist von niedrig bis strauchhoch alles dabei. Auch bis zu einem Meter kann die Pflanze empor sprießen. Die Stängel sind kantig, die Blätter meist gesägt und oval bis elliptisch geformt. Sie erblühen in Weiß, Rosa oder Purpur. Finden können Sie sie an Gewässerufern, Gräben und feuchten Wiesen mit humus- und nährstoffreichem Boden.

Blühende Minzpflanzen stehen nebeneinander in der Sonne

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Inhaltsstoffe – das steckt in der beliebten Pflanze

Schon seit langer Zeit wird frische Minze auch als Heilkraut bezeichnet. Ob dies tatsächlich stimmt, ist nicht bestätigt. Doch es lässt sich nicht bestreiten, dass die Pflanze einige Inhaltsstoffe enthält, die durchaus förderlich sein können. Ihre zugeschriebene Heilkraft erhält speziell Pfefferminze aufgrund ihres hohen Vitamin-A, C- und E-Gehalts. Hinzu kommen einige B-Vitamine, darunter Folsäure, Niancin und Thiamin. Eine konzentrierte Menge an Mineralien runden das Ganze ab. Dieser bunte Mix an Nährstoffen kann bei Einnahme folgenderweise wirken:

  • antibakteriell
  • krampflösend
  • kühlend
  • blähungslindernd
  • beruhigend
  • appetitanregend
  • allgemein anregend

Das in der Pflanze enthaltene Menthol unterstützt zudem bei einer freien Atmung. Diesen Effekt haben Sie sicherlich auch schon einmal beim Verzehr eines Minzkaugummis erfahren.

Frische Minze in Ihrer Küche

Aufgrund Ihrer umfangreichen Artenvielfalt findet frische Minze unterschiedliche Anwendungen in der Küche. Mit herben, balsamischen, scharfen, mentholhaltigen sowie fruchtig-frischen Aromen eignet sie sich für eine Reihe unterschiedlichster Zwecke. Ob als Würze für kalte Getränke, als Tee aufgekocht, zum Verfeinern von Saucen und Salaten oder zum Backen – den Möglichkeiten sind kaum Grenzen gesetzt.

Unterscheiden sollten Sie lediglich in Arten mit und ohne Menthol. Mentholarme Varianten, die weniger scharf und damit meist leichter genießbar sind, bevorzugen in der Regel besonders Kinder. Darunter fallen beispielsweise die Ingwer-, Zitronen-, Ananas- oder Speerminze. Doch natürlich finden auch stark aromatische Sorten, häufig Teeminzen genannt, ihre Anwendung in der Küche. Die beliebtesten haben wir Ihnen einmal aufgelistet.

Sorte Aroma/Geschmack Anwendung
Pfefferminze minzig Tee, in kalten Getränken
Schoko-Minze schokoladig Eis und Süßspeisen
Polei-Minze sehr starkes Minzaroma Würzen (sparsam verwenden)
Kümmel-Minze kümmelig-ölig Würzen (besonders Fleischgerichte, Gemüseeintöpfe)
Kärntner Nudelminze leicht süßlich Kochen (Kärnter Kasnudeln), Würzen (Salat, Kartoffeln, Pilzgerichte)
Erdbeerminze fruchtig Obstsalate
Silber-Minze starkes Minzaroma Verzierung
Bowles Apfelminze mild Bowle, Eis, Sorbet
Limonen-Minze süß, Bergamotte-Aroma Dessert

Backen mit frischer Minze: Rezepte für ein aromatisches Geschmackserlebnis

Damit auch Sie die Frische der Minze in Ihre Küche, speziell in Ihre Backwerke bringen können, haben wir hier vier einfache Rezepte für Sie. Von Glasur, über Kuchen, bis hin zu Sirup – werfen Sie jetzt einen Blick darauf und legen Sie los. Überraschen Sie Freunde und Verwandte mit leckeren Kreationen, die sie so wahrscheinlich noch nicht probiert haben!

Frischkäse-Minz-Creme für Torten

Haben Sie schon einmal daran gedacht, Ihre Torten mit einer frischen Minz-Creme abzurunden? Wenn nicht, wird es jetzt Zeit! Besonders im Sommer werden Ihre Gebäcke so schnell zum Hit auf jeder Party. Diese Zutaten benötigen Sie:

  • ein halbes Bund Minze
  • 600 g Frischkäse natur
  • 100 g Butter
  • 200 g Puderzucker
  • etwas Bio-Zitronenabrieb
  • 1 TL grüne Lebensmittelfarbe

So wird’s gemacht:

  1. Die Butter schmelzen.
  2. Minze grob hacken und 10 Minuten in der Butter ziehen lassen.
  3. Butter durch ein Sieb gießen.
  4. Butter, Frischkäse, Puderzucker und Zitronenabrieb glattrühren.
  5. Lebensmittelfarbe unterrühren.
  6. Vor dem Auftragen auf die Torte kaltstellen.

Minz-Glasur für Kuchen

Nicht nur Torten, sondern auch Kuchen lassen sich mit frischer Minze verfeinern. Für die Glasur wird Folgendes benötigt:

  • 150 ml Zitronensirup
  • nach Belieben Minze und Zitronenmelisse
  • 130 g Puderzucker
  • 1 Bio-Zitrone, davon der Abrieb

Die Zutaten miteinander vermengen und auf den noch warmen Kuchen geben. Danach auskühlen lassen. Wenn Sie keinen Sirup zur Hand haben, können Sie auch alternativ einen Sud aus den Kräutern und Puderzucker machen.

Kühlender Sirup

Wenn Sie keinen Sirup aus dem Supermarkt für Ihre Gebäckstücke verwenden möchten, stellen Sie ihn doch selbst her. Auch das ist nicht allzu schwer, fordert allerdings etwas Geduld. Mit unserem Rezept erhalten Sie 750 ml, die Sie anschließend nicht nur auf Ihren Backwerken, sondern ebenso in Cocktails und Smoothies verwenden können. Stellen Sie hierfür zunächst fest, ob Sie die benötigten Zutaten im Haus haben.

  • 50-100 g frische Minze (verwenden Sie diese je nach gewünschter Schärfe/Intensität)
  • 1 Bio-Zitrone
  • 1 l Wasser
  • 500 g Rohrohrzucker
  • 1 saubere Flasche

So wird’s gemacht:

  1. Die Minze waschen.
  2. Anschließen grob hacken oder pürieren.
  3. Die Zitrone waschen und auspressen.
  4. Die Zitronenschale in Scheiben schneiden.
  5. Saft, Schale, Minze und Wasser in einen Kochtopf geben.
  6. 24 h abgedeckt ziehen lassen.
  7. Aufkochen und für ein paar Minuten köcheln lassen.
  8. Auf Zimmertemperatur abkühlen.
  9. Sud und Minze durch ein Sieb geben und voneinander trennen.
  10. Zucker zum klaren Sud hinzugeben.
  11. Erneut aufkochen und bei kleiner Hitze 15–30 Minuten einkochen lassen.
  12. Hat der Sud eine leicht sirupartige Konsistenz erreicht, noch heiß in eine saubere Flasche abfüllen.
  13. Verschließen, abkühlen und dunkel lagern. Ungeöffnet ist dieser etwa 12 Monate haltbar.

Erfrischender Minz-Kuchen

Neben dekorativen bzw. verfeinernden Anwendungszwecken in der Küche können Sie frische Minze auch in der eigentlichen Form verbacken. Wie das geht, wollen wir Ihnen einmal anhand eines Minz-Kuchens zeigen. Diese Zutaten benötigen Sie:

  • 5 Stängel Pfefferminze
  • 2 Stängel Speerminze
  • 2 Stängel Zitronenmelisse
  • 5 g getrocknete Pfefferminze
  • 150 ml Mineralwasser
  • 120 g Öl
  • 260 g Zucker
  • 300 g Dinkelmehl Typ 630, alternativ glutenfreies Mehl
  • 4 Eier
  • 1 Pck. Backpulver
  • 1 Pck. Vanillezucker
  • 1 Prise Salz
  • 1 Bio-Zitrone, davon der Abrieb

Befolgen Sie diese simplen Schritte:

  1. Ofen auf 200 °C vorheizen.
  2. Aus Öl, Zucker, Mehl, Eiern, Wasser, Backpulver, Vanillezucker und Salz den Teig zusammenrühren.
  3. Getrocknete Pfefferminze hinzugeben.
  4. Blätter der frischen Minze und Melisse sowie Zitronenabrieb unterrühren.
  5. Kuchenblech mit Backpapier auslegen.
  6. Den Teig darauf verteilen.
  7. Im Ofen für 45 Minuten backen.
  8. Abkühlen lassen.

Der fertige Kuchen kann im Anschluss mit Schokolade, Glasur, Creme oder Sirup abgerundet werden. Probieren Sie es jetzt aus und überraschen Sie Freunde und Verwandte das nächste Mal mit erfrischenden Backwerken.

Weiterführende Links
www.eatsmarter.de/…/minze
www.tegut.com/…/frischekick-fuer-ihre-kueche.html
www.mein-schoener-garten.de/…/minze
www.ndr.de/…/Minze-Erfrischend-gesund,minze110.html