Stehen Sie auch manchmal staunend vor dem Schaufenster der Konditorei um die Ecke und bewundern die wunderschönen Torten? Oder haben Sie vielleicht jemanden im Bekanntenkreis, der oder die beeindruckende Motivtorten zaubert? Wir verraten Ihnen jetzt, wie Sie am besten Fondant verarbeiten, damit auch Ihnen solche Kreationen gelingen! Vom richtigen Ausrollen übers Eindecken bis hin zum Verzieren – lesen Sie hier weiter!

Was ist Fondant – auch nur Marzipan?

Zugegeben, sie sehen sich ähnlich und werden auch beide zu den gleichen Zwecken eingesetzt. Dennoch basiert Marzipan auf Mandeln, während Fondant eine Zuckermasse ist. Dadurch wird der Stoff weich, fast schon pastös und besonders gut formbar. Zudem ist er reinweiß im Ursprung und bietet dadurch eine ideale Leinwand für alles, was Sie kreativ anstellen möchten.

Auf der Zutatenliste für den industriellen Fondant stehen neben Wasser und Zucker auch Glukosesirup, Invertzucker oder verschiedene Zuckeralkohole (z.B. Sorbit). Diese Mischung wird aufgekocht und anschließend stark geknetet. Sie können sie dann entweder als Block, bereits ausgerollt oder sogar als Pulver im Handeln erwerben. Es gibt aber auch Rezepte, mit dem Sie Ihr eigenes Produkt herstellen können. Eines verraten wir Ihnen hier.

Geschmacklich bewegt sich Fondant auf einer sehr süßen Ebene. Er ist ansonsten geruchlos und, wie bereits erwähnt, ursprünglich weiß. Doch die Masse nimmt Farbe – im Gegenteil zum leicht gelb-stichtigen Marzipan – sehr gut an. Sie können sie somit selbstständig einfärben und bemalen. Auch dazu später noch mehr.

Wofür welchen Fondant verarbeiten?

Fondant ist tatsächlich nicht gleich Fondant. Hier haben sich im Laufe der Zeit ganz unterschiedliche Sorten herausgebildet, die auch verschiedene Eigenschaften aufweisen. Die eine Variante ist fester, die andere härtet besonders schnell aus. Im Folgenden stellen wir Ihnen vier gängige Formen vor.

Sorte Eigenschaften / Verwendung
Rollfondant
  • am verbreitetsten
  • ist bereits flächig
  • kann besonders dünn ausgerollt werden
  • ideal zum Überziehen von Torten
Modellierfondant
  • nicht so klebrig wie andere Sorten
  • trocknet beim Verarbeiten langsamer aus
  • wird am Ende aber recht hart und stabil
  • ideal zum Herstellen von Zierelementen, Figuren, …
Flüssigfondant
  • eine Art Zuckerguss
  • muss zum Verarbeiten erwärmt werden
  • wird beim Aushärten besonders glatt
  • ideal als Glasur für Kuchen, Gebäck, Pralinen
Schokoladenfondant
  • Mischung aus Rollfondant mit Schokolade
  • weniger süß im Geschmack
  • lässt sich sehr gut formen und kneten
  • kann auch zum Eindecken verwendet werden

Kann man Fondant selber machen?

Klang die Antwort auf die Frage “was ist Fondant” gerade sehr kompliziert? Keine Sorge, Sie können die süße Zuckermasse auch selber machen. Grundlage hierfür sind lediglich eine Handvoll Zutaten und der Prozess ist wirklich einfach.

Zutaten

  • 750 g Bio-Puderzucker
  • 300 g weiße Marshmallows
  • ½ Pck. Vanillezucker
  • 3 EL Wasser

Zubereitung

  1. Geben Sie die Marshmallows mit dem Wasser in eine Schüssel und stellen Sie diese entweder bei 600 Watt für 2–3 Minuten in die Mikrowelle (zwischendrin ab und an herausholen und umrühren). Oder Sie erwärmen sie über einem Wasserbad, auch hier regelmäßig umrühren.
  2. Wenn eine zähe Masse entstanden ist, den Puderzucker durch ein Sieb hinzugeben.
  3. Kneten Sie die Mischung zunächst in der Schüssel entweder mit dem Rührgerät oder per Hand durch.
  4. Streuen Sie etwas Puderzucker auf die Arbeitsfläche.
  5. Kneten Sie dort den Fondant so lange weiter, bis er nicht mehr klebt.

Danach lässt sich diese Mischung wie das gekaufte Pendant verwenden. Der Vorteil: Sie können die Rezeptur recht leicht anpassen, sodass Sie immer nur die Menge Fondant zubereiten, die Sie gerade brauchen. So trocknet nichts ein.

5 Tipps, wie Sie am besten Fondant verarbeiten

Er steht bei einigen in Verruf, eine wahre Diva zu sein. Doch eigentlich ist es gar kein so großes Problem, Fondant zu verarbeiten. Mit unseren nachfolgenden Tipps sollte es Ihnen recht schnell und einfach gelingen, einen Kuchen mit der Masse einzudecken.

1. Den Fondant vorbereiten

Am kooperativsten zeigt sich die süße Masse bei Zimmertemperatur. Holen Sie den Fondant zum Verarbeiten also rechtzeitig (1–2 Stunden vorher) aus Keller, Kühlschrank oder Speisekammer hervor, damit er sich ein bisschen aufwärmen kann. Befolgen Sie zudem folgende weitere Ratschläge:

  • Bestreuen Sie Ihre Arbeitsfläche mit Puderzucker, damit die Masse nicht kleben bleibt. Alternativ geht auch Bäckerstärke. Arbeiten Sie jedoch nicht mit Mehl, da dieses die Eigenschaften des Fondants negativ beeinflusst.
  • Kneten Sie richtig. Das bedeutet, nicht zu viel umschlagen, sondern mehr in die Massen hineindrücken, um Luft hinauszupressen.
  • Nutzen Sie zum Ausrollen ein Rollholz aus glattem Material (z.B. Kunststoff). So hinterlassen Sie in der weichen Masse keine ungewollte Struktur.
  • Arbeiten Sie mit möglichst wenig Druck beim Ausrollen. Je größer die Krafteinwirkung, desto stärker klebt der Stoff. Um das zu verbessern, können Sie Arbeitsfläche und Fondant wieder mit Puderzucker bestreuen.

2. Die richtigen Maße

Auch wenn es sonst immer so schön heißt, weniger ist mehr – beim Fondant ist mehr mehr. Das heißt: Rollen Sie ihn unbedingt größer aus, als der Durchmesser Ihres Kuchens ist. Hierfür gibt es eine gängige Faustformel:

  • Die Decke sollte mindestens den Durchmesser des Kuchens haben.
  • Hinzu kommt ein Puffer von wenigstens 2 cm.
  • Darauf folgt die Höhe des Kuchens mal zwei.

Im Beispiel sieht das wie folgt aus: Hat die Torte einen Durchmesser von 28 cm und ist 5 cm hoch, rechnen Sie also 28 + 2 + 10 = 40. Dabei ist 28 der Durchmesser, 10 die doppelte Höhe der Torte und 2 der Puffer. Wollen Sie auf Nummer Sicher gehen, kann dieser auch z.B. 5 cm betragen.

Ein weiterer Richtwert gilt für die Dicke des Fondants. Profis rollen diesen sehr dünn aus, meist nur 2–4 mm. Für den Anfang ist eine Decke mit 3–5 mm aber etwas einfacher zu verarbeiten, da hier weniger Risiken für Risse bestehen.

3. Den Kuchen mit der Decke beziehen

Damit Ihre Torte möglichst glatt und faltenfrei auf den Präsentierteller gelangt, braucht es etwas Fingerspitzengefühl und Geduld. Zudem sollte der Untergrund für den Fondant geeignet sein, das heißt zum Beispiel aus einer Schicht amerikanischer Buttercreme bestehen. Sobald diese eben verteilt wurde (man sagt “eingestrichen”), kann der Überzug folgen.

  1. Den ausgebreiteten Fondant vorsichtig auf das Rollholz aufrollen und zum Kuchen heben.
  2. Am Rand der Torte beginnen, ihn vorsichtig darauf abzulegen, sodass er möglichst mittig platziert ist.
  3. Von der Mitte aus mit der flachen, trockenen Hand oder einem Tortenglätter den Fondant glatt streichen und sachte andrücken.
  4. Für den Rand den Fondant greifen, ihn etwas von der Torte anheben, dabei ganz leicht dehnen und nach unten ziehen. Die Falten möglichst rausstreichen und die Masse vorsichtig andrücken.
  5. So fortfahren, bis die komplette Torte von der Decke ummantelt ist.
  6. Den Überschuss am Rand mit einem kleinen Messer vorsichtig abschneiden. Er kann wiederverwendet werden, wenn er sorgsam verpackt gelagert wird, sogar Monate später.

4. Mit Fondant gestalten

Wir erwähnten es ja bereits: Mit Modellierfondant können Sie wunderschöne Zierelemente herstellen. Um diese sicher am Kuchen anzubringen, benetzen Sie bei kleineren Stücken einfach die Unterseite mit etwas Wasser und drücken sie dann auf den Untergrund. Brauchen Sie mehr Stabilität, greifen Sie am besten zu beispielsweise Zuckerschrift als eine Art Kleber. Verwenden Sie aber nicht zu viel, damit er nicht unschön an den Seiten herausquillt.

Eine weitere Variante der Gestaltung ist Farbe. Entweder Sie färben den Fondant vorm Verarbeiten ein oder aber Sie nutzen ihn wie eine Leinwand und verzieren ihn auf Kuchen oder Torte mit Pinsel und Farben. Achten Sie aber darauf, am besten keine Flüssigen zu nutzen, sondern besser Gel oder Pasten. Je wässriger die Konsistenz ist, desto höher die Gefahr, dass sich die Haltbarkeit der Zuckermasse verändert.

Für die erste Option hier noch ein Tipp: Übertragen Sie die Farben idealerweise mit einem Zahnstocher, der mehrfach erst in die Paste bzw. das Gel und anschließend in den Fondant gestochen wird. Danach die Masse gut durchkneten (Achtung: Tragen Sie Handschuhe!), um eine homogene Farbe zu erreichen. Ist die Tönung zu blass, einfach ein paar mal mehr die Zahnstochertechnik anwenden.

Weitere Ideen zum Gestalten:

  • die Farbe nicht zu lange einarbeiten, sodass ein Marmor-Look entsteht.
  • einen Farbübergang kreieren, indem zwei oder mehr Farben in gleichen Strängen nebeneinander gelegt und ausgerollt werden. Die entstandene Platte von unten zur Mitte und von oben darüber klappen und wieder ausrollen. Immer so weiter, bis der Übergang ist, wie gewünscht.
  • ein Muster kreieren, z.B. Terrazzo, indem ein einfarbiger Fondant ausgerollt und mit kleinen andersfarbigen Stücken belegt wird. Diese dann weiter mit ausrollen, bis alles eine ebene Fläche ergibt.

5. Probleme beim Fondant-Verarbeiten beheben

Es gibt verschiedene Probleme, die beim Fondant-Verarbeiten immer wieder auftreten: Blasen, Risse, die Masse weicht auf oder ist eingetrocknet. Es gibt aber zum Glück einfache Kniffe, mit denen Sie diese Hindernisse bewältigen können. Diese wollen wir Ihnen zum Schluss noch mit auf den Weg geben.

Problem Lösung
Fondant weicht auf
  • wahrscheinlich zu viel Feuchtigkeit im Untergrund
  • direkten Kontakt mit Sahne, Quark oder Pudding vermeiden
  • dünne Schicht Ganache oder Buttercreme dazwischen auftragen
  • Alternative: Aprikotierung (mit heißer Konfitüre einstreichen)
Fondant ist eingetrocknet
  • einmal eingetrocknet, kann er nicht mehr verwendet werden
  • unbedingt luftdicht und trocken aufbewahren
  • angefangene Masse zu Kugel formen, in Frischhaltefolie einwickeln
  • noch sicherer: das Ganze in Gefrierbeutel legen und diesen in einer Frischhaltebox aufbewahren.
  • an einem kühlen, trockenen Ort aufbewahren
Blasen im Fondant
  • beim Kneten die Masse nicht übereinander falten, das schließt Luft ein
  • entstandene Bläschen mit einer sauberen Stecknadel aufpieksen
  • danach mit Fingern oder einem Tortenglätter glattstreichen
Risse im Fondant
  • entstehen oft, wenn Masse zu kalt, zu trocken oder zu dünn ist
  • zum Kaschieren etwas frischen Fondant nehmen
  • ihn mit feuchten Fingern weich kneten und den Riss damit füllen
  • mit Puderzucker bestreuen und mit Fingern oder Tortenglätter glatt streichen
  • Alternativ: ein Zierelement dort anbringen

Juckt es Ihnen jetzt in den Fingern und Sie wollen sich am Fondant-Verarbeiten ausprobieren? Dann entdecken Sie doch bei uns im Blog viele Inspirationen für Kuchen- und Torten-Kreationen aller Art!

Weiterführende Links
www.wikipedia.org/wiki/Fondant
www.einfachbacken.de/…/fondant-selber-machen-so-einfach-gehts