Ein sehr altes Sprichwort lautet: Das Auge isst mit. Wollen Sie also beim Backen ein Festmahl für alle fünf Sinne kreieren, dann gilt es auch Wert auf die Optik zu legen. Erfahren Sie hier, wie Sie mit drei einfachen Techniken eindrucksvoll Ihre Brote verzieren können. Dazu braucht es nur ein paar Zutaten und ein wenig Kreativität. Jetzt weiterlesen!

Wie lassen sich Brote verzieren?

Das Brot ist schon seit vielen Jahrhunderten eines der wichtigsten Lebensmittel überhaupt. In nahezu allen Regionen der Erde werden Varianten davon auf Basis der lokal zugänglichen Zutaten gebacken. Häufig steht dabei der Nutzen, also das Sättigen, im Vordergrund. Gleich danach kommt der Geschmack. Doch auch die Optik spielt eine wichtige Rolle.

Das Backen ist und bleibt ein echtes Handwerk. Und so ist es kein Wunder, dass die Meister dabei kreativ werden. Mit geschickten Griffen und tollen Ideen entstehen inzwischen wahre Kunstwerke, üppig gefaltet und geformt sowie wunderschön dekoriert. Doch das Beste am Brote Verzieren ist, dass Sie auch zu Hause diese Fertigkeit erlernen können. Wir stellen Ihnen im Folgenden drei unterschiedliche Wege vor, wie Sie aus Ihrem Laib einen richtigen Hingucker machen.

1. Brote kunstvoll einschneiden

Wer sich mit der Thematik des Brotbackens schon einmal beschäftigt hat, wird das teilweise recht leidige Problem des unkontrollierten Aufreißens kennen. Hierbei brechen die Krusten an gewissen Stellen auf und der Teig kann sich nicht so entwickeln, wie erhofft. Um dies zu verhindern, gibt es bestimmte Techniken. Wenn Sie mehr dazu erfahren wollen, dann lesen Sie doch unseren Beitrag zum Brot Einschneiden.

Doch auf diese Art können Sie nicht nur die Qualität Ihrer Backware beeinflussen. Dadurch lassen sich auch Brote verzieren. Denn nicht jeder Schnitt muss unbedingt nötig sein. Sie dürfen ebenso aus ästhetischen Gründen gesetzt werden. Wichtig ist hierbei allerdings, dass Sie nie zu tief den Laib einritzen – denn dadurch könnte er wiederum trocken werden. Arbeiten Sie darum, insbesondere bei dekorativen Motiven, möglichst nur oberflächlich.

Das Gabelbrot

Eine Möglichkeit, um durch gewisse Einschnitte Ihr Brot zu verzieren, ist ein Gabelmuster. Dabei schreiten Sie allerdings nicht mit den Zinken zur Tat, sondern mit den Enden des Bestecks. Gehen Sie dazu wie folgt vor:

  1. Formen Sie den Teig zu einer Kugel und drücken ihn etwas platt.
  2. Legen Sie zwei Gabeln Rücken an Rücken und verbinden Sie sie mit einem Gummi über den Zinken miteinander.
  3. Tauchen Sie die Stiele in etwas Mehl, damit nichts kleben bleibt.
  4. Ziehen Sie nun mit den beiden Enden, ähnlich wie mit einer Zange, den Teig vorsichtig nach oben.
  5. Kreieren Sie damit Ihr individuelles Muster auf der Kugel. Verteilen Sie beispielsweise die kleinen Erhebungen regelmäßig über die ganze Oberseite und rotieren Sie dabei die Gabel immer abwechselnd im 90° Winkel.

Das Scheren-Brot

Klassischerweise arbeitet man beim Einschneiden mit einem Messer oder Teigritzer. Pizzaschneider kommen ebenso gerne zum Einsatz. Doch auch eine gewöhnliche Küchenschere ist ein praktisches Werkzeug beim Brote Verzieren. Versuchen Sie es selbst:

  1. Kneten Sie den Teig Ihres Brotes zum Beispiel zu einem Oval oder einer Kugel.
  2. Drücken Sie dann mit einem dünnen Faden vorsichtig zarte Linien in die Masse, zum Beispiel als Kreuz oder in Diagonalen über die Oberseite der Form verlaufend. Diese dienen der Orientierung.
  3. Schneiden Sie entlang dieser Linien dann mit der Schere vorsichtig den Teig ein. Bleiben Sie dabei wirklich nur an der Oberfläche (nicht tiefer als 0,5 cm). Es sollen am Ende kleine Zipfel entstehen, aufgereiht wie auf einer Perlenschnur.
  4. Die Orientierungslinien können entweder einreihig auf der Linie oder rechts und links davon eingeschnitten werden. Noch spannender wird das Muster, wenn Sie auch hier die Richtung der Schere abwechselnd ändern.
Jemand bemehlt durch ein feines Sieb einen Brotlaib

Foto: © HoaLuu, Lizenz: Creative Commons CC0 1.0, Quelle: pixabay.com

2. Brote kreativ bemehlen

Nicht nur mit Schnitten können attraktive Dekorationen auf einem Laib entstehen. Auch durch das kunstvolle Brot Bemehlen lassen sich tolle Ergebnisse erzeugen. Alles, was Sie dafür brauchen, ist eine entsprechende Schablone. Diese sollte im Idealfall relativ weich und elastisch sein, damit sie sich gut der Brotform anpasst. Häufig bestehen sie aus flexiblem Kunststoff oder dünnem Edelstahl. Sind sie zu starr, wird meist das Bild nicht so schön.

Um damit nun Ihr Brot zu verzieren, gehen Sie wie folgt vor:

  1. Formen Sie Ihren Teig zu einem Laib. Das noch ggf. überschüssige Mehl vom Kneten dann gut abbürsten.
  2. Feuchten Sie das Brot anschließend mit Wasser aus einer Sprühflasche an. Benetzen Sie die gesamte Fläche, auf der das Bild später zu sehen sein soll.
  3. Platzieren Sie darauf dann die Schablone.
  4. Verteilen Sie mit einem feinen Mehlsieb oder einem Staubzuckerstreuer eine dünne Mehlschicht über dem Brot.
  5. Klopfen Sie das Mehl vorsichtig ein und streichen vorsichtig den Überschuss mit einem Pinsel oder den Fingern ab.
  6. Nehmen Sie danach die Schablone vorsichtig herunter, sodass nichts verwischt.
  7. Damit das entstandene Bild beim Backen nicht noch ruiniert wird, können Sie den Teig zusätzlich noch einschneiden, damit er nicht unkontrolliert aufreißt.

Falls Ihre Schablone gerne einmal kleben bleibt, können Sie sie zu Beginn sehr dünn mit geschmacksneutralem Speiseöl einreiben. Eine weitere Idee sind andersfarbige oder sogar bunte Designs. Dazu nutzen Sie Pulver wie z.B. Matcha, Kurkuma, Aktivkohle oder gefriergetrocknete Frucht-/Gemüsepulver. Diese streuen Sie einfach wie das Mehl über die Schablone. Alternativ können Sie auch erst eine weiße Schicht auf dem Brot verteilen und darüber dann mit einer anderen Farbe das Motiv entstehen lassen. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.

3. Brote verzieren mit Körnern, Kräutern und Co.

Es ist wohl die verbreitetste Art sein Brot hübsch zu dekorieren: mit Körnern, Kernen oder Saaten. Doch damit diese halten, braucht es ab und an ein paar Tricks. Hat man dort den Dreh raus, lassen sich mit diesem Wissen auch noch ganz andere Zutaten als Dekoration nutzen.

Brote mit Körnern, Saaten und Kernen

Sonnenblumen- oder Kürbiskerne, Mohn, Hanf und Sesam sowie Chia- oder Leinsamen – die Möglichkeiten, um mit Saaten Ihr Brot zu verzieren, sind reichlich sowie lecker. Um dies durchzuführen, reicht es im Normalfall, dass ein Teigling mit Wasser bestrichen und dann auf der mit Körnern bestreuten Arbeitsfläche gewälzt wird. Geübte Handgriffe wenden das richtige Maß an Druck an, damit die kleinen Bestandteile auch weit genug in die Masse eindringen, ohne dass sie völlig darin verschwinden. Alternativ verteilt man in einer gefetteten Kastenform Saaten und gibt den Laib hinein. Beim Backen dehnt dieser sich aus und presst die Dekoration selbst in sich hinein.

Was aber, wenn die Kerne nicht halten wollen? Hier können Sie mit unterschiedlichen Tricks arbeiten. Gängig bei Brötchen ist zum Beispiel, die Rundlinge statt mit Wasser mit etwas Ei zu bestreichen, welches dann wie ein Kleber wirkt. Allerdings beeinflusst dies dann auch die Farbe des Gebäcks und macht sie zum Beispiel für Veganer ungeeignet. Eine gute Alternative bietet das Stärkewasser:

  1. Lösen Sie 2 TL Kartoffelstärke in etwas kaltem Wasser auf.
  2. Bringen Sie ca. 250 ml Wasser in einem Topf zum Kochen.
  3. Rühren Sie die verflüssigte Stärke nun in das sprudelnde Wasser ein und lassen die Mischung aufköcheln, bis sie klar ist.
  4. Nach dem Abkühlen bestreichen Sie damit dann Ihr Gebäck und bestreuen es anschließend mit der Deko.
  5. Übrig gebliebenes Stärkewasser kann einige Zeit in einem verschlossenen Schraubglas im Kühlschrank aufbewahrt werden. Riecht es nicht mehr gut, sollte es aber nicht mehr verwendet werden!

Kräuter und Blüten auf dem Brot

Besagtes Stärkewasser ist im Übrigen auch der Geheimtipp, um andere Dekoelemente auf Ihrem Laib anzubringen, zum Beispiel Kräuter oder Blüten. Diese sehen meist ganz zauberhaft aus, verbrennen aber leider recht schnell. Die Elemente müssen also ganz plan anliegen und dürfen nirgends abstehen. Dazu am besten das Brot wieder vom überschüssigen Mehl befreien und rundherum mit der gekochten Flüssigkeit einstreichen. Positionieren Sie die Pflanzenteile an gewünschter Stelle und drücken Sie sie gut an.

Bei Hefeteigen sollte dies unmittelbar vorm Backen geschehen. Sauerteige können bereits vor dem finalen Rasten im Gärkörbchen damit verziert werden. Damit die filigranen Blättchen sich nicht wieder ablösen, decken Sie die Teige am besten mit einer leicht eingeölten Frischhaltefolie ab, bevor Sie sie in die Formen legen. Danach können die Laibe wie gewohnt gebacken werden. Tipp: Ein solches Brot im Topf zu backen kann dabei helfen, die empfindliche Deko vor dem Verbrennen zu schützen.

Um mit essbaren Blüten und Kräutern Ihr Brot zu verzieren, haben wir noch einige Ratschläge:

  • Würzige Blüten wie z.B. Radieschen, Rucola, Borretsch, Klee bringen zusätzliches Aroma.
  • Besonders ästhetisch sind z.B. Stiefmütterchen, Gänseblümchen und Kornblume.
  • Wählen Sie eher intensive Farben, denn Gelb, Orange oder Rot gehen beim Backen schnell unter.
  • Getrocknete Blüten sollten erst nach dem Backen als Deko eingesetzt werden. Dazu das heiße Brot mit dem Stärkewasser einstreichen und mit den Blättchen bestreuen.
  • Kräuter mit weichen Blättern (z.B. Petersilie, Basilikum, Koriander) lassen sich sehr einfach befestigen.
  • Festere Blätter (z.B. Rosmarin, Thymian) müssen tiefer in den Teig gedrückt werden.

Welche Technik ist Ihr Favorit? Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Brot Verzieren!

Weiterführende Links
www.leckerschmecker.me/brot-verzieren/
www.backabenteuer.at/…/brotschablonen/
www.kuechengoetter.de/…/grundwissen
www.backabenteuer.at/…/bluetenbrote/