Ob die mehrstöckige, pompöse Torte für die Hochzeitsfeier oder ein schlichter Obstkuchen zum sonntäglichen Kaffeetrinken – für beides brauchen Sie den richtigen Kuchenboden. Wir verraten Ihnen darum jetzt, wie Sie am besten Biskuit backen können. Denn damit dieser so wunderbar luftig und locker wird, gilt es ein paar Kniffe zu beachten. Lesen Sie hier, welche!

Was ist ein Biskuit eigentlich?

Heutzutage verbindet man, wie bereits gesagt, mit Biskuit eine weiche, luftige Kuchenkreation, die mit ihrer Fluffigkeit vielen Gebäcken eine wunderbare Leichtigkeit verleiht. Doch tatsächlich war Biskuit früher einmal der Begriff für ein in Scheiben geschnittenes und dann nochmals gebackenes Brot. Im 17. Jahrhundert setzte sich dafür allerdings der Begriff “Zwieback” durch.

Dem klassischen Biskuit-Teig – also ein helles, schlichtes  und eher hartes Gebäck – fügte man nun verschiedene Zutaten, wie beispielsweise Eier, Zucker oder Nüsse hinzu. Dadurch entwickelte er sich zu etwas edlem, das eher in der feineren Gesellschaft auf den Tisch kam. Sein Luftigkeit erlangte der Biskuit aber erst, als man im 18. Jahrhundert begann, die Eier zu trennen und schaumig zu schlagen.

Damit ein Biskuit sich als solcher bezeichnen darf, muss er gemäß des Leitsatzes für Feine Backwaren einen Volleianteil von mind. 66,7 % in Bezug auf das Gewicht an Getreideerzeugnissen oder Stärke haben. Zudem darf kein Fett enthalten sein, der Biskuit besteht einzig aus Eiern, Zucker und Mehl. Es gibt jedoch auch Varianten, in denen flüssiges Fett (z.B. zerlassene Butter) hinzugefügt werden. Diese Variante bezeichnet sich dann allerdings eigentlich als Wiener Boden bzw. Wiener Masse.

Wie können Sie Biskuit backen?

Das Wunderbare am Biskuit ist, dass er sich ganz schnell zubereiten lässt. Das Schwierige ist, dass er auch so zügig hergestellt werden muss, damit er gelingt. Denn in einen klassischen Teig bildet einzig die durch das Aufschlagen der Eier eingeschlossene Luft das Triebmittel. Diese darf nicht wieder entweichen.

Darum sagt man, dass die eigentliche Zubereitung nur etwa 5 bis 10 Minuten dauern sollte und der Teig dann so schnell wie möglich in den Ofen muss. Damit hier jeder Handgriff sitzt, wollen wir Ihnen jetzt kurz ein Grundrezept vorstellen und dann noch einige Tipps verraten.

Biskuitboden – das Rezept

Im Prinzip braucht es wirklich nur 3 Zutaten, um einen Biskuit zu backen: Eier, Zucker und Mehl. Um das ideale Verhältnis herzustellen, verwendet man 4 Teile Eier zu 2 Teilen Mehl und 2 Teilen Zucker. Wer einen besonders feinen, zarten Kuchen haben will, kann einen Teil des Mehls auch durch Stärke ersetzen. Zudem können Sie den Teig auch noch aromatisieren (z.B. mit Vanille oder Zitronenabrieb). Eine weitere Möglichkeit ist der dunkle Biskuit. Hier ersetzen Sie einen Teil Mehl durch Kakaopulver.

Daraus ergibt sich also folgende Zutatenliste für unser Lieblingsrezept:

  • 100 g Mehl
  • 30 g Stärke
  • 100 g Zucker
  • 4-5 Eier (= ca 200 g), zimmerwarm
  • 1 Prise Salz
  • nach Wunsch Aromen (z.B. 1 EL Vanillezucker)

Messen Sie die Zutaten unbedingt bereits vor der eigentlichen Zubereitung exakt ab. Stellen Sie sich auch alle Utensilien (mehrere Rührschüsseln, 2 kleine Teller, Schneebesen oder Rührgeräte, ein Sieb, eine Springform mit Durchmesser 26 cm, die mit Backpapier ausgelegt wurde, ein Teigschaber) schon bereit. Erst jetzt kann es losgehen.

  1. Heizen Sie den Backofen auf ca 200 °C vor.
  2. Teilen Sie den Zucker in zwei Hälften.
  3. Vermengen Sie das Mehl mit der Stärke und sieben es 2x durch.
  4. Trennen Sie die Eiweiße von den Eigelben.
  5. Schlagen Sie die Eiweiße mit dem Salz und der ersten Hälfte Zucker in einer der Schüsseln zu Eischnee auf.
  6. Schlagen Sie dann die Eigelbe mit der anderen Hälfte Zucker und den Aromen in der zweiten Schüssel ebenfalls schaumig auf.
  7. Vermischen Sie nun die beiden Eimassen vorsichtig miteinander.
  8. Sieben Sie dann die Mehl-Stärke-Mischung Stück für Stück über den flüssigen Teig und heben sie vorsichtig aber zügig unter, bis alles homogen ist.
  9. Geben Sie die Masse dann sofort in die mit Backpapier ausgelegte Springform.
  10. Backen Sie den Biskuit bei ca. 190-220°C Ober/Unterhitze für ca. 20 Minuten. Machen Sie ggf. die Stäbchenprobe. Der Biskuit ist fertig, wenn er goldbraun ist und die Oberfläche leicht nachgibt.
  11. Holen Sie ihn aus dem Ofen, lassen ihn kurz abkühlen und lösen den Kuchen mit einem scharfen Messer vom Rand der Form. Stürzen Sie ihn dann sachte auf ein mit Backpapier ausgelegtes Rost und lassen ihn dort gänzlich auskühlen.

Tipps zum Biskuit Backen

Darf es etwas mehr sein? Dann können Sie die Eier mit etwas warmen Wasser schaumig schlagen. Dadurch ergibt sich ein größeres Volumen des Teiges. Achten Sie aber darauf, dass das Ei nicht stockt! Falls Sie eine Wiener Masse zubereiten wollen, sollten Sie deswegen die geschmolzene Butter auch immer erst noch etwas abkühlen lassen.

Wollen Sie einen möglichst ebenen Kuchen haben? Dann sollten Sie wirklich kein zusätzliches Backpulver nutzen, da das zu viel Trieb ins Gebäck bringt. Zudem darf die Springform nicht eingefettet sein. Der Biskuitteig braucht Halt beim Backen, welchen er an einer öligen Oberfläche nicht findet und darum mittig aufgeht. Es entsteht die ungeliebte Kuppel.

Der Biskuit kann übrigens auch vorbereitet werden, beispielsweise wenn am nächsten Tag eine Torte fertiggestellt werden soll. Damit der Boden saftig bleibt, ziehen Sie das mitgebackene Backpapier nicht ab. Wickeln Sie stattdessen eine Schicht Frischhaltefolie um den von den beiden Backpapierstücken bedeckten Kuchen. Auf diese Weise kann der Biskuitboden übrigens auch eingefroren werden.

Zwei Variationen des Biskuitteigs

Der klassische Biskuitboden wird ja besonders gerne für die Herstellung von Torten verwendet. Dabei bildet er meist einen lockeren Gegenpol zu den doch eher schweren, dafür aber enorm leckeren Cremes. Aber auch als Untergrund für einfache Obstkuchen ist er wunderbar. Und wer liebt Biskuitrollen nicht? Auch diese lassen sich mit unserem Grundrezept herstellen. Dazu müssen Sie lediglich die Mengen anpassen. Was aber, wenn man sich vegan oder glutenfrei ernährt?

Veganer Biskuit – so geht’s

In unserem Beitrag über veganes Backen finden Sie viele Möglichkeiten, wie u.a. auch Eier ersetzt werden können. Damit die Luftigkeit des Biskuits erhalten bleibt, arbeiten Sie am besten mit Wasser und Öl. Als Triebkraft setzen einige Backpulver oder Weinsteinpulver ein. Wir empfehlen aber eine noch einfachere Möglichkeit: besonders kohlensäurehaltiges Mineralwasser.

Ein mögliches Grundrezept könnte dann wie folgt aussehen:

  • 225 g Mehl
  • 150 g Zucker
  • 250 ml kohlensäurehaltiges Mineralwasser
  • 50 ml Speiseöl (z.B. Sonnenblume, Raps, Kokos)

Alles zu einer homogenen Masse verrühren und dann backen. Auch hier gilt es sehr rasch zu arbeiten, damit die Kohlensäure nicht austritt und die Triebkraft verloren geht. Um eine gelbe Färbung des Teigs zu erzielen, können Sie noch z.B. Kurkuma hinzufügen.

Glutenfreier Biskuit – auch das gibt’s

Gänzlich auf Mehl verzichten können Sie beim Biskuit leider nicht. Wer aber unter einer Glutenunverträglichkeit leidet, muss darum nicht auf dieses Gebäck verzichten. In diesem Beitrag haben wir schon einmal genau erklärt, wie sich glutenfreie Mehlmischung zusammenstellen lassen. Wichtig ist hier immer das richtige Verhältnis aus Mehl, Stärke und Bindemittel.

Eine mögliche Mehlmischung für einen hellen Biskuit wäre:

  • 150 g Reismehl
  • 100 g Hirsemehl
  • 50 g Kartoffelstärke
  • 4 TL Johannisbrotkernmehl

Wer keine Zeit oder Muße hat, sich mit dieser Thematik auseinanderzusetzen, kann natürlich auch fertige glutenfreie Mehlmischungen kaufen. Hier sollte eine für Kuchen und feine Gebäcke konzipierte Variante genutzt werden. Egal für welche Variante Sie sich auch entscheiden, wir wünschen viel Spaß beim Backen, Dekorieren und Naschen!

Quellen
www.wikipedia.org/wiki/Biskuit
www.wikipedia.org/wiki/Wiener_Boden
www.oetker.de/…/biskuitteig-ganz-einfach-zubereiten-und-backen
www.dasbackstuebchen.de/…/biskuit-luftig-und-locker
www.utopia.de/…/veganer-biskuit-ein-rezept-fuer-biskuit-ohne-ei/
www.blog.meincupcake.de/biskuit-glutenfrei-backen-wie-geht-das-hier-stehts/