Die einen schwören auf den Klassiker, die anderen sind immer auf der Suche nach dem neuesten Trend. Das gilt auch im Bereich der Küche, des Backens und der Backformen. Eine der wichtigsten Fragen hier: Welches Material ist das beste? Wir setzen uns mit den verschiedenen Stoffen auseinander und prüfen, ob die noch junge Silikon-Backform wirklich die Königin am Markt ist.

Was sollte das Material einer Backform können?

Bevor wir unsere nähere Untersuchung starten können, müssen wir natürlich erst einmal die Kriterien festhalten. Was sollte die ideale Backform also für Eigenschaften haben? Wenn die Form vor allem beständig ist, wäre das auf jeden Fall schon ein wichtiger Vorteil. Sie muss also stabil sein, sollte nicht rosten, kann auch mal runterfallen und verträgt selbst höhere Temperaturen.

Zudem sollte sie natürlich auch ein schönes Backergebnis zaubern. Das heißt, der Kuchen bzw. das Brot sollte nicht außen schon dunkelbraun, innen aber noch roh sein. Hier hilft eine gute Wärmeleitfähigkeit. Ebenfalls ist auch ein einfaches Lösen aus der Form ein Pluspunkt.

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Schließlich darf auch die Pflege nicht außer Acht gelassen werden. Am schönsten wäre es natürlich, wenn man die Backform einfach in die Spülmaschine packt und gut ist. Falls das nicht möglich ist – wie viel Schrubben hält das Material dann aus? All diese Fragen werden wir im nächsten Schritt genauer betrachten.

Von der Metall-Backform bis zur Silikon-Backform: 5 Materialien

Früher war Metall das Material der Wahl, wenn es  um Backformen ging. Dabei stellte sich nur die Frage, ob man sich noch eine Emaille-Beschichtung leisten konnte oder nicht. Die einzige Alternative war ansonsten Steinzeug. Hier hat sich in der Zwischenzeit aber einiges getan. Heutzutage gibt es eine große Vielfalt am Markt. Die gängigsten fünf Materialien wollen wir im Folgenden näher betrachten.

1. Backformen aus Metall

Metall ist natürlich nicht gleich Metall. Entsprechend groß ist diese Gruppe der Backformen auch. Da finden sich welche aus Aluminium, Aluminiumguss, Edelstahl, Weißblech, Schwarzblech, normales Blech, teilweise mit, teilweise ohne eine Beschichtung usw. Dennoch lassen sich trotz dieser Vielfalt relativ gut bestimmte Eigenschaften für alle festhalten.

So besticht Metall natürlich durch seine besonders gute Wärmeleitfähigkeit. Diese sorgt dafür, dass die Kuchen, Brote usw. zügig gut und gleichmäßig durchbacken. Zudem ist das Material recht robust und langlebig. Es kann in Gas- und Elektroöfen verwendet werden und ist zudem auch meist nahtfrei, was eine besonders schöne Optik auch beim Backwerk ergibt.

Allerdings gibt es bei Metall-Backformen dafür von Zeit zu Zeit Probleme mit Rost. Die Formen sind zudem nicht immer kratzfest und auch meist ungeeignet für die Spülmaschine. Wenn keine Beschichtung vorhanden ist, müssen sie zudem unbedingt und sehr gründlich eingefettet werden. Ansonsten bleibt das Backwerk höchstwahrscheinlich in der Form kleben.

2. Die Silikon-Backform

Sie ist seit einigen Jahren die kleine Wunderwaffe an der Backfront: Die Silikon-Backform. Und tatsächlich ist das bei näherer Betrachtung auch eine gute Entscheidung. Denn in diesem Material vereinen sich zahlreiche besonders positive Eigenschaften!

So ist Silikon temperaturbeständig bis ca. +200°C (unbedingt auf die Herstellerangaben achten!), darf in die Spülmaschine und kann sogar in der Mikrowelle verwendet werden. Das Material ist selbst die ideale Antihaftbeschichtung und zudem auch sehr flexibel. Dadurch ist das Herauslösen des Kuchens meist ein Kinderspiel. Die Aufbewahrung gestaltet sich im Übrigen auch sehr einfach, da sie sich zur Not platzsparend falten lässt und dennoch sehr langlebig ist.

Allerdings ist nichts perfekt und so müssen wir zugeben, dass die Silikon-Backform doch auch einige, wenige Nachteile mit sich bringt. So ist auch sie nicht kratzfest. Zudem ist die Biegsamkeit zu Beginn des Backens manchmal problematisch, da der Teig eventuell auslaufen könnte, wenn die Form nicht standhaft bleibt. Außerdem ist das Material nur für den Elektroofen geeignet. Wird es nämlich zu stark erhitzt, kann es Bestandteile an das Backgut abgeben.

bunte Silikon-Backformen für Muffins stecken ineinander.

Foto: © stux, Lizenz: Creative Commons CC0 1.0, Quelle: pixabay.com

3. Emaille-Backformen

Sie bringt optisch immer diesen gewissen Vintage-Charme mit: die Backform aus Emaille. Doch das Material hat noch andere positive Eigenschaften. So ist es schnitt- und kratzfest, fruchtsäurebeständig und rostfrei. Sie verträgt auch große Hitze und hat dabei eine gute Wärmeleit- und -verteilfähigkeit. Dadurch werden die Backstücke gleichmäßig gar und braun. Außerdem darf eine solche Form auch in der Spülmaschine gereinigt werden.

Doch diese vielen guten Eigenschaften haben auch ihre Kehrseite. Emaille-Backformen gehören mit zu den preisintensiveren Stücken am Markt. Zudem ist die Antihaftwirkung nur leicht, darum muss auch diese Form immer gründlich eingefettet werden.

4. Backformen aus Keramik

Bei diesem Punkt kann entweder wirklich die gesamte Backform aus Keramik bestehen oder aber sie kann auch nur eine Beschichtung aus diesem Stoff haben. Bei den Eigenschaften macht das kaum einen Unterschied. Beide Varianten zeichnen sich definitiv durch eine hohe Hitzebeständigkeit aus, haben eine ausgezeichnete Antihaftwirkung und leiten zudem Wärme gut. Zusätzlich finden viele diese Formen auch sehr ästhetisch.

Leider bringt das Material dafür aber einige Nachteile mit sich. Allem voran ist es natürlich eins: zerbrechlich. Kratzfest ist es auch nur, wenn die gesamte Form aus Keramik besteht, die Beschichtung allein hält nicht dauerhaft dieser Belastung stand. Zudem muss auch diese Backform wieder von Hand gespült werden. Vielleicht ist das der Grund, weswegen es auch nur eine geringe Größenauswahl aus diesem Material gibt.

5. Borosilikatglas für Backformen

Glas klingt unpraktisch für eine Backform? Nicht, wenn es diese spezielle Art ist. Denn dieses Material wird auch in chemischen Laboren eingesetzt und ist darum besonders robust. Es verträgt viel Hitze, ist kratzfest und fruchtsäurebeständig und somit im Prinzip sehr langlebig. Eine Reinigung in der Spülmaschine ist kein Problem und für alle, die es interessiert: dieses Glas ist sogar antiallergisch!

Aber es ist und bleibt eben doch Glas und darum ist es vergleichsweise zerbrechlich. Zudem hat es eine deutlich schlechtere Wärmeleitfähigkeit. Das erhöht die Backzeit wiederum enorm. Und schließlich ist das Material schlicht und ergreifend auch teuer.

Antihaftbeschichtung: Ja, nein, vielleicht?

Wenn wir über das Material einer Backform sprechen, dann gehört auch ihre Beschichtung – soweit vorhanden – mit dazu. Denn auch sie ist ein Faktor, den es bei der Wahl der richtigen Form zu berücksichtigen gilt, zumal manch Antihaft-Stoff in dem Ruf steht, ungesund zu sein.

Sind Antihaftbeschichtungen gesundheitsschädlich?

Tatsächlich ist eine unbeschädigte Beschichtung im Normalfall absolut ungefährlich. Es gibt allerdings Produkte, die von minderer Qualität sind, sodass sich der Überzug schnell lösen kann. Ein anderer Faktor ist, dass manche Hersteller auch den Stoff PFOA verwenden. Dieser ist in der Tat nicht ganz unbedenklich.

Generell sollten Sie also besser darauf achten, die Backfom nicht zu überhitzen oder zu beschädigen. Denn dann kommt es schnell dazu, dass die Gerüchte um die gesundheitsschädliche Beschichtung wahr werden. So entwickelt beispielsweise Teflon ab 200°C ungesunde Gase. Blättert bei Schwarzblech die Antihaft-Auflage im Inneren ab, sollte die Form nicht mehr genutzt werden, da diese Partikel wirklich ungesund sind.

Materialien für Beschichtungen oder: Teflon ist auch nur ein Name!

Sie haben richtig gelesen. Teflon ist eigentlich gar keine Stoffbezeichnung, sondern ein Herstellername. Ähnlich wie bei Tempo für Taschentücher hat sich diese Marke aber irgendwie in den Köpfen festgesetzt. Tatsächlich verwendet Teflon aber eine sogenannte PTFE-Beschichtung (Polytetrafluorethylen), genauso wie andere Produzenten. Dazu gehören z.B.  Xylan, Greblon, FEP, PFA, ILAG.

Die Eigenschaften dieser Beschichtungen gleichen sich ziemlich. Die Vorteile sind dabei folgend: Sie sind kratzfest, haltbar, abriebbeständig, hitzebeständig bis ca. 230°C und brauchen nur wenig Fett zum Einfetten. Dafür ist dieses Material wieder einmal nicht für die Spülmaschine geeignet, ist nicht schnittfest und kann bei einer Überhitzung zerstört werden. Zudem ist eine Verfärbung bei hellen Tönen möglich.

Eine Alternative dazu ist die keramische Antihaftbeschichtung, welche z.B. bei KAIRAMIC, ILAFLON Resist R und Resist R Plus eingesetzt wird. Auch sie zeichnet sich durch eine gute Kratzfestigkeit aus, leitet die Hitze gut weiter und verträgt wiederum auch viel (zwischen 400-600°C). Sie ist beständig gegenüber Fruchtsäure, Flecken und Korrosion, hat eine gute Antihaftwirkung und ist insgesamt lange haltbar. Aber auch hier ist das Material leider nicht schnittfest und nicht spülmaschinengeeignet.

Fazit: Ist die Silikon-Backform die Siegerin?

Wenn wir uns unsere bisherigen Erkenntnisse noch einmal genau anschauen, scheint es wirklich so: Die Silikon-Backform ist mit großem Abstand scheinbar die Gewinnerin dieses Vergleichs. Sie ist in der Pflege besonders einfach zu händeln. Um eine Antihaftbeschichtung muss sie sich keine Sorgen machen, da sie an sich bereits schon diese Fähigkeit hat. Sie ist haltbar und kann so einiges einstecken. Einzig schneiden mag sie nicht so gern.

Das Problem mit dem eventuellen Auslaufen der Form lässt sich übrigens mit einem sogenannten Safering oder Stabilitätsring beheben. Dieser wird bei einigen Formen direkt mit angeboten. Er besteht aus einem hitzebeständigen Material und wird um den oberen Rand gelegt, damit dieser später nicht umklappt, wenn man den Teig einfüllt. Allerdings braucht das längst nicht jede Silikon-Backform!

Wer bisher allerdings zufrieden mit seiner Backform aus Metall, Keramik oder einem anderen Material war, der muss jetzt natürlich nicht alles wegwerfen und durch Silikon ersetzen. Erlaubt ist, was gefällt und funktioniert, das wissen wir ja alle. Wer allerdings gerade ein neues Sortiment an Küchenutensilien aufbaut, sollte definitiv mal einen Blick auf die flexiblen Varianten werfen! Sie sind vielleicht knallig bunt, sind aber trotzdem viel mehr als nur Spielzeug!

Quellen
www.backenmachtgluecklich.de/…/uebersicht-ueber-die-wichtigsten-backformen
www.blog.meincupcake.de/welche-backform-fuer-welchen-kuchen-wir-stellen-euch-die-gaengigen-backformen-vor/
www.blog.meincupcake.de/backform-welches-material-hier-stehen-alle-vorteile-zu-alu-silikon-alu-guss-blech-und-edelstahl/
www.de.wikipedia.org/wiki/Backform
www.blog.meincupcake.de/beschichtung-bei-backformen-welche-antihaftbeschichtung-ist-die-beste-hier-stehts/
www.ugb.de/…/sind-flexible-backformen-aus-kunststoff-belastet/?backen-silikon