Wenn sie in den Regalen Einzug halten, ist der Sommer quasi da. Und dann schlagen wir Deutschen ordentlich zu: Pro Kopf werden wohl jährlich um die 3,4 kg von den süßen Früchten verdrückt. Das übrigens nicht nur roh als Naschobst, sondern auch auf Torten, Kuchen und vielem mehr. Wir verraten Ihnen, worauf Sie beim Auswählen, Verarbeiten und Backen mit Erdbeeren achten sollten. Lesen Sie also jetzt weiter!

Die Königin des Gartens: Erdbeeren

Diese neckisch-rote Frucht ist etwas ganz Besonderes. So gehört sie zu den Rosengewächsen, ist aber eigentlich gar keine Beere, sondern eine sogenannte Sammelnussfrucht. Wie auch immer die Botanik dieses Obst einstuft, Fakt ist, dass es die Menschen schon seit der Steinzeit begleitet. Archäologische Funde beweisen, dass unsere frühesten Vorfahren ihnen bereits verfallen waren. Und das hat sich quasi nie geändert.

Im Mittelalter baute man in Europa die intensiv schmeckenden Walderdbeeren sogar auf weiten Flächen an. Allerdings waren die Früchte noch sehr klein. Erst Amerika-Reisende brachten im 17. und 18. Jahrhundert zwei unterschiedliche, größere Arten mit auf unseren Kontinent. Aus ihnen züchtete man dann durch verschiedene Kreuzungen die Urform der heutigen Gartenerdbeere. Doch es war nicht nur ihr Aroma, das die Menschen liebten.

Die Symbolik der Erdbeere

Schon in der Antike sprach man die kleinen roten Früchte in verschiedenen Mythologien den Liebesgöttinnen als Attribut zu. Ob Venus oder Freya, mit ihnen verband sich die Erdbeere häufig. Sie war ein Zeichen für Sinnlichkeit und Verlockung in diesen Tagen. Ihr Verzehr kam einem ganz anderen Genuss gleich. Später hingegen wandelte sich diese Assoziation nahezu in ihr komplettes Gegenteil.

Sobald das Christentum an Bedeutung gewann, galt das Obst als ein Sinnbild dieses Glaubens. Schon ihr kleiner Wuchs wurde mit Demut gleichgesetzt. In den dreiteiligen Blättern las man die Dreifaltigkeit und die fünf Blütenblätter setzte man mit den fünf Kreuzigungswunden Jesus gleich. Sogar die Tropfenform der Frucht interpretierten die Leute als sein vergossenes Blut.

In einer kleinen weißen Schale auf einem dunklen Holztisch stapeln sich reife Erdbeeren

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Die inneren Werte der Früchte

Eine solche religiös geprägte Lesart ist heute eher in Vergessenheit geraten. Allerdings schätzen wir die Erdbeere nach wie vor auf unseren Tellern. Bereits ihr Geschmack ist uns so lieb, ist sie doch herrlich süß und hat oft nur eine ganz feine Säure, die belebend wirkt. Da greift man gern öfter zu – und das ist auch gar nicht schlimm, denn die Früchte sind besonders kalorienarm.

Dafür stecken in ihnen diverse wertvolle Inhaltsstoffe. Allem voran ist die Erdbeere wahrscheinlich eine der an Folsäure reichsten Obstsorten überhaupt. Dieses B-Vitamin kann nicht vom Körper hergestellt werden, wird aber dringend zum Zellaufbau benötigt. Gerade werdende Mütter profitieren davon also. In einigen Regionen wird es sogar als erstes Anzeichen für eine Schwangerschaft gesehen, wenn eine Frau plötzlich viele davon nascht.

Doch das ist noch nicht alles. Die roten Früchte bieten zudem sehr viel Vitamin C, sogar mehr als Zitronen. Damit sind sie wahre Booster für das Immunsystem. Antioxidantien wie z.B. Flavonoide sind gleichsam reichlich enthalten und unterstützen ebenfalls die körpereigenen Abwehrkräfte. Die verschiedenen Mineralstoffe wie Eisen, Kalzium, Magnesium sowie Kalium nimmt der Organismus im Übrigen auch dankbar auf. Da greift man doch gern noch einmal zu. Der einzige Wermutstropfen: Etwa 5-7 % der Deutschen leiden an einer Erdbeer-Allergie und kommen somit nicht in diese Genüsse.

Zahlreiche kleine Pappschachteln, gefüllt mit reifen Erdbeeren, stehen nebeneinander

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Bevor das Backen mit Erdbeeren losgeht: Worauf achten?

Das A und O beim Genießen, also auch beim Backen mit Erdbeeren ist natürlich, dass man die richtigen Früchte zur Verfügung hat und diese optimal vorbereitet. Vor allem sollten immer Reife genutzt werden, denn nur dann erhalten Sie diese besondere Aromatik. Die Saison des beliebten Naschobstes läuft ab etwa Ende Mai bis August. In dieser Zeit finden sich in den Supermärkten und auf den Feldern regionale Optionen. Warum sollte man besser diese kaufen?

Neben ökologischen Gründen spielt tatsächlich der Geschmack hier die entscheidende Rolle. Da Erdbeeren nicht nachreifen, sollten sie immer nur absolut reif gepflückt werden. Danach sind diese aber nur noch wenige Tage haltbar. Somit ist ein Obst, das bereits die eine oder andere Druckstelle oder noch helle Bereiche hat, meist längst nicht so aromatisch. Achten Sie darauf, dass die Beeren rundum gleichmäßig rot, glänzend und prall sind. Verfügen sie noch über ihre grünen Stiele und Kelchblätter, ist das ebenfalls ein verlässliches Anzeichen für frische Ware.

Im Handel muss im Übrigen nicht explizit ausgezeichnet werden, welche Sorte man gerade kauft. Lediglich die Herkunft ist zu nennen. Wer also Wert auf eine bestimmte Art legt (beliebt sind z.B. Elvira, Senga Sengana und Honeyone), sollte direkt beim Erzeuger kaufen – oder selber pflücken. Gehen Sie dabei wie folgt vor:

  1. Pflücken Sie möglichst an Orten abseits viel befahrener Straßen (weniger Schadstoffbelastung).
  2. Verwenden Sie flache Körbe (tiefe Gefäße drücken die Früchte unschön zusammen).
  3. Die Transportgefäße sind idealerweise aus Pappe oder Holzspan (atmungsaktiv).
  4. Pflücken Sie am frühen Morgen (jetzt haben die Früchte besonders viel Aroma).
  5. Die Früchte sollten trocken sein (nass sind sie weniger aromatisch und kürzer haltbar).
  6. Lassen Sie Kelchblätter und Stiel an den Beeren (so tritt kein Saft aus).
  7. Greifen Sie nur zu Früchten ohne weiß-gelben Rand (diese sind reif).

Frisch, getrocknet oder eingefroren – wie am besten verarbeiten?

Bevor das Backen mit Erdbeeren losgehen kann, ist die wichtigste Frage, in welcher Form sich die Süßen verarbeiten lassen. Hier können Sie sie zum einen frisch verwenden, zum anderen aber auch haltbar machen. Mit Techniken wie Einfrieren oder Trocknen erhalten Sie gute Ergebnisse. Das traditionelle Einkochen ist für Kuchen oder ähnliches hingegen eher nicht geeignet.

Frische Erdbeeren zum Backen verwenden

So genießen wir sie wahrscheinlich am liebsten: einfach von der Hand in den Mund. Kein Wunder, behalten die frischen Früchte doch sehr viel ihres Aromas, sogar beim Backen mit den Erdbeeren. Ihr Nachteil ist allerdings, dass man sie schnell verarbeiten muss. Ungewaschen halten sie sich im Kühlschrank oft nur wenige Tage lang.

Apropos: Erst unmittelbar vor dem weiteren Verzehr bzw. der Verarbeitung sollten die kleinen Beeren im Übrigen gewaschen werden, denn das Wasser entzieht ihnen Geschmack. Darum also nur sachte abspülen und nicht lange einweichen lassen. Danach vorsichtig trocken tupfen und die Blätter und Stiele entfernen.

Zum Backen mit Erdbeeren können die prallen Früchte nun entweder ganz, halbiert oder in Scheiben geschnitten als Belag für Kuchen, Torten und Co. verwendet werden. Überall, wo man also nicht nur den Geschmack, sondern auch die Ästhetik des roten Obstes gerne sehen möchte. Denn es ist nicht nur herrlich süß, sondern genauso hübsch anzuschauen.

Erdbeeren einfrieren und weiter verarbeiten

War die Ernte zu reichhaltig oder haben Sie andere Pläne zum Backen mit Erdbeeren? Dann könnte Einfrieren Ihnen unter die Arme greifen. Denn auch wenn die Früchte beim Auftauen oft nicht mehr ganz so ansehnlich sind und sie ein wenig Aroma verlieren – praktisch ist das Ganze. Zudem verhindern Sie mit der richtigen Technik, dass Sie am Ende nur Matsch erhalten.

Bereiten Sie die Beeren wie oben beschrieben also vor und legen Sie sie nach dem Trockentupfen einzeln auf einen Teller oder ein Tablett. Sie dürfen sich dabei nicht berühren. Stellen Sie dieses für ca. 2 Stunden ins Gefrierfach, sodass die Früchte schockgefrostet werden. Danach können Sie sie in einen Beutel oder eine Box umfüllen und weiter kalt lagern. Die Haltbarkeit erhöht sich dabei auf bis zu 8 Monate.

Alternativ können Sie die Früchte direkt pürieren (dabei am besten mit etwas Zitronensaft und ggf. ein wenig Süße abschmecken). Wer keine Kerne mag, streicht die Masse noch durch ein feines Sieb, bevor das Ganze in Eiswürfelformen kommt. Beim Backen mit Erdbeeren eignen sich diese dann vor allem als Füllung für Torten, Cremes und ähnliches. Aber auch für Saucen zum Kuchen dazu (oder Smoothies) sind sie wunderbar geeignet.

Getrocknete Erdbeeren als echter Geheimtipp

Wer etwas Besonderes sucht, der kann sich auch am Backen mit Erdbeeren, die getrocknet sind, versuchen. Dazu schneiden Sie die ebenfalls vorsichtig gewaschenen und abgetrockneten Früchte in sehr dünne Scheiben und legen sie auf ein Backblech. Dieses dann entweder in einem Dörrautomat oder im Ofen bei ca. 60 °C etwa 5-6 Stunden trocknen lassen. Beim Ofen sollte die Tür einen Spalt offen bleiben, damit die Feuchtigkeit entweichen kann.

Am Ende erhalten Sie herrliche Erdbeerchips. Diese haben im Übrigen besonders konzentriert das herrliche Aroma der Früchte in sich. Sie eignen sich also hervorragend, um eine Extra-Portion Geschmack in Ihr Gebäck zu bringen. Aber auch als Deko machen sie einiges her. Zudem erzeugen sie einen wunderbaren Crunch. Diese als Topping auf Muffins oder Cupcakes ist garantiert genial!

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Beim Backen mit Erdbeeren – was passt zusammen?

Ob Kuchen, Torte, süße Teilchen oder eine ganz andere Leckerei – beim Backen mit Erdbeeren kommt es auf zwei Dinge an: den Teig und die Mitspieler. Denn, damit die Früchte ihr volles Aroma entfalten können, brauchen sie die richtigen Voraussetzungen. Wir haben darum abschließend einige Tipps, was hervorragend zu einem solchen Rezept harmoniert.

Auf einem blauen Teller liegt ein Biskuit-Tartelette mit Beeren und Creme darauf

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Den richtigen Teig wählen

Erlaubt ist hier, was gefällt, denn tatsächlich vertragen sich beim Backen mit Erdbeeren diese mit eigentlich allen Teigen. Das Entscheidende ist eigentlich, dass dieser nicht durchweichen darf. Es braucht also eine geeignete Schutzschicht zwischen den saftigen Früchten und dem Untergrund. Die einfachste Variante ist es, den Boden mit Sahnesteif-Pulver zu bestreuen, bevor er belegt wird. Etwas aufregender wird es durch ein Bett aus z.B. Pudding, Quark, Creme oder Schokolade, auf das die Beeren gelegt werden.

Abgesehen davon ist die Wahl des Teiges nur davon abhängig, was Sie gerne backen wollen bzw. in welcher Form. Hier haben wir ein paar Ideen für Sie:

  • Hefeteig auf dem Blech, z.B. für Streuselkuchen
  • Mürbeteig für z.B. Tartelettes
  • Rührteig für z.B. Muffins
  • Biskuitteig für Tortenböden
  • Blätterteig, die mit Erdbeeren gefüllt sind

Passende Aromen vereinen

Beim Backen mit Erdbeeren können Sie natürlich voll und ganz auf die Süße der Früchte setzen. Sie können ihren Geschmack aber auch durch bestimmte Komponenten unterstreichen oder aufregende Gegensätze dazu einbringen. Wie wäre es also mit ein bisschen spritziger Säure oder einer unerwarteten Schärfe? Hier kommen zum Abschluss unsere Tipps:

Gewürze
  • z.B. Vanille, Zimt, Minze, schwarzer Pfeffer, Ingwer
  • in Füllungen, Teigen, Marmeladen
Süßes
  • z.B. Marzipan, Schokolade, Karamell, Honig
  • als Überzug oder direkt im Teig
Obst
  • z.B. Himbeere, Brombeere, Heidelbeere, Johannisbeere
  • als Belag auf oder Füllung in Kuchen
Alkohol
  • z.B. Champagner, Rum
  • als Zugabe in Füllungen oder in Marmelade, mit der z.B. Tortenböden bestrichen werden können
Gemüse
  • z.B. Rhabarber
  • als ergänzender Kuchenbelag
Nüsse
  • z.B. Mandeln, Walnüsse, Pistazien, Kokosnuss
  • gehobelt, geraspelt oder als Krokant als Topping für den richtigen Crunch

Weiterführende Links
www.wikipedia.org/wiki/Erdbeeren
www.eatsmarter.de/…/erdbeeren
www.ndr.de/…/Erdbeeren-kaufen-pfluecken-und-lagern
www.lecker.de/erdbeeren-einfrieren-so-einfach-gehts-50317.html
www.backen.de/…/backen-mit-erdbeeren
www.eatsmarter.de/…/erdbeer-chips-selber-machen