Sie sind grün, cremig und absolut trendig in der modernen Küche: Avocados. Doch wieso lieben alle das birnenförmige Gewächs so sehr? Und kann es mehr, als nur ein leckerer Brotaufstrich oder Dip zu sein? Wir schauen uns die Frucht einmal näher an und klären zudem endgültig, ob und wie man mit Avocado Kuchen backen kann. Lesen Sie hier mehr!

Avocado – die Butter des Waldes

Als Guacamole oder im Salat kennt man sie natürlich – aber die Avocado hält in immer mehr Bereichen der Küche Einzug. Grund dafür ist ihr milder, sahnig-nussiger Geschmack, ihre cremige Konsistenz und hoher Nährstoffgehalt. Wir stellen Ihnen hier das Obst – denn die Avocado zählt zu den Beeren und nicht zu den Gemüsen – jetzt näher vor.

Die birnenförmige Frucht war eigentlich in tropischen Gebieten wie Südmexiko oder Zentralamerika beheimatet. Doch die Spanier brachten sie mit nach Europa, wo sie schließlich nicht nur im Süden Spaniens ein neues Zuhause fand, sondern auch in der ganzen restlichen Welt. So gibt es sie heute auch in Kalifornien und Chile, genauso wie in Südafrika oder Australien.

Über 400 Kultursorten existieren inzwischen weltweit. In Deutschland – übrigens dem 8. größten Importeur der Avocado – erhält man vor allem die Hass-Avocado und die Fuerte-Avocado. Diese unterscheiden sich sowohl äußerlich, als auch geschmacklich ein wenig voneinander. Die Hass ist etwas kleiner und hat eine sehr schrumpelige, dunkle Schale, die braun, violett oder schwarz aussehen kann. Ihr Geschmack ist etwas kräftiger-nussig. Die Fuerte ist größer, hat eine glatte, grüne Schale und schmeckt ein wenig milder.

Wann ist die Avocado reif?

Wahrscheinlich stand jeder schon einmal im Supermarkt und war sich unschlüssig, ob und wann die vor ihm liegende Avocado eigentlich reif ist. Um das eindeutig festzustellen, müssen Sie die Konsistenz, die Farbe und den Stiel überprüfen. Am einfachsten fällt das bei der Farbe: Je nach Sorte sollte die Hass-Avocado ihre dunkle, fast schwarze Färbung angenommen haben, die Fuerte hingegen ihr sattes Grün zeigen. Braune Flecken auf der Schale hingegen sind ein Ausschlusskriterium.

Als nächstes können Sie die Konsistenz testen. Dazu die Frucht vorsichtig in die Hand nehmen und mit der Fläche sanft fühlen, ob die Avocado weich ist. Gibt sie ein wenig nach, spricht das für einen guten Reifegrad. Ist sie hingegen schon eher matschig, sollte man die Frucht nicht mehr kaufen bzw. verzehren, da sie dann häufig schon faulig im Inneren ist. Ist das Fruchtfleisch noch sehr hart, handelt es sich um eine unreife Frucht. Doch diese können Sie nachreifen lassen. Dazu später mehr.

Als letztes ist der Stiel ein guter Hinweis für den Zustand der Avocado. Lässt dieser sich leicht entfernen, spricht das für eine reife Frucht. Das darunter hervorschauende Fleisch sollte möglichst hell und grün sein, dann ist es genießbar. Zeigt sich eher eine dunkle, braune Färbung, ist die Avocado schon überreif. Lässt der Stiel sich noch nicht entfernen, sollte man mit dem Essen auch noch warten.

Avocados richtig lagern – so geht’s

Die Aufbewahrung einer Avocado ist davon abhängig, was Sie mit ihr vorhaben und welchen Zustand die Frucht hat. Je nachdem kann Sie bei Zimmertemperatur, im Kühlschrank oder sogar im Tiefkühlfach gelagert werden.

Reife Avocados lagern

Ist die Avocado reif und soll innerhalb der nächsten 1-2 Tage gegessen werden, können Sie sie einfach bei Zimmertemperatur liegen lassen. Ist sie reif und der Verzehr ist aber noch nicht ganz so zeitnah geplant, sollten Sie sie direkt in den Kühlschrank legen. 1 Stunde bevor Sie sie dann verarbeiten, sollten Sie die Frucht wieder herausholen und sich bei Zimmertemperatur aufwärmen lassen.

Haben Sie nur eine halbe Avocado benötigt und wollen die andere Hälfte später essen, können Sie diese ebenfalls im Kühlschrank aufbewahren. Dazu das Fruchtfleisch mit etwas Zitronensaft beträufeln und dann die Hälfte mit der Schnittkante auf einen Teller legen. So bleibt alles frisch und ansehnlich. Der Tipp, den Kern in der Avocado zu lassen, ist umstritten. er soll zwar Enzyme abgeben, die die Oxidation aufhalten, aber nachgewiesen ist das nicht. Am wichtigsten ist es auf jeden Fall, das Fruchtfleisch vor Sauerstoff zu schützen.

Unreife Avocados nachreifen lassen

Wir erwähnten es ja zuvor schon: Unreife Früchte können durch die richtige Lagerung noch nachreifen. Dazu brauchen Sie die Hilfe von reifen Äpfeln oder Bananen. Diese strömen nämlich das Gas Ethylen aus, welches in Früchten den Reifungsvorgang anregt. Auch eine Avocado ist dafür empfänglich.

Legen Sie diese also in Gesellschaft mit z.B. Äpfeln in eine Papiertüte oder wickeln Sie alles in etwas Zeitungspapier ein. Dieses Päckchen können Sie dann in einem normalen Raum bei Zimmertemperatur eine Weile liegen lassen. Nach etwa 1-3 Tagen ist die Avocado dann verzehrbereit.

Auf einem Holzbrett liegen mehrere Avocados, eine davon halbiert, daneben eine halbierte Zitrone.

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Avocados einfrieren

Vielleicht haben Sie Avocados ja irgendwie besonders günstig bekommen oder wollen vorbereitet sein für spezielle Rezepte, in denen Sie nur eine kleine Menge der Frucht benötigen – in diesen Fällen können Sie die Avocado einfrieren! Dazu die Frucht zunächst schälen, entkernen und mit Zitronensaft beträufeln. Nun können Sie sie entweder als Hälfte oder in Scheiben portioniert in einen Gefrierbeutel geben und so im Tiefkühlfach einfrieren.

Alternativ lässt sich die Avocado auch wunderbar pürieren und dann in eine Eiswürfelform einfüllen. Diese wird dann ganz normal eingefroren und kann bei Bedarf bequem portioniert wieder herausgeholt werden. Diese Variante eignet sich zum Beispiel hervorragend für Smoothies. Doch wie bei allem, was im Tiefkühlfach gelagert wird, sollte es regelmäßig kontrolliert werden, damit sich kein Frostbrand bildet.

Vor- und Nachteile der Avocado

Die tropische Frucht ist einfach lecker und kann wirklich vielseitig eingesetzt werden. Nahezu jeder mag sie. Kein Wunder, gilt sie doch als wahres Superfood. Aber was ist wirklich da dran? Und gibt es vielleicht auch Nachteile?

Nährstoffbombe Avocado

Sie ist nicht nur schmackhaft, sondern enthält unglaublich viele wertvolle Inhaltsstoffe. Darum verwendet man die Avocado gleich doppelt so gern beim Kochen und Backen. Denn beim regelmäßigen Verzehr profitiert man von den vielen ungesättigten Fettsäuren, dem hohen Gehalt an Vitamin A, B, C und E sowie der besonders niedrigen Anzahl an Kohlenhydrate. Die Frucht ist zudem reich an Kalium, Folsäure und Eiweiß.

Durch all diese Bestandteile ist sie sehr wertvoll für Veganer. Sie wird auch gern von Sportlern oder Menschen mit einer Lower Carb Ernährung gegessen. Durch die hohe Vitamin E Konzentration steht die Avocado auch im Ruf, besonders förderlich für Haut und Haar zu sein. Sie kurbelt zudem auch den Stoffwechsel an und unterstützt die Aufnahme wichtiger, fettlöslicher Nährstoffe. Und schließlich hat sie, obwohl sie die fetthaltigste Frucht bzw. Gemüsesorte ist, einen extrem positiven Effekt auf den Cholesterinwert.

Vor einem weißen Hintergrund hält eine Frauenhand eine Avocado aufrecht stehend fest.

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Umweltsünder Avocado

Gerade sagten wir noch, dass Veganer die Avocado lieben. Doch vor einiger Zeit wurde publik, dass bei einer sehr strikten veganen Lebensweise die Frucht eigentlich ungeeignet sei. Denn man habe herausgefunden, dass auf einigen Plantagen Bienenvölker auf unnatürliche Art und Weise eingesetzt werden würden, um die Pflanzen zu bestäuben. Das daraus resultierende Tierleid ist für viele nicht mit ihrer Einstellung vereinbar.

Weiterhin ist natürlich auch der ökologische Aspekt nicht außer Acht zu lassen. viele Früchte müssen vom anderen Ende der Welt eingeflogen werden, da Avocados in unseren Breitengraden einfach nicht gut wachsen. Das produziert wieder viele Schadstoffe, die der Umwelt schaden. Auch die Anbauweise spielt dabei eine Rolle, Stichwort Dünger, Pflanzenschutzmittel und Wasserverwendung.

Wie man mit diesen beiden Punkten umgeht, muss jeder für sich selbst entscheiden. Ein Weg kann sein, nur gezielt Bio-Früchte aus Südeuropa zu kaufen, da hierbei der Transportweg und die Anbaubedingungen tendenziell etwas weniger schädlich sind. Ein anderer Weg könnte sein, Avocados nur noch sehr selten zu konsumieren. Ein gänzlicher Verzicht ist natürlich auch eine Option, die wir nicht unerwähnt lassen wollen.

Avocados zubereiten – auf diese Art gelingt es leicht

Unabhängig von den Vor- und Nachteilen, wollen wir im Folgenden aber noch etwas näher auf die Verarbeitung der Avocado eingehen. Dabei ist zunächst die Zubereitung wichtig. Zugegeben, es ist nicht so leicht an das cremige Fruchtfleisch zu kommen, wie einen Apfel oder eine Banane zu schälen. Die größten Hindernisse sind hier der Kern in der Mitte und die Konsistenz. Doch mit der richtigen Technik wird das Öffnen der Avocado dann glücklicherweise wieder ganz einfach.

Dazu die Frucht zunächst der Länge nach halbieren. Treffen Sie dabei auf den Kern, bewegen Sie das Messer einfach um diesen rund herum. Dann drehen Sie die beiden Hälften gegeneinander, bis sie sich voneinander lösen. Für gewöhnlich bleibt in einer der beiden Hälften dann der Kern haften.

Diesen können Sie entweder versuchen mit einem Löffel oder den Fingern herauszuholen. Oder aber Sie nehmen ein scharfes Messer zur Hand, schlagen dieses mit einer gezielten Bewegung in die holzige Struktur und hebeln den Kern dann damit sanft heraus. Anschließend das Fruchtfleisch entweder mit einem Löffel aus der Schale holen oder aber die Schale mit einem Messer abziehen. Nun ist alles vorbereitet für die weitere Verarbeitung der Frucht.

Leckere Avocado-Kuchen backen

Man sagt ja häufig, dass Avocados nicht erhitzt werden sollten, da sie dann bitter werden. Das stimmt aber nur partiell. Denn während der Effekt beim Kochen durchaus eintritt, ist zum Beispiel ein Grillen meist problemlos möglich. Eine weitere Variante ist es, einfach einen Avocado-Kuchen zu backen. Hier wollen wir Ihnen zwei Rezepte kurz vorstellen.

Cremiger Avocado-Cheesecake

Dieser Avocado-Kuchen ist zwar eigentlich roh, aber dafür vegan und glutenfrei. Die Zubereitung ist kinderleicht und schnell gemacht.

Zutaten Boden

  • 100g Pekanüsse
  • 150g Datteln
  • 25g Kokosraspeln
  • 30g Kakaopulver
  • 35g zerlassenes Kokosnussöl

Zutaten Creme

  • 5-6 Avocados (560g)
  • 125ml Zitronen-/Limettensaft
  • 90g geschmolzenes Kokosnussöl
  • 125ml Agavendicksaft oder Reissirup

Zubereitung

  1. Geben Sie alle Zutaten für den Boden in einen Mixer oder eine Küchenmaschine und lassen diese darin zerkleinern. Es sollte ein krümeliger Teig entstehen.
  2. Legen Sie eine Springform mit etwas Backpapier (Boden und Rand) aus.
  3. Füllen Sie den Teig hinein und drücken ihn gut fest. Stellen Sie die Form dann in den Kühlschrank.
  4. Halbieren Sie die Avocados und löffeln Sie das Fruchtfleisch in eine Schüssel oder in die Küchenmaschine.
  5. Geben Sie nun Zitronensaft, geschmolzenes Kokosnussöl und den Agavendicksaft hinzu und pürieren Sie alles sehr gründlich. Es sollte eine geschmeidige, stückchenfreie Masse entstehen.
  6. Verteilen Sie die Creme auf dem Boden und streichen sie schön glatt.
  7. Lassen Sie alles für mindestens 4 Stunden, besser über Nacht im Kühlschrank stehen. Fertig.

Saftiger Schoko-Avocado-Kuchen mit Pistazien

Diese Variante eines Avocado-Kuchens sieht spektakulär aus, ist aber total einfach zu backen. Zunächst wird ein Boden gebacken und dann mit einem leckeren Avocado-Frosting überzogen. Eine unglaublich leckere und zudem vegane Sünde entsteht!

Zutaten Kuchen

  • 1 Avocado
  • 250 g Mehl (z.B. Dinkel)
  • 100 g gemahlene Mandeln (alternativ auch z.B. Walnüsse oder Haselnüsse)
  • 150 g Rohrzucker
  • 50 g Kakaopulver
  • 1 TL Backpulver
  • 1 TL Backnatron
  • 1/4 TL Salz
  • 2 EL Apfelessig
  • 50 ml Pflanzenöl (z.B. Sonnenblumenöl)
  • 200 ml Mandelmilch
  • 50 ml sprudelndes Mineralwasser

Zutaten Frosting

  • 1 Avocado
  • 1/4 TL Salz
  • 1/2 TL Zitronensaft
  • 1/2 TL Vanilleextrakt
  • 250 g Puderzucker

weitere Zutaten

  • 50 g Pistazien (gehackt)
  • Margarine zum Einfetten
  • Mehl zum Bestäuben

Zubereitung

  1. Heizen Sie zunächst den Backofen auf 180°C vor.
  2. Halbieren Sie die Avocado, entkernen Sie diese und zerdrücken das Fruchtfleisch mit einer Gabel. Geben Sie anschließend dieses und alle weiteren Zutaten für den Kuchen in einer große Schüssel.
  3. Rühren Sie mit einem Handrührgerät oder einer Küchenmaschine einen glatten Teig an.
  4. Fetten und bemehlen Sie eine Springform und füllen den Kuchenteig hinein. Lassen Sie diesen dann bei 180°C für ca. 45 Minuten backen. (Im Zweifel: Stäbchenprobe machen!)
  5. Nehmen Sie den Kuchen aus dem Ofen und lassen ihn abkühlen.
  6. Bereiten Sie derweil das Frosting zu. Hierfür wieder die Avocado öffnen und das Fruchtfleisch in eine Schüssel löffeln. Die übrigen Zutaten hinzugeben.
  7. Verarbeiten Sie alles mit entweder dem Handrührgerät oder der Küchenmaschine zu einem ganz glatten Guss. Bis der Kuchen komplett ausgekühlt ist, die Creme im Kühlschrank ruhen lassen.
  8. Gießen Sie dann das Frosting über den Schokoladen-Avocado-Kuchen und verteilen Sie sie gleichmäßig. Zum Abschluss noch die gehackten Pistazien darüberstreuen – fertig.

Quellen
www.kuechengoetter.de/avocado/desserts
www.essen-und-trinken.de/avocado
www.kitchenstories.com/…/avocadokuchen
www.chefkoch.de/…/Avocado-Cheesecake.html
www.stern.de/…/avocado–sorry-liebe-veganer–aber-die-frucht-ist-nicht-vegan-8402538.html
www.eatsmarter.de/…/10-gruende-warum-avocado-gesund-ist
www.wikipedia.org/wiki/Avocado