Auf einem dunklen Holztisch steht ein angeschnittener Apfelkuchen, daneben stehen verschiedene Zutaten

Vegan, glutenfrei & low carb: Apfelkuchen backen für jeden Geschmack

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Ein wahrer Klassiker, der einfach jedem schmeckt: Doch wie können Sie am besten einen Apfelkuchen backen?

Seien wir einmal ehrlich: Wenn wir eine schöne Auswahl an Leckereien für ein gemütliches Kaffeetrinken zusammenstellen wollen, darf die Variante mit Äpfeln nicht fehlen. Immerhin hat der Klassiker mit seiner Fruchtigkeit nicht ohne Grund diese Stellung inne. Und das Beste an ihm: Er lässt sich wunderbar auf unterschiedliche Ernährungsweisen anpassen. Wie auch Sie ganz einfach einen veganen, glutenfreien oder kalorienarmen Apfelkuchen backen können, verraten wir Ihnen jetzt. Hier mehr lesen!

Lecker Apfelkuchen: Wer hat’s erfunden?

Wussten Sie, dass ein Kuchen früher eigentlich nichts mit dem Nachtisch von heute zu tun hatte? Im Mittelalter nutzten die Menschen die Teighülle eigentlich nur als eine Unterstützung zur Haltbarkeit. Diese Gebäcke waren also nicht süß, sondern herzhaft, meist mit Fleisch gefüllt. Und der Kokon war vielleicht essbar, aber vor allem hart und nicht sonderlich schmackhaft.

Ein süßer Kuchen mit Fruchtfüllung galt als ein absolutes Luxusgut, denn Zucker war teuer und Früchte selten. Dennoch waren es wahrscheinlich die Engländer, die diese Speise als erste servierten. Sie war für sie so besonders, dass zum Beispiel 1590 der britische Schriftsteller Robert Greene schon den Apfelkuchen als Metapher nutze, um den Duft seiner Liebsten zu umschreiben. Englische Pilger nahmen diese Köstlichkeit mit auf ihre Reise nach Amerika, wo der Apple Pie bei allen rasend schnell Beliebtheit erlangte. Aus ihm wurde der sogenannte American Pie.

Auf einem angeschnittenen, noch warmen Apfelkuchen liegt eine Kugel Vanilleeiskugel
Foto: © Deborah Rainford, Lizenz: Creative Commons CC0 1.0, Quelle: Unsplash.com
Apfelkuchen mit Vanilleeis – ein echter Klassiker. Aber wer hat’s erfunden?

Die Tradition das noch warmen Gebäcks zusammen mit einer kalten Kugel Vanilleeis zu essen, soll übrigens Professor Charles Watson Townsend angeregt haben. Er dinierte um 1890 regelmäßig in einem Washingtoner Hotel und bat dort stets die Küche um genau diese Kombination. Der Rest ist Geschichte. Noch heute ist diese Leckerei nicht wegzudenken und hat sich auch in der Popkultur einen festen Platz erarbeitet: Ob als Film-Titel, Bandname oder Parfum – Apfelkuchen ist Kult!

Clevere Tipps: Was ist beim Apfelkuchen Backen zu beachten?

Von Apple Pie bis Tarte Tatin – die Auswahl an Möglichkeiten ist wirklich groß. Allerdings basieren alle auf drei grundlegenden Fragen: Welche Früchte sollte man nutzen? Welcher Teig passt am besten? Und wie wird das Ganze verfeinert?

Ein Apfelkuchen in einer Form steht auf einem Holzbrett, daneben einige aufgeschnittene Äpfel
Foto: © Ivanna Kykla, Lizenz: Creative Commons CC0 1.0, Quelle: pexels.com
Nicht jeder Apfel eignet sich gleich gut zum Apfelkuchen Backen.

Welche Sorten zum Apfelkuchen Backen?

Den einen ist er zu gewöhnlich, die anderen lieben seine Vielfältigkeit: Der Apfel ist aber dennoch ein sehr beliebtestes Obst. In Deutschland allein werden über 2.000 Sorten angebaut, weltweit um ein Vielfaches mehr. Da kann man schon mal ratlos vor der Ware stehen und nicht wissen, welche Frucht nun am besten passt. Die erste Entscheidungshilfe ist, ob ein Apfel als Tafel- oder Kochobst eingeordnet wird:

Tafelobst
  • ist zum direkten Verzehr gedacht
  • süßlich im Geschmack
  • saftig, angenehme Konsistenz
  • verliert beim Backen aber oft Aroma oder wird wässrig
Kochobst
  • ist zum Zubereiten gedacht
  • sehr säuerlich oder wenig intensiv im Geschmack
  • sehr festes Fruchtfleisch
  • entfalten beim Backen volles Aroma, werden süß und saftig
Fünf grüne Apfelspalten liegen auf einem dunkel Holzuntergrund
Foto: © Jessica Lewis Creative, Lizenz: Creative Commons CC0 1.0, Quelle: pexels.com

Zum Apfelkuchen Backen sollten Sie also am besten zu säuerlichen Varianten mit einem festen Fruchtfleisch greifen. Sie dürfen nicht zu saftig sein, da sonst der Teig durchweichen könnte. Besonders gern werden folgende Sorten eingesetzt:

  • Boskoop (perfekt für Bratapfelkuchen, weil der Apfel viel Stand behält)
  • Braeburn (gern für Apfelstrudel verwendet, angenehm vom Säuregrad, bleiben recht fest)
  • Elstar (ideal für gedeckten Apfelkuchen, bekommen Kompott-ähnliche Konsistenz)
  • Cox Orange (gut für Crumble, etwas säuerlich-spritzig)
  • Jonagold (ebenfalls gut im Crumble, etwas lieblicher)
  • Granny Smith (passt zu Tarte Tatin, festes Fruchtfleisch und nicht zu süß)

Aber auch Sorten wie Fuji, Gala oder Golden Delicious werden häufig verwendet. Sie alle können nach Herzenslust halbiert, geviertelt, in Scheiben oder Würfel kleingeschnitten oder sogar geraspelt werden. Wichtig ist: vorher gut abwaschen, falls Sie die Früchte nicht schälen!

In eine mit Mürbeteig ausgekleidete Backform werden Apfelscheiben gegeben
Foto: © Nate Dumlao, Lizenz: Creative Commons CC0 1.0, Quelle: Unsplash.com
Ob Hefe-, Mürbe-, Rühr- oder Blätterteig: Der Apfelkuchen hat viele Gesichter.

Welcher Teig für welchen Kuchen?

Erlaubt ist, was gefällt – aber besonders gern werden vier verschiedene Teigsorten beim Apfelkuchen Backen eingesetzt: der Hefe-, Mürbe-, Rühr- oder Blätterteig. Sie alle haben individuelle Vorzüge, die unterschiedliche Seiten der Äpfel hervortreten lassen.

TeigEigenschaften
Hefeteig
  • vor allem für Blechkuchen
  • wird sehr luftig und locker, braucht aber Zeit zum Gehen
  • ergibt einen leichten Boden für saftige Obstkuchen
Rührteig
  • gut für Spring- oder auch Kastenformen
  • sehr leicht und schnell zubereitet, anfängergeeignet
  • perfekt für z.B. versunkene Apfelkuchen
Mürbeteig
  • ebenfalls gut für Kuchen aus klassisch runden Springformen oder Motivbackformen
  • wird angenehm fest, leicht knusprig, schließt Aromatik ein
  • ideal für gedeckte Apfelkuchen
Blätterteig
  • am besten in Springformen einsetzen
  • schnell zubereitet, wenn fertiger Teig verwendet wird
  • wird besonders knusprig, perfekt als Tarte Tatin
Ein noch ungebackener Apfelkuchen ist mit Zimt bestreut
Foto: © Oleg Magni, Lizenz: Creative Commons CC0 1.0, Quelle: pexels.com
Ob mit Obst, Gemüse, Kräutern und Gewürzen oder einem Guss aus Sahne – das Apfelkuchen Backen kann noch um einiges verfeinert werden.

Welche Zutaten zur Verfeinerung?

Als Letztes wollen wir noch einen kurzen Blick auf mögliche Ergänzungen werfen. Was passt gut zu den süß-säuerlichen Früchten und den jeweiligen Teigsorten? Was kitzelt die Aromatik noch einmal besonders hervor? Hierbei gibt es einige klassische Zutaten, aber auch spannende neue.

  • Nüsse: Walnüsse, Mandeln, Pistazien, Macadamianüsse, Erdnüsse, Haselnüsse
  • Früchte: Rosinen, Birnen, Brombeeren, Rhabarber, Kirschen, Limette
  • Alkohol: Rum, Sherry, Portwein
  • Herzhaftes: Käse, Zwiebeln
  • Süßes: Schokolade, Marzipan, Karamell, Baisers, Honig, Krokant
  • Gewürze und Kräuter: Rosmarin, Minze, Ingwer, Vanille, Zimt, Muskatnuss
  • Cremiges: Schmand, Sahne, Quark, Pudding

Apfelkuchen Backen: Drei Interpretationen eines Rezepts

Mit dem Wissen, was Sie bisher angesammelt haben, können Sie nun loslegen und Ihren individuelle Apfelkuchen backen. Dabei haben wir uns ein besonders einfaches Rezept überlegt, welches wir nur an wenigen Stellen entsprechend der jeweiligen Diätform angepasst haben. Ob Sie also auf Gluten verzichten wollen, sich besonders kalorienarm oder vegan ernähren – auf hausgemachten Apple Pie muss niemand verzichten!

Auf einem grau-weiß gestreiften Geschirrtuch steht eine Springform mit Apfelkuchen
Foto: © Lina Volkmann, Lizenz: Creative Commons CC0 1.0, Quelle: Unsplash.com
Einen glutenfreien Apfelkuchen zu backen ist gar nicht so schwer heutzutage.

Glutenfreier Apfelkuchen

Glutenfrei zu backen ist inzwischen gar nicht mehr schwer. Es gibt viele fertige Mehlmischungen am Markt. Und falls Sie nicht unbedingt auf das Klebereiweiß verzichten müssen, können Sie auch einfach normales Mehl (z.B. Dinkel Type 630) verwenden.

Zutaten

  • 4 mittelgroße Äpfel
  • 1 Bio-Zitrone
  • 4 Eier (Gr. M)
  • 150 g Zucker
  • 180 ml neutrales Öl (z.B. Sonnenblume)
  • 250 g glutenfrei Mehlmischung
  • 1 Pck. Backpulver
  • ½ TL Zimt
  • 1 Pr. Salz
  • 100 g Rosinen

Zubereitung

  1. Die Äpfel waschen, schälen und entkernen. Danach klein schneiden.
  2. Auch die Zitrone waschen, Schale abreiben und den Saft auspressen.
  3. Den Zitronensaft über die Äpfel gießen, damit diese nicht braun werden.
  4. Den Backofen vorheizen auf 175 °C (Ober-/Unterhitze) und die Springform einfetten.
  5. Das Mehl mit Backpulver, Zimt und Salz mischen.
  6. Die Eier mit dem Zucker schaumig schlagen.
  7. Das Öl hinzugeben.
  8. Die Mehlmischung einsieben und alles zu einem homogenen Teig verrühren.
  9. Die kleingeschnittenen Äpfel unterheben.
  10. Die Rosinen etwas bemehlen und ebenfalls unterheben, zusammen mit dem Zitronenabrieb.
  11. Alles in die Form geben und ca. 40-45 Minuten lang backen.
Auf einem weißen Teller steht ein in Stücke geteilter Apfelkuchen
Foto: © Dilyara Garifullina, Lizenz: Creative Commons CC0 1.0, Quelle: Unsplash.com
Wenig Zucker und wenig Kalorien: Apfelkuchen können auch Low Carb.

Low Carb Apfelkuchen

Dieses Rezept braucht von allen wohl die besondersten Zutaten. Als Zuckerersatz können Sie neben Erythrit auch Xylit nutzen, dieses ist aber etwas süßer. Reduzieren Sie die Menge dann besser auf 50 g.

Zutaten

  • 200 g Mandelmehl
  • 30 g Kokosöl (geschmolzen)
  • 3 Äpfel
  • 4 Eier
  • 60 g Erythrit
  • 1 TL Zimt
  • 1 TL Backpulver
  • 1 Bio-Zitrone
  • 1 Pr. Salz

Zubereitung

  1. Die Springform einfetten und den Backofen auf 175 °C (Ober-/Unterhitze) vorheizen.
  2. Die Zitrone gründlich waschen und die Schale abreiben.
  3. Eier, Zuckerersatz, Salz, Zimt und den Zitronenabrieb cremig aufschlagen.
  4. Backpulver, Kokosöl und Mandelmehl mit einem Schneebesen vorsichtig unterrühren.
  5. Ist die Masse zu fest, noch etwas Flüssigkeit (z.B. Milch) hinzugeben.
  6. Alles in die Springform füllen.
  7. Die Äpfel in Scheiben schneiden und auf dem Teig verteilen, leicht eindrücken.
  8. Den Kuchen ca. 40 Minuten goldbraun backen lassen.
Über einen frisch gebackenen Apfelkuchen wurde Puderzucker gestreut
Foto: © congerdesign, Lizenz: Creative Commons CC0 1.0, Quelle: pixabay.com
Zum Apfelkuchen Backen braucht es keine tierischen Produkte – das geht auch prima vegan!

Apfelkuchen vegan

Einen Apfelkuchen backen und dabei auf Ei, Milch und Butter verzichten? Was tatsächlich ein unglaublich leckeres Ergebnis mit sich bringt, erscheint für viele nach wie vor abstrakt. Wenn Sie ebenfalls noch allgemeine Fragen zum Thema vegan Backen haben, lesen Sie doch unseren Blogbeitrag dazu!

Zutaten

  • 300 g Mehl
  • 1 Pck. Backpulver
  • 150 g Zucker
  • 1 Pck. Vanillezucker
  • 100 ml Sonnenblumenöl
  • 250 ml Wasser
  • 1 TL Essig
  • 1 Pr. Salz
  • 4 Äpfel
  • 1 Bio-Zitrone
  • Puderzucker

Zubereitung

  1. Die Zitrone waschen, die Schale abreiben und den Saft auspressen.
  2. Mehl, Backpulver, Salz, Zucker und Vanillezucker miteinander vermischen.
  3. Peu à peu Wasser, Öl, Essig und Zitronensaft unterrühren.
  4. Die Springform fetten und den Teig einfüllen.
  5. Die Äpfel schälen, entkernen und vierteln.
  6. Die Apfelspalten auf der Oberseite mehrfach längs einschneiden und auf den Teig legen.
  7. Bei 180 °C (Ober-/Unterhitze) ca. 60 Minuten lang backen.
  8. Nach dem Abkühlen mit Puderzucker bestäuben.

Für welches Rezept Sie sich auch entscheiden – wir wünschen viel Spaß beim Apfelkuchen Backen!

Weiterführende Links
www.kuchenkult.de/die-apfel-kuchen-geschichte/
www.kochbar.de/…/apfelkuchen-alles-ueber-den-fruchtigen-klassiker-unter-den-kuchen-2596205.html
www.wikipedia.org/wiki/Apfelkuchen
www.backen.de/…/welchen-apfel-verwende-ich-fuer-apfelkuchen
www.apfelkuchen.com/teigart.htm
www.backenmachtgluecklich.de/…/glutenfreier-apfelkuchen.html
www.chefkoch.de/…/Veganer-Apfelkuchen-sehr-fein.html
www.crimefood.de/low-carb-apfelkuchen-mit-mandelmehl/
www.backen.de/…/backen-mit-aepfeln

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